Mathematisch-technische Assistenten bzw. Mathematisch-technische Assistentinnen sind an der Entwicklung und Einrichtung programmiertechnischer Lösungen in Unternehmen beteiligt. Zudem werden sie bei Aufgabenstellungen der Datenverarbeitung eingesetzt.
Mathematisch-technische Assistenten werden häufig mit Mathematisch-technischen Softwareentwicklern bzw. Softwareentwicklerinnen (MATSE) verwechselt – ein dualer Ausbildungsberuf, welcher bis Mitte 2007 unter der Bezeichnung des Mathematisch-technischen Assistenten bekannt war und anschließend umbenannt wurde. Der Ausbildungsberuf der Mathematisch-technischen Assistentin existiert allerdings weiterhin, wenngleich nur im Bereich der vollschulischen Ausbildung. Eine Unterscheidung gestaltet sich oftmals schwierig, in der Regel basiert die Arbeit eines MATSE jedoch noch deutlich dezidierter auf mathematischen Formeln und Algorithmen.
Zusätzlich ist zu beachten: Auch wenn es naheliegend erscheint, die Abkürzung MTA zu verwenden, so sind damit ausschließlich Medizinisch-technische Assistenten und Medizinisch-technische Assistentinnen gemeint.
Ähnliche Tätigkeiten wie die von Mathematisch-technischen Assistenten werden unter anderem von Softwareentwicklerinnen, Programmierern, und Software-Ingenieurinnen wahrgenommen.
Datenbanken, Content-Management-Systeme (CMS), Buchhaltungsprogramme – das sind nur einige Beispiele für IT-Anwendungen, welche im betrieblichen Umfeld relevant sind. Mathematisch-technische Assistenten erarbeiten hierfür geeignete Softwarelösungen, indem sie passende Programmiermethoden und Programmierwerkzeuge auswählen und umsetzen. Hierbei ist nicht nur die Funktionalität entscheidend, sondern auch die Benutzerfreundlichkeit muss stets in die Überlegungen miteinbezogen werden.
Obendrein ist ein Mathematisch-technischer Assistent geschickt im Umgang mit Zahlen, weswegen er ebenso bei Fragen der Datenverarbeitung zurate gezogen werden kann. In diesem Bereich analysiert er numerische Informationen und löst mathematische oder wirtschaftliche Problemstellungen mittels gängiger Methoden der Stochastik, Statistik und Differenzialrechnung. Oftmals müssen auch Zahlenmodelle erstellt werden, um einen Sachverhalt angemessen beschreiben zu können.
Das genaue Aufgabenspektrum Mathematisch-technischer Assistenten ist nicht eindeutig definiert, zumal sich die Ausbildungsbedingungen je nach Bundesland unterscheiden können, weswegen es kein einheitliches Fähigkeitsprofil gibt. Dank ihrer vielseitigen Grundlagenausbildung sind sie in der Regel allerdings in zahlreichen Gebieten einsetzbar; beispielsweise arbeiten einige Mathematisch-technische Assistenten im Bereich der Systemadministration und Netzwerkadministration. Weitere mögliche Tätigkeiten sind etwa:
Eine Mathematisch-technische Assistentin ist häufig bei Softwareanbietern und Datenbankanbietern tätig. Auch die Anstellung bei Produzenten von IT-Techniklösungen ist weit verbreitet. Viele Mathematisch-technische Assistentinnen entscheiden sich zudem für eine Beschäftigung bei EDV-Dienstleistern. Eines haben alle Arbeitgeber gemeinsam: Der Hauptteil der Arbeit findet im Büro statt. Auch eine selbstständige Tätigkeit und die damit einhergehende Leitung eines Dienstleistungsbetriebs oder Handelsbetriebs, beispielsweise eines Softwarehauses, ist möglich.
Um den Beruf der Mathematisch-technischen Assistentin ausüben zu können, muss die entsprechende gleichnamige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen werden. Diese nimmt in der Regel ein bis zwei, in seltenen Fällen drei Jahre in Anspruch und wird in einigen Bundesländern (Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein) mit der Bezeichnung Staatlich geprüfte Mathematisch-technische Assistentin abgeschlossen. Als Zugangsvoraussetzung gilt üblicherweise ein mittlerer Schulabschluss.
Es handelt sich hierbei nicht um eine duale, sondern um eine schulische Ausbildung, d. h. sie findet ausschließlich in der Berufsfachschule statt. In der Regel ist dennoch ein mehrmonatiges Praktikum vorgesehen, damit das erlernte theoretische Wissen auch praktisch angewendet werden kann. Die genauen Rahmenbedingungen der Ausbildung unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland.
Wer sich auch während der Berufstätigkeit gerne neue Kenntnisse aneignet, kann dies in Weiterbildungskursen tun. Passende Themengebiete sind hier zum Beispiel:
Weiterhin ist es möglich, sich mittels Aufstiegsweiterbildungen für andere Positionen zu qualifizieren, z. B. für die Tätigkeit als Softwareentwicklerin oder Betriebsinformatikerin. Ebenso besteht die Möglichkeit, nach abgeschlossener Ausbildung ein weiterführendes Studium zu beginnen, beispielsweise in den Studiengängen Informatik, Data Science oder Computermathematik.
Darüber hinaus haben Mathematisch-technische Assistentinnen die Möglichkeit, sich mit einem Dienstleistungsbetrieb oder Handelsbetrieb selbstständig zu machen, beispielsweise mit einem Softwarehaus.
Mathematisch-technische Assistenten sollten gute Programmierkenntnisse mitbringen: Gerade gängige Programmiersprachen wie C, C++ oder Java werden vielerorts vorausgesetzt. Auch technisches Verständnis und ein gewisses Zahlengefühl sind bedeutsam. Gleichzeitig ist jedoch auch anwendungsbezogenes, problemlösendes Denken gefragt: Hier kann dann ein gesundes Maß an Kreativität hilfreich sein.
Weitere wichtige Eigenschaften sind zudem Sorgfalt, Konzentrationsfähigkeit und Selbstständigkeit. Wichtig: Heutzutage arbeiten auch IT-Spezialisten nicht mehr alleine, sondern sind Teil eines größeren Teams. Tatsächlich arbeitet ein Mathematisch-technischer Assistent oftmals gar mit Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen zusammen. Daher sind auch Teamgeist und kommunikative Kompetenzen notwendige Attribute.