Autos, Möbelstücke oder Raumschiffe: Lacke kommen in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz, um die Funktionalität und das Aussehen von Produkten zu schützen. Lacklaborantinnen und Lacklaboranten leisten einen wichtigen Beitrag zur Herstellung und Entwicklung von Beschichtungsstoffen. Sie analysieren die Zusammensetzung von Farben, führen chemische Untersuchungen durch und erarbeiten neue Beschichtungssysteme. Außerdem prüfen sie die Qualität von Produkten und testen ihre Eigenschaften unter verschiedensten Bedingungen.
Ähnliche Berufe sind Chemielaborantin, Chemisch-technischer Assistent (CTA) sowie Farb- und Lacktechnikerin.
Die Entwicklung von Beschichtungsstoffen und Beschichtungssystemen gehört zu den zentralen Aufgaben von Lacklaboranten. Sie erstellen Arbeitsrezepturen, wählen Rohstoffe aus und legen die verfahrenstechnischen Parameter fest. Dabei achten sie auch auf die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften und Umweltvorschriften. Außerdem wirken sie an der Optimierung von Beschichtungsmitteln mit und werden beispielsweise mit der Untersuchung von Farben und Lacken betraut. Hierbei führen sie unterschiedliche chemisch-analytische Arbeiten aus, um die Zusammensetzung sowie die Bestandteile von Proben zu bestimmen.
Lacke und Beschichtungsmittel werden in der Regel ausgiebig getestet, bevor sie als fertiges Produkt verkauft werden können. Lacklaboranten übernehmen dabei die Umsetzung von Versuchen und technologischen Prüfungen, welche sie sowohl planen als auch im Nachgang dokumentieren. Hierbei untersuchen sie Faktoren wie Härtegrad, Witterungsbeständigkeit, Lichtempfindlichkeit oder die Haftfestigkeit auf unterschiedlichen Stoffen. Neben der Durchführung von chemischen und physikalischen Berechnungen kümmern sich Lacklaboranten auch um die rechnergestützte Auswertung der Untersuchungsergebnisse sowie um Aufgaben im Labormanagement.
Lacklaborantinnen arbeiten vor allem bei Unternehmen der Chemiebranche. Dort sind sie insbesondere bei Herstellern von Farben, Lacken und dazugehörigen Produkten tätig. Hier produzieren sie beispielsweise Farbstoffe und Pigmente, aber auch Anstrichmittel, Druckfarben und Kitte. Darüber hinaus ist auch eine Beschäftigung in „lackintensiven“ Branchen denkbar: So können Lacklaborantinnen beispielsweise am Bau von Luftfahrzeugen, Kraftfahrzeugen oder Schiffen mitwirken. Ebenso können sie bei der Herstellung von Möbeln für den richtigen Anstrich sorgen und so die Langlebigkeit der Produkte bestimmen.
Lacklaborant ist ein anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie. Die duale Ausbildung dauert in der Regel dreieinhalb Jahre und erfolgt parallel in einem Ausbildungsbetrieb und an der Berufsschule. Obwohl rechtlich kein bestimmter Schulabschluss für die Zulassung zur Ausbildung festgelegt ist, verfügt die Mehrheit der Auszubildenden über das Abitur.
Anpassungsweiterbildungen dienen dazu, Fachwissen aufzufrischen und zu vertiefen. Außerdem können Lacklaboranten auf diese Weise neue technologische Entwicklungen kennenlernen und in ihren Arbeitsalltag integrieren. Relevante Weiterbildungsfelder sind unter anderem:
Aufstiegsweiterbildungen dienen der Verbesserung der Berufschancen und können den Weg in Führungspositionen ebnen. Um ihre Karriere voranzutreiben, können Lacklaboranten beispielsweise eine Meisterweiterbildung, eine Technikerweiterbildung, eine kaufmännische Weiterbildung oder ein Studium absolvieren. Beispiele für Aufstiegsweiterbildungen sind:
Um ihre Arbeit angemessen ausführen zu können, benötigt eine Lacklaborantin ein Verständnis für chemische und biologische Zusammenhänge. Im Labor sind Sorgfalt, Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit gefragt. Dies gilt nicht nur bei der Handhabung chemischer Stoffe, sondern auch beim Erkennen von Veränderungen der Konsistenz oder der Farbe. Außerdem braucht es Fingerfertigkeit und Geschicklichkeit, wenn Proben beispielsweise zerkleinert oder gelöst werden müssen. Bei langwierigen Versuchsreihen sollte eine Lacklaborantin zudem Durchhaltevermögen und Geduld beweisen können. Der Umgang mit gefährlichen Chemikalien erfordert zudem Verantwortungsbewusstsein und die Beachtung aller Sicherheitsvorschriften und möglichen Gefahren.