Ein Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste bzw. eine Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FaMI) beschafft Informationen und Medienbestände, systematisiert diese und pflegt die vorhandenen Bestände.
Je nach gewählter Fachrichtung überschneidet sich der Beruf mit dem des Archivars, der Bibliothekarin, des Fotomedienfachmanns oder der Mediengestalterin. Außerdem hat das Berufsbild den Beruf der Bibliotheksassistenz ersetzt.
Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste aller Fachrichtungen sammeln, dokumentieren, archivieren und verarbeiten Informationen. Diese Informationen können aus verschiedenen Medien bestehen. Sie arbeiten mit Schriften, Bildern, Fotos und auch Videos. Die genauen Tätigkeiten eines Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste richten sich jedoch nach seiner gewählten Fachrichtung. Es gibt die Fachrichtungen:
Ein Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste der Fachrichtung Bibliothek systematisiert und pflegt die vorhandenen Bibliotheksbestände. Er beschafft auch neue Bücher, Zeitschriften sowie andere Medien zur Erweiterung des aktuellen Bestands. Des Weiteren gehört es zu den Aufgaben des Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, Benutzerausweise auszustellen, Leihvorgänge zu bearbeiten und die Besucherinnen der Bibliothek zu beraten.
Ein Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste der Fachrichtung Archiv hingegen sichtet, ordnet und katalogisiert zeitgeschichtliches Dokumentationsmaterial. Er pflegt die Datenbank des Archivs und stellt die Archivalien Nutzern bereit.
Bei der Fachrichtung Bildagentur arbeiten Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste mit Bildern, die wie auch in den anderen Fachrichtungen beschafft und archiviert werden. Sie verhandeln jedoch auch Nutzungsrechte von Bildern und stellen Kunden eine Vorauswahl von Bildern für diverse Projekte, beispielsweise einer Fotostrecke in einem Magazin, zur Verfügung.
Auch ein Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste der Fachrichtung Medizinische Dokumentation archiviert Datenbestände und stellt diese dem Kunden bereit. Jedoch handelt es sich bei diesen Daten um Krankenakten, medizinische Informationen und Ergebnisse klinischer Studien. Sammelt er diese Daten für Dritte und möchte diese herausgeben, gehört es auch zu den Aufgaben des Fachangestellten, diese zu verschlüsseln und zu anonymisieren.
Der Arbeitsort von Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste richtet sich nach der gewählten Spezialisierung. Sie arbeiten in Bibliotheken, Bildagenturen, Archiven, aber auch in Krankenhäusern. Außerdem können sie in einem Museum oder in einem Wirtschaftsunternehmen mit eigenen Archiven tätig sein.
Voraussetzung für die dreijährige duale Ausbildung ist ein Schulabschluss. Ob ein Hauptschulabschluss oder ein Realschulabschluss verlangt wird, hängt vom Ausbildungsbetrieb ab. Die ersten zwei Ausbildungsjahre richten sich an alle Fachrichtungen, erst ab dem dritten Jahr spaltet sich die Ausbildung in die fünf Schwerpunkte auf. In der Berufsschule lernen die angehenden Fachangestellten, was Medien und Informationen eigentlich sind und wie Kunden richtig beraten werden. Im Ausbildungsbetrieb gehen die Auszubildenden meist durch verschiedene Abteilungen und lernen die unterschiedlichen Tätigkeiten des Berufs näher kennen. Die angehenden Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste lernen in den Betrieben auch, wie Konservierungs- und Restaurierungsverfahren an Medien durchgeführt werden. Handelt es sich bei dem Ausbildungsbetrieb um eine Bibliothek oder ein Archiv, sammeln die Auszubildenden auch oft Erfahrungen mit der Öffentlichkeitsarbeit.
Nach der abgeschlossenen Ausbildung stehen Fachangestellten verschiedene Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zum Beispiel kann die Prüfung als Fachwirtin für Informationsdienste neue Berufswege ermöglichen. Auch ein Studium im Bereich Bibliotheks-, Informationswissenschaft ist eine nahe liegende Weiterbildungsmaßnahme.
Sorgfalt und ein ausgeprägter Ordnungssinn sind die wichtigsten Eigenschaften einer Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste. Da heutzutage viele Daten an Computern aufbereitet werden, sollte technisches Verständnis kein Fremdwort sein. Außerdem profitieren Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste von einem ausgeprägten Kommunikationsprofil.