Wer Freude am Experimentieren hat und sich seinen Arbeitsplatz in einem Labor wünscht, für den ist der Beruf des Chemikanten bzw. der Chemikantin womöglich das Richtige. Die Hauptaufgabe von Chemikanten besteht darin, Anlagen zu steuern und zu überwachen, welche für die Produktion, das Abfüllen oder Verpacken von chemischen Erzeugnissen da sind.
Konkret bedienen Chemikanten rechnergestützte Maschinen und Fertigungsstraßen, welche zur Herstellung von chemischen Produkten wie beispielsweise Waschmittel, Kosmetika, Pflanzenschutzmittel, Kunststoffe und Farben vorgesehen sind. Dazu messen sie Rohstoffe ab, füllen diese in die jeweiligen Behältnisse ein und fahren die Produktionsanlagen an. Weiterhin erhitzen, kühlen oder destillieren sie die Ausgangsstsoffe und überwachen die Herstellungsprozesse.
Während der Produktion kontrollieren die Chemikantinnen regelmäßig die Messwerte und entnehmen Proben, sodass die Qualität der Produkte stets überprüft und gesichert wird. Sie protokollieren ebenfalls den Herstellungsverlauf und überwachen die Verpackung der fertigen Produkte auf Abfüll- und Verpackungsanlagen.
Darüber hinaus sind Chemikanten ebenfalls für die Wartung, die Reinigung und teilweise auch für die Reparaturen der Anlagen und Maschinen zuständig. Durch ihre Erfahrung an den Maschinen sowie in den Produktionsprozessen sind Chemikanten außerdem an der Entwicklung und Optimierung der Verfahren für die Herstellung von chemischen Erzeugnissen beteiligt.
Als Chemikantin ist man zumeist in Unternehmen der chemischen Industrie tätig. Dort werden unter anderem Klebstoffe, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel oder Desinfektionsmittel hergestellt. Weiterhin sind auch Unternehmen, die Kosmetika produzieren, als Arbeitgeber möglich. Chemiefaserwerke und Unternehmen der Mineralölverarbeitung kommen ebenfalls als mögliche Arbeitgeber in Frage. Außerdem können Chemikanten in Betrieben der Lack- und Farbenindustrie sowie der Pharmaindustrie und der kunststoffverarbeitenden Industrie tätig sein.
Um als Chemikant bzw. Chemikantin tätig sein zu können, muss man eine dreieinhalbjährige Ausbildung in einem Industriebetrieb absolvieren. Die Ausbildungsstruktur richtet sich nach dem Ausbildungsbetrieb und wird durch Wahlqualifikationen vertieft. Nach der Ausbildung ist es weiterhin möglich, ein Studium in dem Bereich der Chemie zu beginnen.