Bevor sich Unternehmen auf einer Messe oder Ausstellung präsentieren können, sind Planung und Bau von Messeständen und Ausstellungsständen erforderlich. Dies ist die Aufgabe von Messebauern und Messebauerinnen (bzw. Messemonteuren und Messemonteurinnen). Nach der Fertigung der einzelnen Bauteile übernehmen sie auf der Messe oder Ausstellung den Aufbau des Standes, installieren Veranstaltungstechnik und bauen den Stand am Ende der Veranstaltung wieder ab.
Angrenzende Berufe sind Projektleiter Messebau, Ausstellungstischler, Tischlermeisterin, Tischlerhelfer, Holzmechanikerin, Holzbearbeitungsmechaniker und Holztechnikerin.
Ein Messebauer entwirft und baut Messestände und Ausstellungsstände oder komplette Standkonzepte und orientiert sich dabei an den Wünschen des jeweiligen Auftraggebers. Unter anderem berücksichtigt er beim Entwurf die Designvorgaben und Präsentationsziele des Kunden sowie die verfügbare Stellfläche und die Gegebenheiten der Messehalle. Anschließend wählt der Messebauer das geeignete Material aus, bearbeitet dieses durch Sägen, Fräsen, Hobeln, Leimen oder Schleifen und lackiert gegebenenfalls die Oberflächen. Hierbei trägt er Schutzkleidung, bestehend aus Arbeitshandschuhen, Sicherheitsschuhen und einem Gehörschutz.
Sind die einzelnen Komponenten des Standes fertiggestellt, sorgt der Messebauer dafür, dass diese an den Ort der Messe oder Ausstellung gelangen. Dort übernimmt er dann Zusammenbau und Montage der Komponenten. Im nächsten Schritt bringt er Logos und andere Designelemente an, verlegt gegebenenfalls Bodenbelag und installiert Mikrofone, Wiedergabegeräte und andere Veranstaltungstechnik.
Nach der Messe oder Ausstellung ist der Messebauer für den Abbau des Standes zuständig und verpackt die Komponenten für den Weitertransport. Auch Reparaturarbeiten an den Bauelementen des Standes gehören zu den Aufgaben des Messebauers.
Messebauer finden vor allem bei Messeveranstaltern und Kongressveranstaltern eine Anstellung. Außerdem können sie in der Werbebranche tätig sein, dort arbeiten sie beispielsweise bei Werbeagenturen, die Messestände gestalten und aufbauen.
Die Voraussetzung für eine Tätigkeit als Messebauerin ist üblicherweise eine dreijährige duale Ausbildung zur Tischlerin. Während dieser Ausbildung werden unter anderem folgende Inhalte vermittelt:
Nach der abgeschlossenen Ausbildung bietet sich eine Meisterweiterbildung zur Tischlermeisterin oder zur Industriemeisterin der Fachrichtung Holz an. Auch eine Weiterbildung zur Technikerin der Fachrichtung Holztechnik kommt infrage. Mit ausreichend Berufserfahrung ist ein Aufstieg zur Projektleiterin Messebau möglich.
Nach der abgeschlossenen Meisterweiterbildung zur Tischlermeisterin können sich Messebauerinnen in die Handwerksrolle eintragen lassen und sich mit einem eigenen Tischlerbetrieb oder Schreinereibetrieb selbstständig machen.
Wenn eine Hochschulzugangsberechtigung vorliegt, kann auch ein Studium Messebauerinnen neue berufliche Perspektiven schaffen. Naheliegend sind vor allem die Studiengänge Innenarchitektur und Design.
Messebauerinnen, die ihr berufliches Wissen in einzelnen Bereichen vertiefen oder auf den neuesten Stand der Entwicklungen bringen möchten, können dies mithilfe von Anpassungsweiterbildungen erreichen. Diese werden unter anderem in folgenden Themenbereichen angeboten:
Der Beruf der Messebauerin kann körperlich anstrengend sein, da beispielsweise schwere Bauteile getragen werden müssen. Daher ist körperliche Fitness eine wichtige Voraussetzung. Um Arbeiten am Material von Hand zu erledigen, ist außerdem handwerkliches Geschick gefragt. Teamfähigkeit ist bei der Zusammenarbeit mit Kollegen und Kolleginnen von Vorteil und im Umgang mit Kunden helfen Serviceorientierung sowie Verhandlungsgeschick. Die Arbeit findet zum Teil bei einer starken Geräuschkulisse durch laufende Maschinen statt – hier sollte man also nicht zu empfindlich sein. Darüber hinaus sollten Messebauerinnen Reisebereitschaft und eine Bereitschaft für unregelmäßige Arbeitszeiten mitbringen.