Am Ende oder zur Mitte eines jeden Monats, je nach Arbeitsvertrag, wird dem Mitarbeiter sein Gehalt in der Regel bargeldlos auf sein Konto überwiesen. Doch damit er die Übersicht über die Zahlungen behält sowie die Gehaltszahlung rechtlich und buchhalterisch einwandfrei abläuft, erhält jeder Arbeitnehmer zusätzlich eine Gehaltsabrechnung. Aber was genau ist eigentlich eine Gehaltsabrechnung, wie sieht diese aus und welche Informationen können ihr entnommen werden?
Widmen wir uns erst einmal dem Sinn und Zweck hinter der monatlichen Gehaltsabrechnung. Viele Arbeitnehmer lassen diese ohne einen weiteren Blick in ihren Unterlagen verschwinden. Doch wer sich einmal näher mit dem Thema beschäftigt, der wird zahlreiche wichtige Informationen aus seiner Gehaltsabrechnung entnehmen können:
➤ Vereinbarter monatlicher Brutto-Verdienst
➤ Akkumulierte Arbeitsstunden
➤ Steuerrechtliche Angaben an den Fiskus
➤ Höhe und Art der Sozialabgaben
➤ Ggf. zusätzliche Leistungen des Arbeitgebers
➤ Eventuelle Sonderzahlungen
Zwar gibt es keine bindenden Vorschriften hinsichtlich der Gestaltung und Inhalte einer Gehaltsabrechnung, doch die meisten verwendeten Muster ähneln sich stark und versuchen stets den Zahlungsverkehr möglichst übersichtlich, transparent und für den Arbeitnehmer nachvollziehbar darzustellen. Der Sinn dahinter ist eigentlich ganz simpel: Die Gehaltsabrechnung stellt für den Arbeitnehmer eine Kontrollmöglichkeit seiner Leistungen, Bezüge und Abgaben dar.
Tatsächlich weiß die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer nicht genau, was sie monatlich an Steuern und Abgaben zu verzeichnen hat. Umso wichtiger ist die Ausweisung des Brutto- und Netto-Gehaltes auf der jeweiligen Abrechnung. Zur kurzen Klärung oder Auffrischung sind hier die wichtigsten Unterschiede zwischen dem Brutto- und Nettolohn:
➤ Bruttolohn oder –Gehalt bezeichnet das gesamte Entgelt, welches Sie für Ihre Arbeitsleistung erhalten.
➤ Bevor der Bruttolohn auf Ihrem Konto eingeht, werden jedoch zahlreiche Abzüge vorgenommen, die da sind:
1. Lohnsteuer
2. Sozialabgaben
3. Beiträge zu gesetzlichen Versicherungen
4. Gesetzliche Vorsorge
5. Vermögenswirksame Leistungen
6. Eventuelle zusätzliche individuelle Abgaben
➤ Nach Abzug all der genannten Zahlungen, landet der sogenannte Nettolohn bzw. das Netto-Gehalt auf Ihrem Konto.
Daher sind die Angaben der jeweiligen Brutto- und Nettobezüge die wichtigsten Angaben auf jeder regulären Gehaltsabrechnung. Sollten in dem entsprechenden Monat Sonderzahlungen anfallen, so werden diese ebenfalls auf der Gehaltsabrechnung ausgewiesen und dem zu versteuernden Gehalt angerechnet.
Falls Sie sich nun aufgrund der oben aufgeführten Unterscheidung vor der Frage sehen, wo denn nun der Unterschied zwischen Lohn und Gehalt liege, möchten wir auch dies kurz für Sie zusammenfassen:
➤ Der Lohn bezeichnet die Bezahlung für die erbrachte Leistung eines Arbeiters.
➤ Ein Lohn wird zumeist als Stundenlohn vereinbart und berechnet.
➤ Der Arbeiter wird nur für die geleisteten Stunden bezahlt.
➤ Das Gehalt ist das Entgelt eines Angestellten.
➤ Ein Gehalt wird in der Regel als monatlicher Festbetrag vereinbart.
➤ Der Angestellte erhält sein volles Gehalt auch bei verminderter Arbeitsleistung.
➤ Gehälter richten sich in vielen Branchen nach geläufigen Tarifverträgen.
Viele große Firmen greifen für ihre Gehaltsabrechnungen mittlerweile auf eine günstigere Variante zu: Das Outsourcing an einen externen Dienstleister. Diese sind in der Regel entweder sogenannte Lohnbüros oder ein Steuerberater. Der Vorteil liegt dabei im Zugriff auf eine spezifizierte Software, die das Gehalt bzw. den Lohn für jeden einzelnen Arbeitnehmer zu speziell auf die Firma zugeschnittenen Kriterien berechnet. Dadurch wird der Prozess in seiner Übersichtlichkeit, Schnelligkeit und Kostenintensität optimiert.
Wie lange muss ein Arbeitnehmer eine Gehaltsabrechnung aufbewahren?