Ein Dach über dem Kopf zu haben, das vor Umwelteinflüssen wie Regen und Schnee schützt, ist für viele Menschen ein Gefühl von Sicherheit. Klempnermeister und Klempnermeisterinnen (auch Spenglermeister und -meisterinnen, Blechnermeister und -meisterinnen und Falschnermeister und -meisterinnen genannt) stellen Blechbauteile für Hausdächer und Fassaden her und bringen diese an. Ihre Tätigkeit ist eng verwandt mit der Arbeit von Dachdeckern und Dachdeckerinnen, die Gebäudedächer mit Deckmaterialen versehen. Umgangssprachlich werden auch Anlagenmechaniker und -mechanikerinnen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik als Klempner bezeichnet, da es sich bei den beiden Berufen früher um ein einziges Berufsfeld handelte. Während Anlagenmechaniker und -mechanikerinnen Rohrleitungssysteme herstellen, installieren Installateure und Installateurinnen Heizungen, Lüftungs- und Sanitäranlagen.
Ein Klempnermeister ist vor allem dafür zuständig, die Arbeitsabläufe in seinem Betrieb zu organisieren und zu koordinieren. Hierfür delegiert er die anfallenden Aufgaben, leitet Fachkräfte an und wirkt bei der betrieblichen Ausbildung der Lehrlinge mit. Besonders bei anspruchsvollen Aufgaben unterstützt er fachlich und arbeitet auch selbst praktisch mit. Er fertigt technische Zeichnungen und Montagepläne an. In Zusammenarbeit mit den Klempnern verarbeitet er Feinbleche aus Eisen oder aus Nichtedelmetallen zur Herstellung von Dachabdichtungen, Dachentwässerungen oder auch von Kunstobjekten.
Darüber hinaus übernimmt ein Spenglermeister kaufmännische und verwaltende Aufgaben. Er führt Lieferantenverhandlungen sowie Kundengespräche, kalkuliert und erstellt Angebote und übernimmt den betriebsbezogenen Schriftverkehr.
Ist ein Klempnermeister selbstständig tätig, so ist er ebenfalls dafür zuständig, die technischen, kaufmännischen und personellen Rahmenbedingungen seines Betriebes festzulegen und den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens zu überwachen und zu fördern.
Spenglermeisterinnen arbeiten vor allem in Betrieben des Bauinstallationsgewerbes. Handwerkliche Spenglereien oder Montagebetriebe des Lüftungsinstallationsbaus kommen beispielsweise als mögliche Einsatzorte infrage. Auch Dachdeckerbetriebe und sonstige Unternehmen des Ausbaus bieten Beschäftigungsmöglichkeiten. Spenglermeisterinnen sind entweder angestellt oder selbstständig tätig.
Bei dem Beruf der Klempnermeisterin handelt es sich um eine berufliche Weiterbildung, die durch eine bundesweit einheitlich geregelte Meisterprüfung abgeschlossen wird. Um an dieser Weiterbildung teilnehmen zu können, muss eine angehende Klempnermeisterin in der Regel eine Gesellenprüfung als Klempnerin oder als Dachdeckerin abgelegt haben. Alternativ qualifiziert auch eine Abschlussprüfung in einem anderen anerkannten Ausbildungsberuf in Verbindung mit mehrjähriger Erfahrung im Klempnerhandwerk für die Teilnahme an der Meisterprüfung.
Da das Dachdeckerhandwerk eng verwandt mit dem Klempnerhandwerk ist, können auch Dachdeckermeisterinnen diesen Beruf ausüben. Um selbstständig tätig zu werden, ist jedoch er erfolgreiche Abschluss der Meisterprüfung als sogenannter Großer Befähigungsnachweis zwingende Voraussetzung. Daher spricht man auch vom sogenannten Meisterzwang.
Im Idealfall sind Klempnermeister wahre Organisationstalente, die ihren Betrieb mit Sozialkompetenz und Durchsetzungsvermögen führen. Handwerkliches Geschick und Handarbeit müssen ihnen liegen. Die Arbeit als Klempnermeister kann körperlich sehr anstrengend sein – auch in schwindelerregender Höhe müssen sie sorgfältig, ruhig und konzentriert arbeiten.