Im Bereich E-Sports zu arbeiten dürfte der Traum vieler Jugendlicher und junger Menschen sein, die sich für Spiele wie League of Legends, Call of Duty oder FIFA begeistern. Seit einigen Jahren richten große Veranstalter Turniere und Events aus, bei denen sogenannte E-Sportler und E-Sportlerinnen gegeneinander antreten. Dies ist Teil des Aufgabenbereiches von E-Sports-Managern und Managerinnen, denn sie planen und überwachen derartige Geschäftsaktivitäten, organisieren Turniere und Ligen und betreuen Gamer sowie Teams. Zudem sind sie im Marketing und Fan- bzw. Community-Management tätig.
Die Arbeitsbereiche der E-Sports-Managerin überschneiden sich in Teilen mit Berufen wie Digital-Event-Manager bzw. Event-Managerin, Sportfachwirt und Sportmanagerin.
Der E-Sports-Manager konzipiert Maßnahmen für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit in der E-Sports-Branche, indem er zum Beispiel Turniere, Events und Livestreams auf Plattformen wie Twitch plant und organisiert. Hierfür erstellt er Businesspläne und berechnet die Wirtschaftlichkeit eines Events, also den geschätzten Gewinn durch Ticketverkäufe und Verträge mit Sponsoren und Werbepartnern abzüglich der zu tätigenden Ausgaben für Location, Logistik, Personal und E-Sportler. Der E-Sports-Manager sucht dafür geeignete Veranstaltungsräume und beauftragt Catering- und Logistikfirmen. Außerdem plant er den Einsatz von Personal und den zeitlichen Ablauf der Veranstaltung. Er verhandelt mit E-Sport-Teams oder unabhängigen Gamern.
Ist der E-Sports-Manager für das Management eines E-Sports-Teams zuständig, verantwortet er beispielsweise den Einkauf von Equipment und Gaming-Infrastruktur. Er verwaltet Trainingsräume, entwickelt Teambuilding-Maßnahmen und führt diese durch, um das Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl der Gamer zu fördern. Außerdem überwacht und optimiert er die Ernährung und Fitnesstrainings seines Teams. Der E-Sports-Manager begleitet das Team zu Turnieren und unterstützt sie vor Ort.
Im Bereich Marketing und Community-Management entwickelt er spezielle Marketing-Strategien und Merchandising-Konzepte, um Sponsoren sowie Zuschauer zu gewinnen und Fan-Communitys auszubauen. Der E-Sports-Manager kümmert sich somit um Kundenbindung und Neukundengewinnung. Er bleibt auf dem neuesten Stand der E-Sports-Trends, um die eigenen Aktivitäten und Werbemaßnahmen bestmöglich zu entwickeln. Außerdem kommuniziert er mit Fans und Online-Communitys, um den Bekanntheitsgrad eines Gamers oder E-Sport-Teams zu fördern.
E-Sports-Managerinnen finden Beschäftigung in folgenden Bereichen:
Daneben können sich E-Sports-Managerinnen selbstständig machen und eigene Gamer oder Teams managen. Dafür ist ein gutes Netzwerk mit Kontakten der E-Sports-Branche von Vorteil, um als eigenständige Managerin bzw. Agentin festen Fuß in der Gaming-Welt zu fassen.
Es gibt bisher keinen offiziellen Ausbildungsweg für den Beruf E-Sports-Manager. Gute Chancen hat allerdings, wer eine Aus- oder Weiterbildung in der Veranstaltungsbranche bzw. im Sportbereich durchlaufen hat. Hier bieten sich beispielsweise kaufmännische Weiterbildungen zum Fachwirt für Sport, Fachwirt für Veranstaltung oder Betriebswirt Event-Management an.
Daneben kann ein abgeschlossenes Studium im Sport- oder Eventbereich den Einstieg in die E-Sports-Branche ermöglichen. Mögliche Studiengänge sind Sportmanagement und Eventmanagement. Seit einigen Jahren bieten Hochschulen auch spezielle Studiengänge an, beispielsweise zum Bachelor E-Sports Management. Diese dauern in der Regel sechs bis sieben Semester und behandeln wichtige Grundlagen in den Bereichen E-Sports, Eventmanagement, BWL und Marketing.
Alternativ können Hochschulzertifikate erworben werden, die über eine Dauer von meist sechs Monaten ein vertieftes Wissen in relevanten Bereichen bescheinigen, zum Beispiel E-Sports-Events, Teammanagement und wichtigen Akteuren der Branche.
E-Sports-Managerinnen bringen neben einer Leidenschaft für virtuelle Games vor allem gute Englischkenntnisse mit, da die Branche international ist und Gamer oftmals aus unterschiedlichen Ländern kommen. Interkulturelle Kompetenzen sind von Vorteil. Sie bringen zudem Kommunikationsstärke, Teamfähigkeit und Sozialkompetenz mit, um den unterschiedlichen Persönlichkeiten innerhalb eines E-Sport-Teams gerecht zu werden und Entwicklungspotenziale zu erkennen und fördern. Kreativität und Einsatzbereitschaft zahlen sich insbesondere bei der Planung von Marketingstrategien aus.
Außerdem besitzen E-Sports-Managerinnen ein hohes Maß an Selbstmanagement und Eigenverantwortung. Sie organisieren sich selbst sowie Termine, Trainings- und Veranstaltungspläne ihres Teams und sind daher belastbar. Betriebswirtschaftliches Denken ist insbesondere für Eventplanungen von Vorteil. E-Sports-Managerinnen besitzen Durchsetzungsvermögen und können ihr Team motivieren. Außerdem sind sie flexibel und reisen gerne, da sie ihr Team häufig auch zu internationalen Turnieren und Veranstaltungen begleiten.