Nicht alle Kinder haben das Privileg, in einer intakten Familie aufwachsen zu dürfen. Wenn Kinder in schwierigen Familien aufwachsen, versuchen sozialpädagogische Familienhelfer und Familienhelferinnen zu helfen. Sie unterstützen Familien in Krisensituationen und zeigen Lösungen auf.
Sozialpädagogische Familienhelfer versuchen Familien durch intensive Betreuung und Begleitung zu unterstützen. Dabei versucht der sozialpädagogische Familienhelfer Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Sie arbeiten für einen bestimmten Zeitraum bei einer Familie Zuhause und besuchen diese regelmäßig. Dabei unterstützen sie bei Problemen in der Erziehung, der Alltagsbewältigung oder bei schweren Konflikten und Krisen. Sie zeigen dabei Lösungen für Konflikte, Erziehung und die Alltagsbewältigung auf. Familienhelfer versuchen, die Erziehungskompetenz der Eltern zu fördern. Sie zeigen ihnen Handlungsmöglichkeiten und geben ihnen Tipps an die Hand, wie die Familie ihren Alltag besser strukturieren und organisieren kann. Wenn es erforderlich ist, erledigen sie mit der Familie auch Behördengänge und helfen dabei beim Ausfüllen von Formularen.
Familienhelferinnen gehen ihrer Aufgabe meist im Auftrag der Jugendhilfe direkt in einer Familie nach. Klassische Arbeitgeber für Familienhelferinnen sind beispielsweise Gemeinden, kommunale Einrichtungen, Vereine, Religionsgemeinschaften sowie soziale und kreative Einrichtungen. Außerdem können Familienhelferinnen im stationären Langzeitbereich von Pflegeheimen, Pflegestationen und von Altenheimen ihrer Tätigkeit nachgehen.
Interessierte, die Familienhelfer werden wollen, brauchen in der Regel ein Diplom oder ein Master in Sozialpädagogik. Alternativ eignet sich ein Studium in den Fächern Sozialarbeit oder Sozialwesen. Im Studium werden den Interessierten Kenntnisse zu Sozialrecht, Geschichte der Sozialarbeit, Grundlagen der Sozialisation, Jugendhilfe und Pädagogik der frühen Kindheit vermittelt. Viele Universitäten achten auf eine praxisnahe Ausbildung. Eine Alternative zum Studium ist eine Ausbildung zum Haus- und Familienpfleger. Dies ist eine schulische Ausbildung und dauert drei Jahre. Haus- und Familienpfleger arbeiten ebenfalls direkt in den Familien liegen ihren Fokus allerdings eher auch pflegerische und weniger auf pädagogische Maßnahmen legen. Als Weiterbildung eignet sich eine Ausbildung zum Kinder- und Jugendtherapeuten, da Interessierte danach mit Kindern und Jugendlichen, die psychische Probleme haben arbeiten können oder ihre eigene Praxis aufmachen können.
Sozialpädagogische Familienhelferinnen brauchen in erster Linie Feingefühl und ein dickes Fell, da es sein kann, dass die Situationen in den Familien belastend sind. Um in der Familie arbeiten zu können, brauchen sie Kommunikationsfähigkeit. Gleichzeitig müssen sie geduldig und organisiert arbeiten. Da sie mit Menschen und viel mit Kindern arbeiten, brauchen sie Empathie, Ausdauer und Verantwortungsbewusstsein. In allen Fällen hat Diskretion oberste Priorität. Häufig erwartet der Arbeitgeber einen Führerschein, da sozialpädagogische Familienhelferinnen mobil sein müssen, um die Familien schnell erreichen zu können.