Wenn Unternehmen neue Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt bringen oder die Politik in Erfahrung bringen möchte, welche Themen die Wähler und Wählerinnen beschäftigen, kann es hilfreich sein, die Verhaltensweisen und Meinungen von Marktteilnehmern und -teilnehmerinnen zu analysieren. Marktforscher und Marktforscherinnen erstellen Markt- und Wettbewerbsanalysen, um beispielsweise Trends auf dem Arbeitsmarkt oder auf dem Konsumgütermarkt festzustellen.
Um ein repräsentatives Meinungsbild einer Zielgruppe abbilden zu können, müssen eine Vielzahl an Daten erhoben werden. Zu Beginn muss ein Marktforscher jedoch erst einmal planen, mit welchen Erhebungstechniken diese Daten gesammelt werden und welche Fragestellungen genau untersucht werden sollen.
Die Rahmenbedingungen bezüglich Ablauf, Dauer und Ort der Umfragen werden vom Marktforscher organisiert. Teil seiner Aufgaben ist es, zu entscheiden, ob quantitative oder qualitative Forschungsmethoden angewendet werden sollen. Er kann beispielsweise Fragebögen ausfüllen lassen, Telefonumfragen durchführen oder Menschen auf der Straße oder bei Hausbesuchen befragen. Solche qualitativen Marktforschungsmethoden werden zum Beispiel angewendet, um die Meinung zu einem neuen Produkt oder zu einer bestimmten Partei zu analysieren und zu bewerten. Bei der quantitativen Marktforschung wird eine repräsentative Stichprobe statistisch ausgewertet. Der Meinungsforscher plant, wie viel Personal (bzw. Interviewer und Interviewerinnen) für die Befragungen benötigt wird und führt gegebenenfalls auch selbst Befragungen durch. Bei der gesamten Planung behält er stets die einzuhaltenden Fristen und das Budget des Auftraggebers im Blick.
Die ermittelten Rohdaten speichern Marktforscher in Datenbanken. Mittels statistischer Berechnungsprogramme werten sie die Daten im Anschluss aus. Nicht immer erfordert eine Untersuchung die Erhebung neuer Daten, teilweise greifen die Mitarbeiter in der Marktforschung auch auf bereits vorhandene Datensätze zurück und interpretieren diese. Ihre Ergebnisse bereiten sie sowohl grafisch als auch textlich in zielgruppengerechten Zusammenfassungen und Präsentationen auf.
Marktforscher, die eine leitende Position in ihrem Institut innehaben, sind darüber hinaus dafür zuständig, neue Aufträge zu akquirieren. Außerdem wählen sie neues Personal aus und betreuen die bestehende Belegschaft. Auch die Vermarktung der Ergebnisse in Fachmedien oder Branchen- und Trendreports kann zu den Aufgaben eines leitenden Marktforschers gehören.
Marktforscher finden vor allem in Marktforschungsunternehmen Beschäftigung. Doch auch Unternehmensberatungen und eigene Marktforschungsabteilungen in größeren Unternehmen aller Branchen kommen als mögliche Arbeitgeber für Marktforscher infrage.
Der Beruf der Marktforscherin ist nicht reglementiert, sodass mehre Wege in diese Tätigkeit führen. Meist setzen Arbeitgeber jedoch ein abgeschlossenes Studium voraus. Neben dem Fach Markt- und Kommunikationsforschung bieten unter anderem folgende Studiengänge eine gute Grundlage für Marktforscherinnen:
Marktforscherinnen, die eine Führungsposition oder eine Tätigkeit in Wissenschaft und Forschung anstreben, benötigen meist ein abgeschlossenes Masterstudium und gegebenenfalls auch eine Promotion oder Habilitation. Mitarbeiterinnen in der Marktforschung sind wahre Organisationstalente. Außerdem sind sie kontaktfreudig, haben ein sicheres Auftreten und verfügen über ausgeprägte Kommunikationskompetenzen. Darüber hinaus sind sie sicher und genau im Umgang mit Zahlen und Statistikprogrammen.