In einer ambulanten Praxis brauchen Ärzte und Ärztinnen häufig Unterstützung. Hier kommen entlastende Versorgungsassistentinnen und Versorgungsassistenten ins Spiel. Sie entlasten die ambulante Praxis, indem sie Aufgabenbereiche, die den Behandlungsprozess betreffen, übernehmen.
Entlastende Versorgungsassistenten begleiten Patienten und Angehörige im Behandlungs- und Versorgungsprozess. Sie unterstützen die Patienten und Angehörige, indem sie Hausbesuche bei immobilen sowie schwerkranken Patienten durchführen. Außerdem beurteilen sie die häusliche Situation und zeigen Verbesserungsmöglichkeiten auf. Zugleich führen sie das Wundmanagement aus und erledigen Untersuchungs- und Behandlungsverfahren. Dazu gehört beispielsweise das Anlegen eines Langzeit-Blutdruckmessgeräts, das Anlegen von Elektroden für die Aufzeichnung eines Langzeit-EKG‘s oder der Bestimmung von Laborparametern vor Ort. Mithilfe von standardisierten Tests ermitteln sie die kognitiven, physischen, psychischen und sozialen Fähigkeiten, Ressourcen und Defizite ihrer Patienten. Wenn sie gerade nicht auf Hausbesuch sind, unterstützen sie im Notfallmanagement der ambulanten Praxis. Ebenso helfen sie bei Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen sowie bei der Betreuung von Onkologie- und Palliativpatienten.
Entlastende Versorgungsassistentinnen arbeiten in einer ambulanten Praxis, um die dort praktizierenden Ärzte und Ärztinnen zu unterstützen. Sind sie gerade nicht in der ambulanten Praxis tätig, besuchen sie Patientinnen zu Hause.
Um entlastender Versorgungsassistent zu werden, brauchen Interessierte eine Fortbildung. Für diese Fortbildung ist ein qualifizierter Berufsabschluss nötig. Hier eignet sich beispielsweise der Beruf des medizinischen Fachangestellten oder Arzthelfer. Die jeweilige Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und wird vergütet. Des Weiteren brauchen Interessierte mindestens drei Jahre Berufserfahrung in einer hausärztlichen Praxis, bevor sie ihre Fortbildung antreten können. Die Theorieeinheiten der Fortbildung umfassen ca. 221 Stunden. Die praktische Fortbildung erstreckt sich über einen Zeitraum von 20 – 50 Stunden.
Entlastende Versorgungsassistentinnen brauchen in erster Linie Empathie. Wenn sie mit Patientinnen arbeiten, wird von ihnen eine hohe Kommunikationsstärke erwartet. Auch unter Druck und in stressigen Situationen sollten sie ihre Arbeit sorgfältig und verantwortungsvoll erledigen. Zusätzlich sollten sie selbstständig und zielorientiert ihrer Tätigkeit nachgehen.