Die Anforderungen in der Dienstleistungsbranche steigen kontinuierlich, denn bloßer Standardservice ist für viele Kunden und Kundinnen nicht mehr genug. Fachberater und Fachberaterinnen für Servicemanagement sind jenen Ansprüchen gewachsen, denn sie sind speziell in zahlreichen Zusatzaspekten wie interkultureller Kompetenz oder Betriebswirtschaft geschult und tragen so dazu bei, dass entsprechende Anbieter ihren Gästen ein perfektes Wohlfühlerlebnis bieten können.
Es handelt sich hier nicht um einen Beruf an sich, sondern vielmehr um einen Fortbildungsstandard, der von Mitarbeitern aus der Dienstleistungsbranche erworben werden kann. Das Zertifikat eignet sich etwa für Flugbegleiterinnen, Servicekaufmänner im Luftverkehr, Hostessen oder Tourismuskaufmänner.
Ein Fachberater für Servicemanagement besitzt die nötigen Qualifikationen, um auf alle Bedürfnisse eines Kunden einzugehen, ganz gleich in welchem konkreten Dienstleistungsbereich er letztlich arbeitet. Er ist in der Lage, individuelle Servicekonzepte auf Gäste zuzuschneiden, und nutzt hierzu seine erworbenen interkulturellen Kompetenzen. Bei der Entwicklung von Unterhaltungsangeboten berücksichtigt er nicht nur Kundenwünsche, sondern auch unternehmerische Aspekte sowie sämtliche rechtlichen Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien. Daher besitzt er auch grundlegendes betriebswirtschaftliches Know-how.
Ebenso ist ein Fachberater für Servicemanagement auf situationsgerechte Kommunikationstechniken geschult, um jedes potenziell auftretende Problem souverän und gelassen bewältigen zu können. Bei Streit helfen ihm seine Fähigkeiten in Schlichtung und Moderation. Dank seines Wissens in den Bereichen Personalwirtschaft, Mitarbeiterführung und Teamarbeit kann er auch geringfügige leitende Funktionen übernehmen. Wichtig ist im 21. Jahrhundert zudem technische Gewandtheit, deswegen zeichnet er oftmals auch für digitale Kundenkommunikation verantwortlich.
Fachberater für Servicemanagement finden sich in jedem Sektor der Dienstleistungsbranche, zum Beispiel in der Hotellerie, im Flugverkehr oder im Wellnessbereich.
Eine Fachberaterin für Servicemanagement kann überall arbeiten, wo Kundinnen eine Dienstleistung angeboten wird. Typische Arbeitgeber sind daher Fluglinien, Hotels, Tourismusunternehmen oder Gaststätten.
Bei der Fachberaterin für Servicemanagement handelt es sich um eine berufliche Fortbildung, die von Industrie- und Handelskammern (IHK) angeboten wird. Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) stuft die Weiterbildung auf das DQR-Niveau 5 ein – zum Vergleich: Eine Berufsausbildung bewegt sich auf Stufe 4, ein regulärer Hochschulgrad auf Stufe 6.
Die Aufstiegsfortbildung wurde 2017 ins Leben gerufen, um den anspruchsvolleren Anforderungen der Dienstleistungsindustrie gerecht zu werden. Sie endet mit einer schriftlichen sowie mündlichen Abschlussprüfung. Der mündliche Test wird in Form eines situationsbezogenen Fachgesprächs durchgeführt. Der schriftliche Teil ist in folgende Themen untergliedert:
Der Besuch eines vorbereitenden Lehrgangs ist nicht verpflichtend, wird aber gemeinhin empfohlen. Er kann berufsbegleitend absolviert werden und nimmt dann etwa ein Jahr in Anspruch. Um zur Prüfung zugelassen zu werden, müssen angehende Fachberaterinnen für Servicemanagement eine der folgenden drei Voraussetzungen erfüllen:
Der Kunde ist König: Ein Fachberater für Servicemanagement muss deswegen stets freundlich, zuvorkommend und serviceorientiert auftreten. Hier ist dann auch ein ausgeglichenes und herzliches Wesen hilfreich. Im Umgang mit Gästen sollte er sich durch exzellente Kommunikationsfähigkeiten auszeichnen, Fremdsprachenkenntnisse oder zumindest konversationsfähiges Englisch sind zudem ein echtes Muss.
Da alle Serviceanforderungen nur durch viele Hände gestemmt werden können, zeichnet sich ein Fachberater für Servicemanagement zudem durch großen Teamgeist aus. In der Dienstleistungsbranche sind unregelmäßige Arbeitszeiten und Schichtdienst üblich, daher sollte eine entsprechende Bereitschaft mitgebracht werden. Auch muss er sich auf Wochenendarbeit bzw. Nachtarbeit einstellen.