Schreiner bzw. Schreinerinnen arbeiten mit Holz und Holzwerkstoffen. Aus diesen Materialien stellen sie verschiedenste Möbel, Fenster, Türen oder andere Bauteile her. Der Beruf des Schreiners gehört zu den handwerklichen und – da viele Stücke oft Einzelanfertigungen sind – kreativen Berufen. In einigen Gegenden Deutschlands und in weiten Teilen Österreichs ist die Berufsbezeichnung Tischler bzw. Tischlerin gebräuchlich.
Die ursprünglichen Hauptaufgaben der Schreiner und Tischler finden sich auch in ihren Bezeichnungen wieder: Die Berufsbezeichnung Schreinerleitet sich aus dem Wort Schrein ab, eine Bezeichnung für Schrank, Truhe, Kommode oder auch Sarg. Die Bezeichnung Tischler, bezieht sich nicht nur auf die Herstellung von Tischen, sondern von Möbeln generell, die im täglichen Gebrauch stehen. Die zeigt, dass Schreiner und Tischler seit jeher mit der Herstellung unterschiedlichster Möbel beschäftigt waren. Neben den oben genannten bauten und bauen sie auch Betten, Stühle, Hocker, Sekretäre, Nachttische, Bänke, Küchenmöbel etc.
Wer heute als Tischler oder Schreiner arbeitet, kann auch stets mit Holzbauten im Bereich Hausbau und Innenausbau von Gebäuden zu tun haben. Denn nicht nur Fenster und Türen können aus Holz gebaut werden, auch Treppen, Wand- und Deckenverkleidungen, Vertäfelungen oder festinstallierte Einrichtungen werden durch Holzhandwerker erstellt.
Der klassische Beschäftigungsort eines Schreiners war einst die Schreinerei bzw. Tischlerei und auch heute arbeiten noch viele Angehörige dieser Berufsgruppe in Betrieben des Tischlerhandwerks. Dabei haben sich viele Werkstätten spezialisiert, so dass z. B. Bautischlereien, Möbeltischlereien oder Modelltischlereien mögliche Arbeitgeber sind. Letztere finden auch in Gießereien Beschäftigung, während Möbeltischler auch bei Möbelherstellern gefragt sind. Weitere Arbeitsmöglichkeiten in der Industrie stellen Hersteller von Holzwaren oder Holzkonstruktionsteilen dar.
Vom Schreiner angefertigte Möbel sind heute leider die Ausnahme, denn bedingt durch die Industrialisierung hat sich auch das Berufsbild des Schreiners geändert. Viele Schreinereien führen heute die Bezeichnung Bau- und Möbelschreinerei, was ganz gut die Gewichtung der zu erledigenden Aufträge zeigt. In Handarbeit gefertigte Möbel steigen aktuell allerdings wieder in der Beliebtheit – primär bei Kunden, die sich die im Vergleich zum Massenprodukt meist höheren Kosten auch leisten können und hier ihre eigenen Vorstellungen realisieren können.
Tischler und Schreiner arbeiten nicht nur in der Werkstatt, sondern sind häufig auch auf Baustellen oder an anderen Orten beim Kunden zu finden, wo sie u. a. für die Montage von Holzkonstruktionen zuständig sind.
Zur Berufsausbildung zum Tischler – so auch die offizielle Bezeichnung des Ausbildungsberufs – gehört eine dreijährige Ausbildung in einer Schreinerei oder einem anderen holzverarbeitenden Betrieb und begleitend der Besuch der Berufsschule. Mit der Gesellenprüfung wird die Lehrzeit abgeschlossen, und wenn der Schreinerlehrling diese bestanden hat, wird ihm von der Handwerkskammer der Gesellenbrief ausgehändigt. Besonderheit bei dieser Prüfung ist das sogenannte Gesellenstück. In vielen Fällen kann sich der Prüfling aussuchen, was er anfertigen möchte. Mit Bezug auch auf den Schwerpunkt der Ausbildung als Bau- oder Möbelschreiner, fertigt er ein einzelnes Möbelstück oder Teile eines Bauprojektes, wie Fenster, Türen oder auch eine Treppe an.
Im weiteren Verlauf stehen dem Gesellen mehrere Fortbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Er kann z. B. nach einer Schulung und Prüfung seinen Meisterbrief erwerben, den Techniker in verschiedenen Ausprägungen machen oder sich auch zum Restaurator weiterbilden.
Während ihrer Ausbildung erhalten angehende Tischler in der Regel eine monatliche Vergütung von:
Westdeutschland:
Ostdeutschland: