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Amorelie: Jobs, Karriere und Gehalt beim Erotikversandhandel

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Kategorie: Branchen & Verdienstmöglichkeiten
27.10.2022
Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
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Violettes Sexspielzeug Amorelie

Der Weg zu klassischen Erotik-Shops gleicht für viele Menschen einem Walk of Shame. Online-Shops wie Amorelie erleichtern Konsument*innen diesen Prozess und ermöglichen ihnen ein glückliches und erfülltes Sexualleben. Dies hat sich auch der Erotik-Shop Amorelie zur Aufgabe gemacht, der eine breite Produktpalette an Sexspielzeugen, Dessous, Massageöle, Gleitgele und Verhütungsmittel für Frauen, Männer und Paare anbietet. Auch zwei verschiedene Adventskalender für Paare, „das Original“ und „Adventure“, mit 24 reizvollen Überraschungen bietet das Unternehmen an. Doch wie sieht die Arbeit bei dem Start-up aus? Welche Jobs gibt es und mit welchen Gehältern kann man rechnen? In diesem Artikel wird das Unternehmen auf den Prüfstand gestellt.

Inspiriert von Sex and the City und Fifty Shades of Grey: Die Geschichte von Amorelie

Mithilfe von Sexspielzeugen das Liebesleben revolutionieren – das ist die Intention, mit der Lea-Sophie Cramer und Sebastian Pollok den Erotikversandhandel Amorelie gegründet haben. Die ehemalige Groupon-Managerin und der einstige BV-Capital-Investor haben sich bei ihrer Arbeit in einer Unternehmensberatung kennengelernt und schnell Gemeinsamkeiten festgestellt: darunter ihre Begeisterung für Start-ups. Auf einer Party der Gründerszene entscheiden sie sich dazu, ihre Leidenschaft gemeinsam in die Realität umzusetzen und ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die Idee für einen Erotikshop kam den beiden durch die Fernsehserie Sex and the City und die Buch- und Filmreihe Fifty Shades of Grey, die die Themen Sex und Sexualität enttabuisieren. Durch ihre fachlichen Kompetenzen und die Kombination einer weiblichen und männlichen Sichtweise entsteht 2012 das E-Commerce-Unternehmen Amorelie in Berlin. Der Name ist dabei eine Wortkombination aus dem italienischen Wort für Liebe „Amore“ und dem weiblichen Vornamen „Amelie“.  

2013 erhält der Erotikfachhandel siebenstellige Investments durch Venture Capital und Business Angels. Im selben Jahr geht auch der Shop online. Bereits im Folgejahr expandiert Amorelie nach Belgien und Frankreich und das Medienunternehmen ProSiebenSat1 investiert in das Start-up. Zum Ende des Jahres erschließen die Gründer*innen den Vertriebskanal Amorelie Toyparty, wodurch sie Sexspielzeuge direkt vertreiben.

Im Jahr 2015 erhöht ProSiebenSat1 seine Anteile auf 75 Prozent, jedoch schreibt Amorelie auch rote Zahlen. Den Verlust von 5,5 Millionen Euro verkraftet der Versandhandel 2016 durch die Erreichung von 450.000 Euro Gewinn und 36 Millionen Euro Umsatz. Die Erfolgsserie wird auch 2017 nicht gebremst, denn Amorelies Umsatz wächst um mehr als die Hälfte. Außerdem kann der Versandhandel zu dem Zeitpunkt 90 Mitarbeiter*innen verzeichnen. Einen weiteren Meilenstein stellt die Zusammenarbeit von Amorelie mit dem Drogeriemarkt dm dar, welcher nun die Sexspielzeuge und Co. in seinem Sortiment aufnimmt. Der Anteil von ProSiebenSat1 erhöht sich 2018 auf 98 Prozent und Gründer Sebastian Pollok verlässt Amorelie. 2021 wurde das Unternehmen für einen zweistelligen Millionenbetrag vollständig an die EQOM-Gruppe verkauft, einem niederländischen Unternehmen in der Erotikbranche, zudem auch Marken wie Beate Uhse und EasyToys zählen. Mittlerweile ist Amorelie Erotikversandhandel ein Aushängeschild für Start-ups und hat sich mit mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Markt etabliert.

Karrieremöglichkeiten bei Amorelie

Bislang bietet Amorelie keine Ausbildungsplätze an. Auch duale Studienmöglichkeiten oder Traineeprogramme bleiben aus. Studierende können jedoch im Rahmen eines Praktikums oder einer Tätigkeit als Werkstudent*in im Unternehmen Fuß fassen. Dafür eignen sich beispielsweise die Bereiche HR, Marketing, Customer Care oder Operations. Werkstudenten und Werkstudentinnen erhalten abhängig vom gewählten Schwerpunkt schon mal einen Stundenlohn von 20 Euro. Praktikant*innen erhalten bei einem freiwilligen Praktikum hingegen nur den Mindestlohn. Pflichtpraktika werden nicht vergütet. Charaktereigenschaften, die Amorelie bei seinen Nachwuchstalenten sucht, sind unter anderem Teamgeist, Kundenorientierung, Gewissenhaftigkeit sowie Spaß bei der Arbeit. Durch das internationale Geschäft sind Englischkenntnisse notwendig und auch Kenntnisse in Französisch sind ein Plus.

Jobs und Gehälter bei Amorelie

Amorelie sucht kontinuierlich nach neuen Mitarbeiter*innen für ihren Standort in Berlin. Mögliche Fachbereiche sind Design, Marketing, Customer Service oder Produktmanagement. Innerhalb dieser Abteilungen bieten sie sowohl Junior- und Senior-Positionen als auch Aushilfsstellen an. Danach richtet sich auch die jährliche Bruttovergütung, welche im Folgenden anhand einiger ausgewählter Berufe aufgezeigt werden soll:

 

Neben dem Gehalt preist Amorelie seine Toleranz und Wertschätzung im Unternehmen an. Flexible Arbeitszeiten, Home-Office und Workshops für Mitarbeiter*innen sind der Standard. Zusätzlich organisiert der Erotikhandel regelmäßig Team Events und ermöglicht seinen Mitarbeitenden Rabatte auf Amorelie-Produkte und eine vergünstigte Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio. Weiterhin erhalten sie eine monatliche Homeoffice-Pauschale in Höhe von 50 Euro.

Aktuelle Stellenangebote

Bruttogehalt:
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

Wie bewerten Mitarbeiter*innen Amorelie als Arbeitgeber?

Laut gängigen Bewertungsportalen hält Amorelie sein Versprechen hinsichtlich der Diversität und dem Zusammenhalt im Unternehmen. Die Kollegialität und der Teamzusammenhalt wird von vielen Arbeitnehmer*innen als positiv vermerkt. Ebenso glänzt Amorelie durch eine gute Work-Life-Balance und ermöglicht seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine steile Lernkurve. Das Motto, Tabus durch die Arbeit mit Sexspielzeug zu brechen und die Gesellschaft so zu revolutionieren, scheint laut den Bewertungen vom Unternehmen ebenfalls ausgelebt zu werden.

Nichtsdestotrotz gibt es einige Aspekte, die Verbesserungspotenzial bieten. Durch die Übernahme Amorelies von EQOM wurden viele Mitarbeiter*innen entlassen. Ebenfalls herrscht viel Mikromanagement durch die Vorgesetzten. Obwohl Amorelie flache Hierarchien anpreist, wird dies durch die Bewertungen nicht bestätigt. Weiterhin mangelt es an Struktur, interner Kommunikation und Feedback ausgelöst durch die Übernahme. Ähnlich wie bei den Hierarchien, betont Amorelie, dass Arbeitnehmer*innen durch Development Cycles Weiterentwicklungsmöglichkeiten geboten werden. Auch hier enttäuscht das Unternehmen seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wenig Möglichkeiten zur Weiterentwicklung sehen. Das Gehalt wird überwiegend als „ok“ bewertet.

Quellen:

Amorelie.de

Businessinsider.de

Glassdoor.de

Kununu.com

Mein-Adventskalender.de

OMR.com

 

Autorin: Alicja Grüllenberger

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