Erntehelfer und Erntehelferinnen unterstützen landwirtschaftliche Betriebe auf den Feldern, in Hallen oder in Gewächshäusern bei der Ernte von Früchten, Gemüse oder Pilzen. Die Arbeit zeichnet sich vor allem durch monotone Tätigkeiten und harte körperliche Belastung aus.
Meist werden Saisonkräfte aus Osteuropa, z. B. aus Rumänien oder Polen als Erntehelfer eingestellt, die häufig für den Mindestlohn arbeiten. Die saisonale Abhängigkeit dieser Tätigkeit führt dazu, dass das Einkommen nicht über das gesamte Jahr eingenommen werden kann, sondern eben nur in den Monaten, in welchen man als Helfer oder Helferin eingesetzt wird.
Die Haupttätigkeit von Erntehelfern besteht darin, per Hand Früchte, Gemüse oder Pilze von Feldern oder künstlichen Zuchtumgebungen zu ernten. Die Ernte wird dann in geeigneten Transportboxen, Kisten oder Schalen gesammelt und sortiert. Erntehelfer kommen besonders als Spargelstecher bei der Spargel-Ernte, bei der Weinlese und bei der Erdbeer-Ernte zum Einsatz.
Um erntereifes Gemüse und reife Früchte zu erkennen, müssen sie die potenzielle Ernte nach gewissen Kriterien begutachten und bewerten.
Erntehelferinnen arbeiten auf Feldern, in Hallen oder in Gewächshäusern. Sie werden von Landwirtschaftsbetrieben in der Regel saisonal beschäftigt. Ob Erntehelferinnen auf dem Feld oder in einer geschlossenen Umgebung arbeiten, hängt häufig davon ab, was sie ernten sollen.
In einigen Fällen bieten auch Personaldienstleister eine Vermittlung als Erntehelferin an.
Erntehelferinnen benötigen weder einen bestimmten Schulabschluss noch eine abgeschlossene Ausbildung. Jede Person, die sich dazu in der Lage fühlt, kann daher Erntehelferin werden.
Die Einarbeitung erfolgt direkt am entsprechenden Arbeitsplatz. Um diesen zu erreichen, kann ein Führerschein und privater Pkw von Vorteil sein, da die zu bearbeitenden Felder nicht immer ohne Weiteres über öffentliche Verkehrsmittel erreichbar sind.
Da von den in Deutschland lebenden Menschen kaum noch jemand die Arbeit von Erntehelferinnen ausführen möchte, werden hauptsächlich Personen aus Osteuropa für diese Arbeit angeworben, die in gemeinschaftlichen Wohnunterkünften untergebracht werden.
Die wichtigste Voraussetzung für die Arbeit als Erntehelfer ist eine hervorragende körperliche Fitness. Die Belastung durch die häufig gebückt ausgeführte Arbeit ist enorm hoch. Dazu kommen die Wetterbedingungen: Häufig findet die Ernte im Frühling und Sommer bei starkem Sonnenschein, aber auch bei Regen statt. Auf dem Feld ist man dem Wetter beinahe schutzlos ausgeliefert. Mentale Belastbarkeit gehört daher ebenso zu den Fähigkeiten von Erntehelfern, um mit diesen extremen äußerlichen Bedingungen umgehen zu können.
Die Arbeit wird vielfach im Akkord ausgeführt. Eine gewisse Menge muss in einer bestimmten Zeit geerntet werden. Erntehelfer stehen daher ständig unter Zeitdruck, was zu Stress führen kann.
Außerdem müssen sie sich bei der Ernte der Früchte oder des Gemüses an spezielle Vorgaben halten. Früchte müssen beispielsweise einen gewissen Reifegrad haben, sie dürfen nicht faul sein und auch die Größe muss stimmen. Geübte Erntehelfer können sehr schnell einschätzen, ob die Frucht oder das Gemüse, welches sie gerade begutachten, erntereif ist oder nicht.