Wirtschaftsinformatiker bzw. Wirtschaftsinformatikerinnen arbeiten an der Schnittstelle von Betriebswirtschaft und Informationstechnologie und untersuchen die Strukturen und Arbeitsabläufe von Unternehmen und Verwaltungen. Sie planen und entwickeln betriebliche Informations- und Kommunikationssysteme, setzen diese ein und warten sie.
Der Studiengang Wirtschaftsinformatik wurde früher mit einem Diplom abgeschlossen. Aus diesem Grund ist auch die Bezeichnung Diplom-Wirschaftsinformatiker bzw. Diplom-Wirtschaftsinformatikerin noch gängig.
Wirtschaftsinformatiker analysieren die im Unternehmen vorhandenen IT-Systeme hinsichtlich ihrer Effektivität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Weiterhin prüfen sie, ob diese den aktuellen Anforderungen entsprechend optimiert werden können. Falls dies nicht möglich ist, gleichen sie die Standardsoftware an die betrieblichen Anforderungen an oder entwickeln neue Programme.
Um der Firmenleitung bzw. dem Kunden eine geeignete Softwarelösung präsentieren zu können, führen Wirtschaftsinformatiker Planungs- und Beratungsgespräche mit ihren Auftraggebern und Informatikfachleuten. Mithilfe von simulierten Aufgaben, die in der Praxis so anfallen könnten, testen sie gemeinsam mit den künftigen Nutzern die neu entwickelten bzw. überarbeiteten Programme. War der Test erfolgreich und das System funktioniert, kümmern sich Wirtschaftsinformatiker um die Programmierung, Integration, Betreuung und Wartung der neuen Software.
Darüber hinaus fällt es ebenfalls in den Aufgabenbereich von Wirtschaftsinformatikern, Datenbanken zu konzipieren und webbasierte Informationssysteme zu erstellen. Ebenfalls befassen sie sich mit der Verbesserung interner Informations- und Kommunikationsprozesse und lösen Aufgaben in der Datenverwaltung. Ferner können Wirtschaftsinformatiker auch Schulungs-, Vertriebs- und Marketingaufgaben erledigen.
Da die Informatik aufgrund der neuen Technologien und technikbasierten Systeme immer gefragter wird, sind Wirtschaftsinformatiker eine begehrte Berufsgruppe. Auch bietet ihnen ihre doppelte Qualifizierung (technisch und wirtschaftlich) ein breites Beschäftigungsfeld. So arbeitet man als Wirtschaftsinformatiker beispielsweise in Unternehmen, Betrieben und anderen Verbänden, die IT-Systeme zur Abwicklung ihrer geschäftlichen Prozesse einsetzen.
Wer Wirtschaftsinformatikerin werden möchte, benötigt in der Regel ein abgeschlossenes Bachelorstudium im Bereich Wirtschaftsinformatik. Für Führungspositionen oder eine Tätigkeit in der wissenschaftlichen Forschung wird zumeist ein Masterabschluss vorausgesetzt.
Das Bachelor-/ Master-System wurde im Zuge des Bologna-Prozesses eingeführt und ersetzt seitdem den Diplom-Abschluss an den Universitäten und Hochschulen. Dennoch gibt es noch viele Diplom-Wirtschaftsinformatikerinnen und Diplom-Wirtschaftsinformatiker mit alten Hochschulabschlüssen.