Über 90 Prozent der Deutschen shoppen online. Entsprechend laufen Speditions- und Paketversandunternehmen wie DPD und GSL auf Hochtouren und benötigen ausreichend Personal, um die Pakete zu bearbeiten und auszuliefern. Dabei unterstützen sie Tourenbetreuer bzw. Tourenbetreuerinnen, denn sie planen und optimieren Zustell- und Abholtouren für die Unternehmen.
Ähnliche Berufe sind Paketsortiererin, Paketzusteller, Postbotin oder Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen.
Die Tourenbetreuerin ist für die Planung der Touren von Zustellerinnen verantwortlich und spricht diese mit den Transportunternehmen ab. Sie verteilt die Touren an die Fahrerinnen und erstellt Dienstpläne. Zudem gehört die Betreuung der Fahrerinnen und Lagermitarbeiterinnen, die ständige Kommunikation mit ihnen und die Buchung von Zeitfenstern zu ihren Aufgaben. Nebenbei erledigt sie noch allgemeine Speditionsaufgaben.
Für die Paketsendungen erstellt die Tourenbetreuerin Auswertung über die Laufzeit und die Zustellquoten vom Vortag, damit die Lieferqualität verbessert werden kann. Um gesonderte Abholungen und Kurierfahrten zu organisieren und Reklamationen zu klären, kontaktiert sie die Transportunternehmen. Am Ende eines Dienstes ist sie für die Fahrerabfertigung und die Sicherstellung einer korrekten Fahrerabmeldung verantwortlich.
Der Umgang mit Scannern ist nicht nur für die Tourenbetreuerin wichtig, sondern auch für die Fahrerinnen. Deshalb führt sie Scannerschulungen für die Auslieferinnen durch und stellt sicher, dass das Scanequipment funktioniert. Außerdem leitet sie das Fahrpersonal unter Berücksichtigung von Schadensvermeidung, Ladungssicherung und angemessenen Umgang mit der Ware an. Sollten beispielsweise Schäden entstanden sein, ist die Tourenbetreuerin die erste Ansprechpartnerin.
Weitere Aufgaben der Tourenbetreuerin sind die Durchführung von Fahrzeugkontrollen nach Vorgaben und die kontinuierliche Überprüfung der Nahverkehrsqualität. Sie bearbeitet Reklamationen, erstellt Reports und erfasst Fehlmengen. Darüber hinaus koordiniert sie die Schlüsselübergabe und erstellt, bearbeitet und übergibt auftragsbezogene Dokumente wie Gefahrgutpapiere.
Der Tourenbetreuer arbeitet in Speditionen und Kurier- und Paketversandunternehmen wie GLS, DPD und nox. Auch Logistikunternehmen und Getränkegroßhändler sind potenzielle Arbeitgeber.
Tourenbetreuerin ist kein gesetzlich festgelegter Beruf, weshalb sich potenziell jeder so nennen darf. Dementsprechend gibt es auch keine Ausbildung zur Tourenbetreuerin. Interessentinnen sollten eine abgeschlossene Berufsausbildung als Speditionskauffrau, Groß- und Außenhandelskauffrau oder in einem ähnlichen Beruf mitbringen. Auch Quereinsteigerinnen sind willkommen. Wichtig ist, dass lokale Gebietskenntnisse und erste Erfahrung in Tourenplanung vorhanden sind.
Ein Studium im Bereich Transport, Logistik oder Betriebswirtschaftslehre kann der Tourenbetreuerin neue Karrierechancen eröffnen. Mit ausreichend Berufserfahrung ist auch die Gründung eines eigenen Speditionsunternehmens möglich. Eine Tourenbetreuerin, die eine Ausbildung zur Speditionskauffrau absolviert hat, kann zudem zur Speditionsleiterin aufsteigen.
Teamfähigkeit und Belastbarkeit sind Kerncharakteristiken eines Tourenbetreuers. Er arbeitet pragmatisch sowie organisiert und eigenverantwortlich. Im Kontakt mit den Fahrern beweist er gute Kommunikationsfähigkeiten und Selbstständigkeit.
Ein Tourenbetreuer zeigt Bereitschaft zur Nachtarbeit. Er ist flexibel und arbeitet kundenorientiert. Da er sich für Büroarbeit und eintönige Arbeiten nicht begeistern kann, liebt er die Abwechslung, die der Beruf mit sich bringt. Darüber hinaus ist er körperlich belastbar.