Das Berufsbild des Steuerberaters ist in seinen Ansätzen schon im Altertum entstanden. Dort vertraten sogenannte „Oratores“ (lat. „Redner“) ihre Mandanten als Wortführer bei Streitigkeiten vor Gericht. Im Laufe der Zeit haben sich natürlich das Arbeitsumfeld sowie der Aufgabenbereich stark verändert und weiterentwickelt und unser heutiger Steuerberater hat weitaus umfangreichere Aufgaben zu erledigen als damals ein Orator. Als Steuerberater berät man seine Mandanten, sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen, in steuerrechtlichen Angelegenheiten sowie in betriebswirtschaftlichen und vermögensrechtlichen Fragen und vertritt sie vor Finanzbehörden.
Steuerberater unterstützen ihre Mandanten bei Steuererklärungen, überprüfen Steuersparmodelle und beurteilen Verträge unter steuerlichen Gesichtspunkten. Unternehmen bieten sie darüber hinaus auch betriebswirtschaftliche Hilfestellung bei Rechnungslegung, Bilanzen und Zollangelegenheiten an. Ebenso beraten Steuerberater bei Unternehmensgründungen oder betrieblichen Umstrukturierungen und geben Auskünfte über steuerliche Aspekte in schenkungs- oder erbrechtlichen Angelegenheiten sowie bei der Altersvorsorge und bei Investitionsentscheidungen. Im Rahmen der Steuerdurchsetzung überprüfen sie die Rechtmäßigkeit von Steuerbescheiden und vertreten ihre Mandanten bei finanzrechtlichen Verfahren oder Steuerstraf- und Bußgeldverfahren. Weiterhin können sie ebenfalls als Treuhänder sowie als Insolvenz- und Vermögensverwalter tätig werden.
Steuerberater ist eine berufliche Weiterbildung, deren Prüfung bundesweit einheitlich nach dem Steuerberatungsgesetz geregelt ist. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die Laufbahn des Steuerberaters einzuschlagen. Man kann beispielsweise eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten absolvieren und wird dann nach ca. zehn Jahren Berufserfahrung zur Prüfung zugelassen. Oder man absolviert zusätzlich noch die Weiterbildung zum Steuerfachwirt und kann dann bereits nach sieben Jahren die Prüfung ablegen.
Ebenso besteht die Möglichkeit zu studieren und dann je nach Abschluss nach zwei bis drei Jahren zur Steuerberaterprüfung zugelassen zu werden. Geeignet sind unter anderem Studiengänge wie Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften oder Wirtschaftsrecht. Zudem haben einige Universitäten und Fachhochschulen im Bereich Steuerwesen besondere Studiengänge eingeführt, die sich speziell mit der Steuerlehre beschäftigen. Beispiele hierfür sind der Bachelor Steuern und Wirtschaftsprüfung an der Hochschule Niederrhein oder der Master Tax Law – Steuerrecht der Leuphana Universität Lüneburg.