Eisenbahngleise sind ein gefährlicher Arbeitsort. Deswegen hat ein Sicherungsposten, kurz Sipo genannt, die verantwortungsvolle Aufgabe, Gleisbauarbeiter bzw. Gleisbauarbeiterinnen vor Schienenfahrzeugen zu warnen und so die sichere Räumung des Gleisbereichs zu gewährleisten.
Eng verwandte Berufe sind Fachkraft für Arbeitssicherheit, Eisenbahner im Betriebsdienst und Gleisbauerin.
Die grundlegende Aufgabe des Sicherungspostens ist es, mögliche Gefahren aus dem Bahnbetrieb zu erkennen und tatsächliche Gefahrenlagen zu verhindern. Sicherungsmaßnahmen müssen vorbereitet, durchgeführt und gegebenenfalls angepasst werden. Darunter fällt die Unterweisung der Überwachungs-, Absperr- und Meldeposten sowie der AWS-Bediener in ihre Aufgaben zur Durchführung der Sicherungsmaßnahme und die Einweisung der Arbeitskräfte in die Sicherungsmaßnahme. AWS steht hierbei für Automatische Warnsysteme.
Wenn sich ein Zug der Baustelle nähert, muss der Sipo die Arbeiter durch ein Signal aus einem Warninstrument – meist handelt es sich dabei um ein Mehrklangsignalhorn oder ein Typhon − warnen. Als Sicherungsposten sind sie für die Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Signalmittel vor Beginn der Arbeiten verantwortlich und darüber hinaus für die Aufrechterhaltung von deren Funktionsfähigkeit.
Der Sicherungsposten gewährleistet die zuverlässige Sicherung aller im Gleis befindlichen Beschäftigten, indem er vor näherkommenden Fahrzeugen warnt und sicherstellt, dass die Beschäftigten die Gleise verlassen. Sie müssen die Warnsignale dabei so rechtzeitig geben, dass der Gleisbereich unter Berücksichtigung der Räumzeiten für Maschinen und Geräte geräumt wird und Ausweichmöglichkeiten aufgesucht werden können. Falls der Gleisbereich nicht rechtzeitig geräumt werden kann, müssen Sipos dem Lokomotivführer das Notsignal geben. Sollte wegen schlechter Sichtverhältnisse eine Warnung nicht rechtzeitig erfolgen können, lassen sie den Gleisbereich räumen.
Um die Beschäftigten im Gleis rechtzeitig vor Gefahren warnen zu können, stehen die Sipos am Streckenrand und überwachen die Gleise. Sie arbeiten für die Bahn, oder Unternehmen, die im Auftrag der Bahn Gleisbauarbeiten übernehmen und Unternehmen, die Gleisbauarbeiten im U-Bahnbereich ausführen.
Die Branchen, die Sicherheitsposten einstellen, sind daher:
Für die Tätigkeit als Sipo wird in der Regel der erfolgreiche Abschluss einer Verwendungsprüfung zum Sicherungsposten (Sipo) oder zur Sicherungsaufsicht (Sakra) vorausgesetzt. Sipos können auch über einen Quereinstieg aus dem Wach- und Sicherheitsgewerbe oder aus dem Baugewerbe kommen, sofern sie eine entsprechende Fortbildung absolviert haben.
Grundsätzlich muss ein Sipo bestimmte Anforderungen wie körperliche Tauglichkeit und psychologische Eignung erfüllen, bestätigt durch einen Befähigungsausweis. Geprüft werden dafür neben den körperlichen Voraussetzungen unter anderem Reaktionsschnelligkeit und Merkfähigkeit.
Darüber hinaus sollte ein Sipo weitere Voraussetzungen wie gute Deutschkenntnisse, die Einsatzbereitschaft auch bei Nachtdienst, Wochenend- und Feiertagsarbeit, Verantwortungsbewusstsein und Pünktlichkeit erfüllen. Eine selbstständige und sorgfältige Arbeitsweise sowie technisches Verständnis sind ebenfalls erforderlich für die Arbeit als Sipo. Außerdem sollten Personen, die als Sicherungsposten eingesetzt werden, in der Regel das 18., häufig sogar das 21. Lebensjahr vollendet haben.