Ganz gleich ob Verkehrsflugzeuge, Sportflugzeuge, Transportflugzeuge, Militärflugzeuge oder gar Hubschrauber – die Produktion und Montage von Luftfahrzeugen obliegt Flugzeugbauern bzw. Flugzeugbauerinnen. In manchen Fällen stellen sie auch nur einzelne Komponenten her, zum Beispiel Triebwerke.
Es handelt sich hierbei um keinen offiziellen Berufstitel: In der Regel wird die Tätigkeit von Fluggerätmechanikern durchgeführt, die sich auf die Fachrichtung Fertigungstechnik spezialisiert haben. Mitunter meint die Bezeichnung Ingenieurinnen für Luft- und Raumfahrt, diese sind dann allerdings für die theoretische Konzeption des Flugzeugmodells zuständig. Weiterhin bestehen Ähnlichkeiten zum Beruf des Luftfahrzeugtechnikers sowie der Fluggerätelektronikerin.
Schweißen, Schrauben, Kleben – der Job eines Flugzeugbauers ist in erster Linie handwerklicher Natur. Diverse Bauteile müssen zugeschnitten und passgerecht geformt werden, anschließend werden diese zusammengefügt. Wenn nötig, führt ein Flugzeugbauer hierzu entsprechende Messungen durch, manchmal müssen auch die Oberflächen einzelner Komponenten vorbehandelt werden, damit eine optimale Passung gewährleistet werden kann. Beim Zusammenbauen muss er sich dank moderner Technik nicht mehr alleine auf Handarbeit verlassen, vielmehr greift er in der Regel auf computergestützte Bohrmaschinen, Fräsmaschinen oder Nietroboter zurück. Werden Bauteile nach Maß produziert, erledigen meistens gar vollautomatische Fertigungseinrichtungen die Herstellung, hier ist ein Flugzeugbauer dann vor allem für die Überwachung der Gerätschaften verantwortlich.
Weiterhin verlegt ein Flugzeugbauer elektrische Leitungen und Kabel sowie montiert Ventile oder Rohrsysteme. Auch der Einbau von Türen, Luken, Klappen, Sitzschienen, Fußböden und sonstigen Elementen der Kabineneinrichtung gehört zu seinen Pflichten. Sobald alle Fertigungsschritte abgeschlossen sind, ist die Arbeit indes noch nicht beendet; vielmehr kümmert sich ein Flugzeugbauer dann um die Durchführung von Systemtests. Obendrein übernimmt er Aufgaben der Wartung und Instandhaltung.
Tätigkeiten, die einem Flugzeugbauer während seines Arbeitsalltags im Konkreten begegnen können, sind zum Beispiel:
Flugzeugbauerinnen sind in der Regel bei Firmen beschäftigt, die sich auf die Produktion von Luftfahrzeugen spezialisiert haben. Darüber hinaus sind sie häufig in Zulieferbetrieben für Fluggerätteile und Fluggerätsysteme tätig. Weitere mögliche Arbeitgeber sind Fluggesellschaften und Flughäfen, insbesondere deren Reparaturwerkstätten und Instandhaltungswerke, sowie militärische Luftwaffenstützpunkte.
Flugzeugbauer absolvieren in der Regel eine duale Ausbildung zum Fluggerätmechaniker. Die Lehre ist staatlich anerkannt und dauert dreieinhalb Jahre. Hier stehen drei Fachrichtungen zur Auswahl: Fertigungstechnik, Instandhaltungstechnik und Triebwerkstechnik; relevant ist für einen Flugzeugbauer hier primär erstere. Während der Ausbildung in Berufsschule und Betrieb werden zentrale theoretische und praktische Kenntnisse gelehrt und einstudiert. Hierzu gehören etwa:
Wer vielmehr an der Grundkonzeption eines Luftfahrzeugs interessiert ist, kann einen Ingenieursstudiengang anstreben, sofern eine entsprechende Hochschulzugangsberechtigung vorliegt. Dies ist auch eine Option für eine anschließende Aufstiegsweiterbildung, mancherorts werden Studiengänge angeboten, die sich auf Flugzeugbau spezialisieren. Ohnehin wird Flugzeugbauern empfohlen, sich regelmäßig fortzubilden, denn ständige technische Neuerungen sorgen dafür, dass altes Wissen schnell an Aktualität einbüßt. Relevante Themengebiete sind hier beispielsweise:
Eine Flugzeugbauerin sollte handwerkliches Geschick besitzen und obendrein ausgeprägtes technisches Verständnis mitbringen. Auch mathematisches und physikalisches Gespür kann hier hilfreich sein. Weiterhin stellt ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen eine notwendige Voraussetzung dar. Bei der Durchführung der einzelnen Montageschritte zeichnet sich eine Flugzeugbauerin außerdem durch Präzision, Konzentration und Sorgfalt aus.
Üblich ist ein am Schichtdienst ausgerichtetes Arbeitszeitmodell, eine entsprechende Bereitschaft hierfür ist daher notwendig. Insbesondere bei größeren Firmen müssen manchmal auch Dienstreisen eingeplant werden, etwa wenn Montageaufgaben im Ausland anstehen. Zuletzt sollten sich künftige Flugzeugbauerinnen bewusst sein, dass die Arbeit häufig im Freien durchgeführt wird und zudem mit hoher Lärmbelastung verbunden sein kann.