Aktuare bzw. Aktuarinnen bewerten mit wirtschaftsmathematischen Berechnungen finanzielle Unsicherheiten und Risiken in Versicherungen und Kreditinstituten.
Als Aktuar in einer Versicherung geht es hauptsächlich darum, Tarife zu kalkulieren, Reserven zu berechnen und mathematische Modelle zur Unternehmenssteuerung zu erstellen. In anderen Bereichen entwickelt ein Aktuar anhand seiner mathematischen Berechnungen Strategien zur Kapitalanlage. Dabei ist ein wesentlicher Bestandteil, die Risiken einzuschätzen und zu berechnen sowie entsprechende Rücklagen und Versicherungen anzulegen, um den Kunden vor finanziellem Verlust zu schützen. Außerdem können Aktuare beim Jahresabschluss, der Produktentwicklung und bei der Erarbeitung von Prognosen mitarbeiten. Auch die Gestaltung der Möglichkeiten von Kapitalanlagen gehört zu dem Tätigkeitsbereich einiger Aktuare. Das bedeutet konkret, dass sie für Kunden, Anteilseigner oder Unternehmen eine Aktiv-Passiv-Steuerung wählen und die versicherungstechnischen Pflichten aufeinander abstimmen.
Ist ein Aktuar in dem Bereich der Krankenversicherung tätig, so ist er für das Controlling und die Beitragsrückerstattung zuständig; in einem Unternehmen obliegt ihm die Errechnung der späteren Pension für die Mitarbeiter. Arbeitet er in der öffentlichen Verwaltung, muss er sich mit der Sozialversicherung auseinandersetzen und Lösungen für die entsprechenden Probleme finden. Im Banken- und Finanzwesen analysieren Aktuare die jeweiligen Risiken von Aktien, Futures und Wertpapieren.
Kann man die notwendige Qualifikation vorweisen, ist eine Tätigkeit vor allem bei Versicherungsgesellschaften, aber auch bei Kreditinstituten und Banken sowie in der Unternehmensberatung möglich. Außerdem kann man in der Marktforschung oder freiberuflich als Sachverständiger/Sachverständige arbeiten. Auch statistische Ämter und Behörden bieten Beschäftigungsmöglichkeiten. Darüber hinaus ist es zudem möglich, in Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzleien tätig zu sein.
Bevor man als Aktuar bzw. Aktuarin tätig werden kann, hat man in der Regel ein mathematisches Studium abgeschlossen. Um als Aktuar den Zusatz „DAV“ der Deutschen Aktuarsvereinigung tragen zu dürfen, muss das Studium zudem durch eine aktuarwissenschaftliche Weiterbildung ergänzt werden.
Das für den Einstieg sinnvolle und auch häufig vorausgesetzte Mathematikstudium dauert in der Regel drei Jahre und endet mit dem Bachelor-Abschluss. Nach weiteren ein bis zwei Jahren erlangt man den Master-Abschluss. Die oben genannte Weiterbildung dauert etwa weitere ein bis zwei Jahre, je nach Bildungsträger.