Assistenten und Assistentinnen für Informatik sind unterstützend im EDV-Bereich tätig. Hier erarbeiten sie Lösungen zu diversen Herausforderungen von Hard- und/oder Softwarefragen. Die genauen Aufgaben und Verantwortungsbereiche variieren zum Teil erheblich, abhängig vom entsprechenden Spezialisierungsbereich, ebenso wie ihre genaue Berufsbezeichnung. Häufig werden Assistenten für Informatik auch als Informationstechnische Assistenten und Assistentinnen mit einem bestimmten Schwerpunkt bezeichnet.
Zu den möglichen Spezialisierungsbereichen einer Assistentin für Informatik gehören Medieninformatik, Softwaretechnik, Technische Informatik und Wirtschaftsinformatik. Was für Tätigkeiten sie in diesen einzelnen Spezialisierungsbereichen ausübt, wird im Nachfolgenden beschrieben.
Assistenten für Medieninformatik sind für die Konzeption und Realisierung multimedialer Anwendungen sowie für die Betreuung ihrer technischen Infrastruktur zuständig. Sie entwickeln Software mit dem Ziel, Gestaltungsvorgaben zu erfüllen, indem sie Programmiersprachen und Autorenwerkzeuge auswählen, mit denen sie nicht nur Rohdaten verarbeiten, sondern auch Bild, Ton, Grafik und Animationen integrieren können. Ihr Fokus bei dem Entwurf von Computergrafiken bzw. -animationen oder audiovisuelle Produkten sowie bei der Bearbeitung von Bildern und Videosequenzen liegt auf einer nutzerfreundlichen Darstellung von Bild, Text und Ton. Darüber hinaus kann der technische Aufbau, die Erweiterung, Pflege und Wartung von multimedialen Datenbanken, Netzwerken und Multimediasystemen in ihren Aufgabenbereich fallen.
Assistentinnen in diesem Spezialisierungsbereich modifizieren Programme und entwickeln Software für mathematisch-wissenschaftliche, kaufmännische oder technische Anwendungen. Teil dieser Aufgabe ist es, vorhandene Standardsoftware an die vorliegenden IT-Systeme anzupassen und zu integrieren sowie Datenbanken zu entwickeln. Individuelle Lösungen können mithilfe einer vorgeschalteten Analyse der vorhandenen IT-Systeme konzipiert und umgesetzt werden. Ebenfalls in ihren Tätigkeitsbereich fallen die Mitwirkung an der Entwicklung und Optimierung rechnerintegrierter und -gestützter Informationssysteme sowie die Installation, Konfiguration und Pflege von Anwendungs- und Systemsoftware in Netzwerken und auf einzelnen Rechnern. Auch die Kundenberatung sowie Schulungen und Einführungen in IT-Systeme können zu ihren Aufgaben gehören.
Assistenten für Technische Informatik haben die Aufgabe, Anwendungs- und Systemsoftware zu entwickeln. Dazu gehört es, sie zu programmieren, zu installieren, zu konfigurieren und zu pflegen. Sie sind nicht nur für die Überwachung computergesteuerter Produktionsprozesse verantwortlich, sondern auch für die Administration von Datenbanken und Netzwerken sowie für die Produktion einer Software, die für die Automatisierung von Prozesse sorgt. Informationstechnische Assistenten in der Technischen Informatik passen bestehende Hard- und Software an neue bzw. veränderte Anforderungen an und sind in der Prozessdatenverarbeitung für die Steuerung, Überwachung sowie für die Optimierung der computergesteuerten industriellen Abläufe verantwortlich. Neben der Automatisierung von technischen Prozessen fallen die Installation, Reparatur, Konfiguration und Wartung von computerintegrierter Produktionsanlagen und Automatisierungseinrichtungen sowie die Einweisung und Schulung des Bedienpersonals in ihren Tätigkeitsbereich. Sie entwickeln Qualitätsrichtlinien und dementsprechende Tests für Programme und wenden diese an bzw. führen diese durch. Sie können darüber hinaus beratende Funktionen Programmierern gegenüber haben, wenn es um die Entwicklungsstandardisierung geht.
Assistentinnen für Wirtschaftsinformatik haben die Optimierung der Arbeitsabläufe in Unternehmen mithilfe der Entwicklung und Installation von Anwendungsprogrammen zur Aufgabe. Die Nutzerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit steht bei ihrer Analyse der IT- und Softwarekomponenten im Fokus. In diesem Spezialisierungsbereichs erstellen die Assistentinnen für Wirtschaftsinformatik nicht nur Datenbanken, wenn benötigt konfigurieren sie auch Soft- und Hardwarekomponenten oder passen vorhandene an die gegebenen Bedürfnisse an. Sie sind nicht nur für eine funktionierende Datensicherung oder das Programmieren für (Internet-)Lösungen verantwortlich, sondern auch für das Testen von IT-Anwendungssystemen oder Softwarekomponenten sowie für die Einbindung von Programmen oder Programmteilen in bestehende Systeme. Neben der Betreuung und Pflege von bereits bestehenden Systemen können Schulungen für Anwender oder System- bzw. Softwareberatung zu ihren Tätigkeiten gehören.
Während die möglichen Arbeitgeber und Branchen, in denen Assistenten für Informatik tätig werden können, sich je nach Spezialisierungsbereich unterscheiden, haben sie alle die informationstechnische Komponente und häufig einen Dienstleistungscharakter gemein. Finden Assistenten für Informatik generell vor allem bei Softwareentwicklern und -verlegern, bei Hard- und Softwareberatungsfirmen sowie in Systemhäusern und Datenverarbeitungsdiensten Arbeit, sind die Tätigkeiten je nach Spezialisierungsbereich verschieden.
Neben Software- und Datenbankanbietern sowie -verarbeitungsdiensten gehören zu den möglichen Branchen, in denen Assistenten für Informatik dieses Spezialisierungsbereichs tätig werden können, auch Film, Fernsehen oder Verlage. Die Werbe- und Multimediabranche beschäftigen ebenfalls Medieninformatiker, dazu gehört auch die Videospielindustrie.
Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik können nicht nur in den Anbietern von Datenbanken oder in System- und Softwarehäusern einen Arbeitgeber finden, auch Datenverarbeitungsdienste oder Softwareverleger können wie bereits genannt dazu gehören.
Assistenten für Informatik dieses Spezialisierungsbereichs haben neben den oben bereits genannten besonders vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Nicht nur Netzbetreiber und Telekommunikationsanbieter sind mögliche Wirkstätten, sondern auch Betriebe für Automatisierungslösungen, wie zum Beispiel Ingenieurbüros oder im Maschinenbau. Auch Unternehmen, die Automatisierungslösungen einsetzen, wie es im Fahrzeugbau oder in der Textil- und Kunststoffindustrie der Fall ist, können Arbeitgeber Technischer Informatiker sein.
Assistenten und Assistentinnen für Wirtschaftsinformatik finden nicht nur in den IT-Abteilungen von Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche Arbeit, wenn es um die Entwicklung, Betreuung und den Vertrieb von IT-gestützten betrieblichen Informations- und Kommunikationssysteme geht. Auch in öffentlichen Verwaltungen, Ämtern oder Betrieben, die IT-Systeme bei der Abwicklung ihrer jeweiligen Geschäftsprozesse nutzen, können sie tätig werden.
Der Weg zum Assistenten für Informatik führt über eine zwei bis dreijährige schulische Ausbildung, die landesrechtlich geregelt ist und je nach Spezialisierungsbereich und Bundesland an Berufsfachschulen und/oder Berufskollegs absolviert werden kann. Sowohl die möglichen Spezialisierungsbereiche, die bei einer Ausbildung zu Assistenten für Informatik angeboten werden, als auch die letztendlichen Berufsbezeichnungen hängen vom jeweiligen Bundesland ab. Das erfolgreiche Bestehen der Abschlussprüfung führt in der Regeln nicht nur zu einem staatlich anerkannten Ausbildungsabschluss, sondern auch zur Fachhochschulreife, die ein weiterführendes Studium ermöglicht. Zu den möglichen nachfolgenden Studiengängen gehören:
Ein Studium ist nicht die einzige Weiterbildungsform, die Assistenten für Informatik anstreben können. Neben Technikerweiterbildungen wie zum Beispiel zum Techniker für Medien und Informationssystem, Informatik (Technische Informatik) oder Elektrotechnik (Automatisierungstechnik) oder kaufmännischen Weiterbildungen zum Fachwirt für Computer-Management, zum Betriebswirt für Informationsverarbeitung oder zum technischen Fachwirt können ausgebildete Assisten für Informatik eine ganze Reihe von Weiterbildungen absolvieren. Dazu gehören: