Pflegefachkräfte für außerklinische Intensivpflege kümmern sich um pflegebedürftige Menschen aller Altersstufen. Ihr Fokus liegt dabei auf Personen, die nicht ambulant gepflegt werden, sondern entweder noch in ihrem eigenen Zuhause oder in einer Wohngemeinschaft leben.
Je nach Weiterbildungsschwerpunkt können sie auch als Pflegefachkräfte für außerklinische Beatmung arbeiten. Weitere vergleichbare Berufe sind Gesundheits- und Krankenpfleger oder Altenpflegerinnen.
Pflegefachkräfte für außerklinische Intensivpflege haben die Aufgabe, sich rund um die Uhr um pflegebedürftige Menschen zu kümmern. In der Regel werden sie einem einzelnen Patienten zugewiesen, den sie über einen längeren Zeitraum betreuen, beobachten und im Alltag unterstützen. Die Pflegefachkräfte helfen ihnen bei der Verrichtung ihres Alltags, sie helfen ihnen beispielsweise bei der Nahrungsaufnahme oder bei der Körperpflege. Daneben gehört es ebenso dazu, sich mit den Patienten zu unterhalten und Gespräche zu führen. So erfahren die Pflegefachkräfte mehr über ihre persönlichen Bedürfnisse und Ansprüche und können ihre Arbeit so besser individuell auf den Patienten anpassen. In manchen Fällen begleiten sie ihre Patienten auch zu verschiedenen Veranstaltungen. So können sie beispielsweise bei Familienfeiern zugegen sein und auch anderweitig intensiven Kontakt mit den Angehörigen pflegen.
Die Pflegefachkräfte für außerklinische Intensivpflege können ebenfalls medizinische Aufgaben übernehmen. So überwachen sie etwa die Beatmung und andere Vitalsysteme. Gegebenenfalls kümmern sie sich um das Notfallmanagement und führen Reanimationsmaßnahmen durch. Außerdem können sie, entsprechend ärztlicher Verordnung, Verbände oder Kanülen wechseln.
Pflegefachkräfte für außerklinische Intensivpflege sind in aller Regel bei Pflegediensten und Intensivpflegediensten angestellt. Ihr tatsächlicher Arbeitsort liegt normalerweise bei den Patientinnen zuhause. Dabei können sie sich komplett einer einzelnen Patientin widmen, je nach Arbeitszeitmodell bis zu 12 Stunden pro Schicht. In diesem Fall arbeiten die Pflegerinnen allerdings nur einen halben Monat, die andere Hälfte haben sie frei. Grundsätzlich arbeiten sie aber in einem Zweischichten-System, also entweder in Tagesschicht oder in Nachtschicht. Pflegefachkräfte für außerklinische Intensivpflege, die in einer Wohngemeinschaft beschäftigt sind, kümmern sich stattdessen um mehrere Patientinnen, haben aber auch ein Team aus weiteren Pflegerinnen, das sie unterstützt.
Um als Pflegefachkraft in der außerklinischen Intensivpflege zu arbeiten, ist in allen Fällen eine entsprechende Weiterbildung erforderlich. Diese dauert in der Regel zwei Jahre und endet mit dem staatlich anerkannten Abschluss als Pflegefachkraft für außerklinische Intensivpflege. Die Grundvoraussetzung für die Weiterbildung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung zum Altenpfleger, zum Gesundheits- und Krankenpfleger oder in einem anderen Pflegeberuf. Die Kosten der Weiterbildung werden in der Regel vom Arbeitsamt übernommen. Dafür gibt es aber ebenfalls bestimmte Voraussetzungen: Interessierte müssen mindestens 45 Jahre alt sein und in einem Betrieb mit weniger als 250 Angestellten beschäftigt sein. Außerdem muss die Weiterbildung außerhalb des Betriebs absolviert werden und sowohl die Weiterbildung als auch die Träger müssen für die Förderung zugelassen sein. In anderen Fällen kommt der Arbeitgeber anteilig für die Kosten auf. Wer die Weiterbildung dagegen komplett selbst übernimmt, muss mit einer Investition von ungefähr 1.500 Euro rechnen. Die wichtigsten Inhalte der Weiterbildung sind:
In einzelnen Weiterbildungen wird der Fokus auf bestimmte Teilinhalte wie beispielsweise die Beatmung und die Atmungsphysiologie gelegt. In diesem Fall arbeiten die Absolventen als Pflegefachkraft für außerklinische Beatmung.
Pflegefachkräfte für außerklinische Intensivpflege sollten auf jeden Fall kommunikative Personen sein. Sie unterhalten sich mit ihren Patientinnen und den Angehörigen und erfragen persönliche Vorlieben oder etwaige Unverträglichkeiten und Beeinträchtigungen, um ihre Behandlung individuell abzustimmen. Außerdem sollten sie sich nicht vor Körperkontakt oder Körperflüssigkeiten scheuen. Ebenso wichtig ist, dass die Pflegekräfte selbstständig arbeiten können, sich ihrer Verantwortung bewusst sind und vor allem verschwiegen sind. In bestimmten Fällen ist es zudem wichtig, psychisch belastbar zu sein und über Selbstkontrolle sowie Fähigkeiten der Konfliktlösung zu verfügen. Besonders bei verwirrten und schwierigen Patientinnen können sich diese Fähigkeiten als hilfreich erweisen.