Um die Sicherheit des Bahnbetriebes zu gewährleisten, müssen gemäß Eisenbahnbetriebsleiterverordnung (EBV) Eisenbahnverkehrsunternehmen und Eisenbahninfrastrukturunternehmen mindestens einen Eisbahnbahnbetriebsleiter bzw. eine Eisenbahnbetriebsleiterin (EBL) beschäftigen. Er oder sie ist für die Instandhaltung der Anlagen und Fahrzeuge zuständig und sorgt für die Einhaltung aller nötigen Sicherheitsmaßnahmen im Bahnbetrieb.
Es handelt sich beim Eisenbahnbetriebsleiter um einen Weiterbildungsberuf für Ingenieure, die bereits bei der Bahn tätig sind. Eine ähnliche Weiterbildung ist die zur Betriebsleiterin für Straßenbahnunternehmen.
Früher wurde der Eisenbahnbetriebsleiter auch Oberster Betriebsleiter (OBL) genannt. Diese Bezeichnung wird heute nicht mehr verwendet und gilt als veraltet.
Betriebsleiter für Eisenbahnen kennen alle gesetzlichen Vorschriften für den Bahnbetrieb und achten penibel darauf, dass alle Angestellten der Bahn sich daran halten. Sie erstellen Pläne für Kontrollen und Prüfungen der Bahnstrecken, Fahrzeuge und Anlagen, um einen sicheren Bahnbetrieb zu gewährleisten. Kommt es dennoch zu einem Unfall, ist es die Aufgabe des Eisenbahnbetriebsleiters, diesen zu untersuchen und Schritte einzuleiten, um künftige Unfälle dieser Art zu vermeiden.
Werden bei Überprüfungen Schwachstellen oder sogar Schäden an Fahrzeugen oder Bahnanlagen festgestellt, leitet der Eisenbahnbetriebsleiter entsprechende Gegenmaßnahmen ein sowie überwacht Reparaturen und Baumaßnahmen. Dabei berechnet er vorab die Kosten und dokumentiert alle Handlungen und Kontrollergebnisse.
Außerdem ist er für die Einarbeitung von neuem Personal verantwortlich und organisiert Schulungs- und Weiterbildungsangebote. Gegebenenfalls nimmt er auch entsprechende Prüfungen ab und überprüft die Tätigkeiten der Mitarbeiter. Treten Unregelmäßigkeiten auf, führt er ein Gespräch mit den Mitarbeitern, um diese zu klären und weiteren Unregelmäßigkeiten entgegenzuwirken.
Betriebsleiterinnen für Eisenbahnen sind bei Eisenbahnverkehrsunternehmen und Eisenbahninfrastrukturunternehmen tätig. Während ihrer Arbeitszeit sind sie sowohl in ihrem Büroraum beschäftigt als auch überall im Unternehmen unterwegs. Manchmal begeben sie sich für die Überprüfungen auch selbst auf die Schienen.
Wer die Weiterbildung zum Eisenbahnbetriebsleiter absolvieren möchte, benötigt ein abgeschlossenes Studium in Bauingenieurswesen, Maschinenbau, Elektrotechnik oder Ingenieurwesen. Außerdem müssen mindestens drei Jahre Berufserfahrung in einem Eisenbahnunternehmen als Ingenieur im Bereich Betrieb oder Bau nachgewiesen werden, bevor die Weiterbildung zum Eisenbahnbetriebsleiter stattfinden kann. Auch Straßenbahn-Betriebsleiter mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung können zur Weiterbildung zum Eisenbahnbetriebsleiter zugelassen werden.
Um als Eisenbahnbetriebsleiter eine Zulassung zu erhalten, muss eine staatliche Prüfung beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) oder bei einer zuständigen Landesbehörde abgelegt werden. Diese ist bundesweit einheitlich geregelt und besteht aus einem mündlichen und einem schriftlichen Teil. Die Prüfung setzt sich aus vier Fächern zusammen und in allen Fächern muss mindestens eine ausreichende Leistung erbracht werden. Um für die Prüfung zugelassen zu werden, ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend, aber empfehlenswert.
Bei dem Beruf der Eisenbahnbetriebsleiterin handelt es sich um eine Stelle mit sehr viel Verantwortung. Ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit und Belastbarkeit ist daher zwingend notwendig. Des Weiteren benötigen Eisenbahnbetriebsleiterinnen ein hohes technisches Verständnis und müssen in der Lage sein, sowohl selbstständig als auch im Team optimal zu agieren.