Physikingenieure und Physikingenieurinnen arbeiten an der Entwicklung, Konstruktion und Implementierung von komplexen Systemen, die künstliche Intelligenz und Automatisierungsprozesse nutzen. Sie können in einer Vielzahl von Branchen tätig sein, einschließlich der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie, der Robotik und der erneuerbaren Energien. Ihr Arbeitsbereich ist zukunftssicher, da der Bedarf an Fachkräften, die innovative Technologien entwickeln und implementieren können, steigt.
Physikingenieure sind an der Entwicklung von Geräten der Kommunikations-, Mess- oder Medizintechnik beteiligt. Sie sind dafür verantwortlich, physikalische Erkenntnisse in technischen Anwendungen umzusetzen. Dabei planen und konstruieren sie physikalisch-technische Geräte. Außerdem konzipieren sie Mess-, Prüf- sowie Fertigungsverfahren und entwickeln mathematische Modelle zur Simulation technischer Systeme oder führen physikalische Experimente durch. Mit ihrer Arbeit bilden sie das Bindeglied zwischen der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung beziehungsweise der Produktentwicklung. Zusätzlich haben sie die Aufgabe, physikalische Prinzipien sowie neuste physikalische Erkenntnisse in technischen Produkten umzusetzen.
Physikingenieurinnen können in der elektrotechnischen Industrie, in Betrieben des Gerätebaus, der Medizin- und Umwelttechnik oder in Ingenieurbüros arbeiten. Dabei finden sie in den Branchen Luftfahrtindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Autoindustrie, Medizintechnik oder in der Kommunikationsbranche Beschäftigung.
Um Physikingenieur zu werden, gibt es zwei Wege: ein Studium oder ein duales Studium. Beim dualen Studium absolvieren angehende Physikingenieure einen theoretischen Teil an der Hochschule und einen praktischen Teil in einem Ausbildungsbetrieb. Der praktische Teil kann durch Praktika oder eine begleitende Berufsausbildung absolviert werden. Das duale Studium dauert vier Jahre und schließt mit einer Abschlussarbeit ab. In den Theoriephasen werden Fächer wie lineare Algebra, Kinematik und Dynamik, Mechanische Schwingungslehre und Maschinendynamik behandelt. In den Praxisphasen lernen die Studierenden, Messgeräte zu bedienen, Berechnungen durchzuführen und Ergebnisse auszuwerten. Alternativ ist es auch möglich, ein Studium im Fach Physikingenieurwesen zu absolvieren.
Physikingenieure brauchen in erster Linie ein ausgeprägtes technisches Verständnis und müssen in der Lage sein, physikalische Zusammenhänge schnell zu verstehen. Sie sollten Spaß am Finden von Lösungen zu komplexen Problemen haben. Dabei hilft es, wenn sie gerne im Team zusammenarbeiten und es ihnen leichtfällt, sich an Absprachen und Vorgaben zu halten. Alle Aufgaben müssen sorgfältig und genau ausgeführt werden. Dabei sollten sie versuchen, Fehler zu vermeiden oder aus ihnen zu lernen.