Millionen Deutsche tragen aufgrund von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder sonstigen Formen der Fehlsichtigkeit eine Sehhilfe und benötigen beim Kauf von Brillen oder Kontaktlinsen eine kompetente Beratung im Geschäft. Ein Fachverkäufer bzw. eine Fachverkäuferin für Augenoptik ist in Optikfachgeschäften für Beratung, Verkauf sowie Kundenservice zuständig und unterstützt somit Augenoptiker und Augenoptikermeisterinnen bei der Arbeit.
Fachverkäufer für Augenoptik arbeiten im direkten Kontakt mit den Kunden und beraten diese bei der Auswahl von passenden Sehhilfen. Hier gehen sie nicht nur auf optometrische Daten wie die Sehstärke ein, sondern nehmen auch Rücksicht auf Aspekte des Tragekomforts. Ebenso spielen modische Erwägungen wie Form und Farbe stets eine Rolle, denn eine Brille ist schließlich nicht nur Hilfsmittel, sondern auch stilistisches Accessoire. Nicht immer suchen Kunden jedoch nach einer Brille, deswegen sollte sich ein Fachverkäufer für Augenoptik selbstverständlich auch mit Kontaktlinsen auskennen. Ist die Entscheidung für eine entsprechende Sehhilfe getroffen, werden nötige Anpassungen direkt vor Ort verrichtet. Bei Bedarf empfehlen und verkaufen Fachverkäufer für Augenoptik zudem entsprechende Zusatzprodukte, zum Beispiel Etuis oder Reinigungslösungen.
Neben der klassischen Kundenberatung kann ein Fachverkäufer für Augenoptik auch Reparaturaufgaben übernehmen. Ebenso kann er unter Aufsicht eines Optikermeisters sogenannte Refraktionen durchführen, bei denen die Brechkraft der Augenlinse bestimmt wird. Hiervon ausgehend lassen sich dann Aussagen über die Sehstärke des Kunden treffen. Obendrein besitzen Fachverkäufer für Augenoptik zusätzliche Pflichten in den Bereichen Administration und Logistik, zum Beispiel die Abwicklung von Bestellungen.
Fachverkäufer für Augenoptik arbeiten üblicherweise in einem Augenoptikergeschäft. Auch größere Betriebe des Einzelhandels mit separaten Optikerabteilungen stellen einen möglichen Arbeitgeber dar.
Um Fachverkäuferin für Augenoptik zu werden, muss eine entsprechende Weiterbildung absolviert werden. Diese wird von einigen Bildungsträgern angeboten, welche hierfür mit einem Kooperationsunternehmen zusammenarbeiten. In vielen Fällen kann die Weiterbildung jedoch auch einfach direkt bei einem Optikerunternehmen begonnen werden. Schulische Zugangsvoraussetzungen gibt es in der Regel nicht, viel wichtiger sind Lernbereitschaft und Serviceorientierung.
Die Weiterbildung kann bis zu ein Jahr dauern und besteht aus einem theoretischen und einem praktischem Teil. Es wird also nicht nur wie in der Schule gebüffelt – die vermittelten Kenntnisse der Augenoptik können direkt im Filialbetrieb angewendet werden, sodass bereits frühzeitig berufliche Praxiserfahrung gesammelt wird. Zum Abschluss muss eine Prüfung abgelegt werden, für deren Bestehen ein Zertifikat ausgestellt wird. Viele Optikerbetriebe legen zudem darauf Wert, ihre Mitarbeiter auch während der beruflichen Laufbahn fortwährend weiterzubilden. Mögliche Themengebiete sind hier zum Beispiel Beschwerdemanagement, Kontaktlinsenanpassung oder Augenglasbestimmung.
Fachverkäuferinnen für Augenoptik sollten im Umgang mit Kundinnen stets freundlich, zuvorkommend und höflich auftreten, daher sollte Freude an der Arbeit mit anderen Menschen mitgebracht werden. Bei der Beratung sind zudem Kommunikationsstärke und Dienstleistungsorientierung, aber auch Geduld gefragt. Sollte es zum Verkauf kommen, kann weiterhin eine gesunde Dosis Verhandlungsgeschick hilfreich sein.
Ihr offenes und einnehmendes Wesen sollte eine Fachverkäuferin für Augenoptik ebenso im täglichen Arbeitsbetrieb mit Kollegen einbringen. Die Geschäfte in einem Optikerladen können nur durch kooperatives Miteinander gestemmt werden, daher ist Teamgeist ein absolutes Muss. Das Idealprofil wird durch ein mathematisches Grundverständnis sowie ein ausgeprägtes Gefühl für Stil und Mode abgerundet.