Erste Hilfe kann Leben retten – nicht ohne Grund wird daher jedem empfohlen, einen entsprechenden Kurs zu besuchen. Ein Erste-Hilfe-Ausbilder bzw. eine Erste-Hilfe-Ausbilderin vermittelt bei solchen Lehrgängen grundlegende Kenntnisse über medizinische Sofortmaßnahmen und trägt somit entscheidend dazu bei, dass alle Teilnehmer nach Beendigung des Kurses für den Notfall gerüstet sind.
Verbreitet ist auch die Bezeichnung Ausbilder für Erste Hilfe bzw. Ausbilderin für Erste Hilfe.
Eine Erste-Hilfe-Ausbilderin vermittelt und trainiert in einem Lehrgang alle relevanten Kompetenzen, welche bei einem medizinischen Notfall benötigt werden. Hierzu zählen etwa das Erreichen einer stabilen Seitenlage bei Bewusstlosen oder die Anwendung des Heimlich-Manövers bei drohender Erstickung. Ebenso unverzichtbare Maßnahmen sind zudem die Mund-zu-Mund-Beatmung sowie die Herz-Lungen-Wiederbelebung – diese werden deshalb intensiv eingeübt. Gleiches gilt für den Umgang mit einem Defibrillator. Allerdings sollte man auch bei nicht lebensbedrohlichen Situation wissen, was zu tun ist: Aus diesem Grund stehen obendrein Methoden der Erstversorgung bei Wunden, Brüchen, Verbrennungen oder Verätzungen auf dem Programm.
Die meisten Menschen führen ihren ersten Erste-Hilfe-Kurs im Rahmen eines Führerscheinerwerbs durch –dann müssen zusätzliche Spezialkenntnisse erworben werden. Dies beginnt bei vermeintlich simplen Tätigkeiten wie dem Absetzen eines Notrufs, doch auch das sachgemäße Absichern einer Unfallstelle ist obligatorisches Thema. Ebenso lehren Erste-Hilfe-Ausbilderinnen, wie Verkehrsteilnehmer eine eingeklemmte Person aus einem Fahrzeug retten können.
Ein Erste-Hilfe-Lehrgang dauert üblicherweise mindestens einen gesamten Tag, doch für eine Erste-Hilfe-Ausbilderin beginnt die Arbeit bereits vor dem eigentlichen Kurs: Bei der Vorbereitung der Lektionen müssen Lehrmaterialien zusammengestellt sowie organisatorische Aufgaben erledigt werden, z. B. bei der Reservierung von Räumen. Nach Abschluss des Seminars stellt eine Erste-Hilfe-Ausbilderin zudem entsprechende Teilnahmezertifikate aus.
Erste-Hilfe-Kurse werden von diversen Institutionen angeboten: In den meisten Fällen sind Erste-Hilfe-Ausbilder in einer Sanitätsschule oder einer Rettungsdienstorganisation angestellt. Darüber hinaus können sie für Volkshochschulen oder in Organisationen der freien Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe tätig sein. Mitunter ergibt sich zudem die Möglichkeit einer beruflichen Selbstständigkeit.
Gleichzeitig sei durchaus erwähnt, dass ein beträchtlicher Teil aller Erste-Hilfe-Ausbilderinnen ihre Tätigkeit nicht in Vollzeit ausüben. Die Durchführung von Erste-Hilfe-Kursen stellt dann lediglich einen Teilzeitjob dar, zumal diese oftmals nicht an jedem Wochentag angeboten werden. Daher ist die Arbeit als Erste-Hilfe-Ausbilderin auch ein beliebter Nebenjob, Minijob bzw. Studentenjob.
Um Erste-Hilfe-Kurse durchführen zu dürfen, muss lediglich eine kurze Ausbildung zum Erste-Hilfe-Ausbilder absolviert werden. Diese nimmt in der Regel 56 Stunden in Anspruch und kann daher in sieben Tagen abgeschlossen werden. Die Weiterbildung baut auf Regeln der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) auf und wird beispielsweise von Sanitätsschulen angeboten. Kostenpunkt ist dann meist eine Summe im mittleren dreistelligen Bereich. Alternativ berechtigt auch eine Weiterbildung zum Praxisleiter für Notfallsanitäter zur Tätigkeit als Erste-Hilfe-Ausbilder.
Um überhaupt an einem derartigen Lehrgang teilnehmen zu dürfen, muss eine Bescheinigung über einen abgeschlossenen Erste-Hilfe-Kurs sowie eine Sanitätsausbildung vorliegen. Der Nachweis jener Sanitätsausbildung erübrigt sich bei einigen Berufen, z. B. bei Notfallsanitätern, Rettungsassistenten, Ärzten oder Gesundheits- und Krankenpflegern.
Vorgeschrieben ist weiterhin eine Verlängerung des Lehrscheins für Erste-Hilfe-Kurse im Dreijahresrhythmus durch Teilnahme an einer Fortbildung. Ohnehin sollten sich Erste-Hilfe-Ausbilder regelmäßig weiterbilden – mögliche Themenpunkte sind hierbei etwa:
Ein Erste-Hilfe-Ausbilder sollte ausgeprägtes pädagogisches Geschick mitbringen, um komplexe Sachverhalte verständlich und anschaulich vermitteln zu können. Hierzu werden Kommunikationsstärke und überdurchschnittliche Präsentationsfähigkeiten benötigt. Ebenso sollte grundsätzlich auch Freude an der Arbeit mit Menschen mitgebracht werden.
Da die Lehrinhalte für die Anwendung in Notsituationen gedacht sind, müssen sie bis ins kleinste Detail eingeübt werden. Daher sollte ein Erste-Hilfe-Ausbilder große Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit mitbringen. Aus dem gleichen Grund stellt außerdem Verantwortungsbewusstsein eine notwendige persönliche Eigenschaft dar. Obendrein sollte eine allgemeine Bereitschaft für Wochenendarbeit vorhanden sein.