Bohrhelfer und Bohrhelferinnen kümmern sich auf Offshore-Bohrinseln um alle möglichen anfallenden Arbeiten und unterstützen so ihre Kollegen und Kolleginnen.
Die englische, vielleicht gängigere Berufsbezeichnung lautet Roustabout und beschreibt Personen mit einem breitgefächerten Repertoire an unspezifischen Fähigkeiten, die in vielen Fachbereichen Anwendung finden können.
Ein verwandter Beruf auf der Bohrinsel ist der Bohrtechniker oder die Bohrtechnikerin. Weitere ähnliche Berufe sind Bauhelferin, Gerüstbauhelfer oder Lagerhelferin.
Das Aufgabenspektrum von Bohrhelferinnen bezieht sich vor allem auf Hilfsarbeiten, um die Arbeit der anderen Angestellten auf der Bohrinsel zu vereinfachen. Sie kümmern sich in erster Linie um die Wartung und die Reinigung der Geräte. Außerdem unterstützen sie ihre Kollegen bei der Vorbereitung und Durchführung von Bohrarbeiten. Hier besteht ihre Aufgabe insbesondere darin, dass sie den Bohrtechnikerinnen die passenden Werkzeuge und Geräte reichen und vorbereiten. Weiter sind sie für den Aufbau, Umbau und Abbau der Bohrgeräte zuständig sowie für das fachgerechte Abdichten und Verschließen der Bohrlöcher. In manchen Fällen bedienen sie auch selbst kleine Bohrgeräte. Außerdem sind sie an der Zubereitung von Bohrflüssigkeiten beteiligt, indem sie die entsprechenden Chemikalien vorbereiten.
Der häufigste Arbeitsort von Bohrhelfern bildet die Bohrinsel. Während ihrer Anstellung auf der Ölplattform arbeiten sie dort nicht nur, sondern wohnen auch da. Sowohl die Verpflegung als auch die Unterbringung werden dabei vom Arbeitgeber bereitgestellt. Außerdem können Bohrhelfer bei Unternehmen mit anderen Spezialgebieten arbeiten. Dabei sind vor allem Beschäftigungen in den Branchen Tiefbau oder Erdbohrung denkbar.
Es müssen keine speziellen Voraussetzungen erfüllt sein, um als Bohrhelferin zu arbeiten. Anstelle einer Ausbildung werden Bohrhelferinnen direkt von den Arbeitgebern angelernt. Bei der Bewerbung sind besonders die persönlichen Fähigkeiten und Eigenschaften ausschlaggebend. Dieser Beruf kann also problemlos auch von Quereinsteigerinnen ausgeübt werden.
Außerdem müssen Bohrhelferinnen einen Offshore-Sicherheitskurs absolvieren, um auf einer Bohrinsel arbeiten zu dürfen. Weitere Zugangsvoraussetzungen für Bohrhelferinnen auf Bohrinseln sind ein Alter zwischen 18 und 50 Jahren und eine gute geistige und körperliche Gesundheit. Zudem dürfen Bohrhelferinnen nicht drogen- oder medikamentenabhängig sein. Psychische Angstzustände oder körperliche Beeinträchtigungen wie Hörschwächen oder Sehschwächen sind ein Ausschlusskriterium.
Auf Geländebohrungen spezialisierte Bohrunternehmen haben keine so strengen Voraussetzungen. In der Regel wird ein Autoführerschein und zeitliche Flexibilität von den Bewerbern verlangt. Hier gilt keine Altersgrenze und auch eventuell vorliegende Hör- und Sehschwächen sind für eine Anstellung weniger von Bedeutung.
Bei guter Arbeit besteht die Aufstiegsmöglichkeit zur Bohrarbeiterin. Diese Beförderung verspricht qualifiziertere und anspruchsvollere Arbeit gepaart mit einem höheren Gehalt.
Die wichtigsten Fähigkeiten von Bohrhelfern sind ihre körperliche Belastbarkeit und ihr technisches Verständnis. Zusätzlich zur körperlichen Belastbarkeit ist für die Arbeit auf einer Bohrinsel die Wetterbeständigkeit ein besonders wichtiger Punkt. Bohrhelfer arbeiten hier permanent unter freiem Himmel und können so unter Umständen starkem Regen oder Wind ausgesetzt sein. Eine Schicht kann dabei bis zu zwölf Stunden dauern.