Sie sind Experten, wenn es um die Einrichtung und Dämmung von Dächern geht: Dachdeckermeister und Dachdeckermeisterinnen (bzw. Meister und Meisterinnen im Dachdeckerhandwerk) sind für die Planung der Prozesse in Dachdeckerbetrieben zuständig. Sie übernehmen kaufmännische Tätigkeiten, leiten Mitarbeiter an und nehmen in einigen Fällen auch selbst praktische Aufgaben wahr.
Ein Dachdeckermeister ist unter anderem damit beschäftigt, Kunden hinsichtlich der Eindeckung von Dächern zu beraten. Er berechnet Dach- und Wandflächen und fertigt Entwurfszeichnungen an. Außerdem führt er Kostenkalkulationen durch und erstellt Angebote und Kostenvoranschläge. Auch die Auswahl und der Einkauf der Materialien gehört zum Arbeitsalltag des Dachdeckermeisters. Für Letzteres arbeitet er häufig mit der Einkaufsabteilung und der Betriebsleitung zusammen.
Der Dachdeckermeister plant und organisiert die einzelnen Arbeitsabläufe und übernimmt die Anleitung der Mitarbeiter. Er führt Verhandlungen mit Bauherren und Lieferanten und erstellt Abrechnungen. Zudem plant er die Einrichtung der Baustellen und achtet darauf, dass Termine und Fristen sowie das vorgesehene Budget eingehalten werden. Außerdem gewährleistet er, dass stets die geltenden Vorschriften zur Sicherheit sowie zum Arbeits- und Umweltschutz eingehalten werden.
Neben kaufmännischen und organisatorischen Tätigkeiten nimmt der Dachdeckermeister häufig auch praktische Aufgaben wahr, wenn sein Fachwissen und seine Erfahrung besonders gefragt sind. Beispielsweise deckt er Dächer mit Dachziegeln ein und übernimmt Abdichtungsaufgaben. Darüber hinaus führt er den betrieblichen Teil der Berufsausbildung zum Dachdecker durch. In einigen Fällen stellt er Gebäudeenergieausweise aus.
Dachdeckermeister, die sich selbstständig gemacht haben, treffen zusätzlich auch kaufmännische Entscheidungen und planen den Personaleinsatz. Außerdem erarbeiten sie Betriebsstrategien.
Dachdeckermeisterinnen finden vor allem in Dachdeckereien und Zimmereien eine Anstellung. Außerdem arbeiten sie in Bautischlereien und Bauschlossereien. Alternativ können sie sich auch selbstständig machen und einen eigenen Dachdeckerbetrieb leiten.
Die Voraussetzung für die Arbeit als Dachdeckermeisterin ist eine Weiterbildung zur Dachdeckermeisterin oder zur Klempnermeisterin. Um diese Weiterbildungen absolvieren zu können, ist in den meisten Fällen eine abgeschlossene Berufsausbildung zur Dachdeckerin oder zur Klempnerin notwendig.
Mit einer Weiterbildung zur Betriebswirtin, zur Fachkraft für Arbeitssicherheit oder zur Gebäudeenergieberaterin können sich Dachdeckermeisterinnen neue Karrierechancen ermöglichen. Auch ein Studium kann neue Perspektiven schaffen. Dieses können Dachdeckermeisterinnen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung absolvieren. Hierfür bieten sich beispielsweise die Studiengänge Bauingenieurwesen, Holztechnik und Architektur an.
Um ihren eigenen Betrieb zu leiten, benötigen Dachdeckermeisterinnen einen Großen Befähigungsnachweis, da in diesem Gewerbe der sogenannte Meisterzwang herrscht. Diesen erhalten sie mit der bestandenen Meisterprüfung.
Anpassungsweiterbildungen helfen Dachdeckermeisterinnen dabei, ihre erworbenen Kenntnisse in einzelnen Bereichen zu vertiefen oder aufzufrischen. Hierfür stehen unter anderem die folgenden Themenbereiche zur Wahl:
Wichtige Fähigkeiten für diesen Beruf sind unter anderem Organisationstalent, Genauigkeit und Führungsqualität. Außerdem sollte eine Dachdeckermeisterin Verantwortungsbewusstsein sowie eine Bereitschaft für unregelmäßige Arbeitszeiten und Arbeit im Freien mitbringen. Darüber hinaus ist Schwindelfreiheit für diesen Beruf essenziell. Häufig ist auch ein Führerschein der Klasse B erforderlich.