Ob Segelboot, Paddelboot, Fischkutter oder Nutzfahrzeuge der Binnen- und Seeschifffahrt – Bootsbauer bzw. Bootsbauerinnen bauen, reparieren und warten verschiedene Arten von Wasserfahrzeugen. Entsprechend sind sie oft Experten für Werkstoffe wie Holz, Metall und Kunststoff. Seit einigen Jahren können sich Auszubildende aber auch auf die technischen Aspekte des Bootsbaus einschließlich Elektronik spezialisieren.
Aufgaben eines Bootsbauers unterscheiden sich nach der jeweiligen Fachrichtung. Ein Bootsbauer der Fachrichtung Neu,- Aus- und Umbau führt unter anderem Neubauten von Booten durch. Hierzu konstruiert er zunächst die einzelnen Bauteile und fügt sie dann zu einem Ganzen zusammen. Er richtet die Rumpfteile des Bootes aus, führt Lackierungsarbeiten durch und fügt verschiedene Teile für den Innausbau zusammen. Darüber hinaus erledigt er Umbauarbeiten und behandelt geschädigte Oberflächen mit speziellen Beschichtungen und Korrosionsschutzmitteln. Die Umsetzung individueller Kundenwünsche gehört ebenso zum Aufgabengebiet eines Bootsbauers wie die Wartung und Reparatur der Boote.
Seit 2011 hat der Beruf des Bootsbauers eine technische Komponentebekommen, bei der es um die Installation elektronischer Systeme sowie deren Wartung, Reparatur und auch Nachrüstung auf bereits bestehenden Wasserfahrzeugen geht. Bootsbauer der Fachrichtung Technik erstellen zudem Schalt- und Installationspläne für die Netzsysteme an Bord, prüfen technische Anlagen und Systeme und beheben gegebenenfalls Störungen. Auch der Winterdienst für die Bordtechnik fällt in ihren Aufgabenbereich. Insbesondere außerhalb der Saison fallen viele Wartungsarbeiten an.
Bootsbauerinnen finden vor allem auf Bootswerften oder in handwerklichen Bootsbau- und Reparaturwerkstätten eine Anstellung. Auch arbeiten viele Bootsbauerinnen bei den entsprechenden Zulieferbetrieben, die Bauteile und technische Einrichtungen herstellen. Zudem können sie in Jachthäfen eine Beschäftigung finden.
Um in diesem Beruf zu arbeiten, wird eine abgeschlossene duale Berufsausbildung zum Bootsbauer vorausgesetzt. Dabei kann zwischen der Fachrichtung Neu,- Aus- und Umbau oder Technik gewählt werden. Die Ausbildungsinhalte der Fachrichtung Neu,- Aus- und Umbau beinhalten unter anderem das Herstellen von Verbindungen, die Verarbeitung und Lagerung von Werkstoffen, die Behandlung von Oberflächen sowie die Herstellung von Vorrichtungen und Schablonen. Auszubildende der Fachrichtung Technik erlernen ebenfalls fachrichtungsübergreifende handwerkliche Fähigkeiten und werden zudem in technikbezogenen Themen wie beispielsweise die Montage und Wartung von technischen Systemen geschult.
Bootsbauer beider Fachrichtungen können an folgenden Anpassungsweiterbildungen teilnehmen, um ihr berufliches Wissen zu vertiefen:
Bootsbauer, die sich beruflich weiterentwickeln möchten, können eine Meisterweiterbildung oder eine Technikerweiterbildung absolvieren. Folgende Meisterweiterbildungen bieten sich dabei an:
Auch ein Studium der Meerestechnik, des Schiffbaus, der Holztechnik oder der Kunststofftechnik kann Bootsbauern, die eine Hochschulzulassung oder einen Meistertitel besitzen, neue berufliche Perspektiven und den Zugang zur Führungspositionen ermöglichen.
Bootsbauer sollten handwerklich begabt und körperlich belastbar sein. Darüber hinaus sind Genauigkeit, räumliches Vorstellungsvermögen,Sorgfalt und ein gutes technisches Verständnis wichtige Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf. Zudem sollten Bootsbauer auf jeden Fall gewisse mathematische und zeichnerische Fähigkeiten mitbringen.