Der Luftraum eines Landes ist in unterschiedliche Sektoren aufgeteilt und für jeden dieser Sektoren ist zu jeder Zeit ein Fluglotse oder eine Fluglotsin zuständig. Dabei ist der Lotse für den Verkehr und dessen gesicherten Ablauf in dem ihm zugewiesenen Luftraum verantwortlich. Dazu hält er Kontakt zu den Piloten aller Flugzeuge, die seinen Sektor durchfliegen oder dort landen bzw. starten.
Durch das Überwachen und Kontrollieren des Radarschirms sehen die Fluglotsen, welches Flugzeug sich wo befindet. Auf Basis dieser Informationen können sie den Verkehr so planen, dass die Flugzeuge sich nicht gegenseitig behindern oder gefährden. Dazu geben sie den Piloten Anweisungen zu Flughöhe und -richtung, aber auch zum Start, zur Landung, zum Steig- oder Sinkflug. Zudem übermitteln sie weitere Informationen und Angaben wie die Wetterlage oder Positionen anderer Flugzeuge an den Piloten.
Der Arbeitsplatz eines Fluglotsens befindet sich im Kontrollzentrum der DFS oder im Tower eines Flughafens. Es ist aber auch möglich, in der Luftfahrtbehörde oder im Ausbildungsbereich als Fluglotse zu arbeiten.
Die Ausbildung zum Fluglotsen gilt als eine der anspruchsvollsten überhaupt und dementsprechend hart ist das Auswahlverfahren, das dieser vorausgeht. Nach zahlreichen Tests, Gesprächen und Simulationen bleiben am Ende etwa 5 % der Bewerber übrig, die ihre Ausbildung bei der Deutschen Flugsicherheit (DFS), die für die Ausbildung der Fluglosten in Deutschland zuständig ist, antreten dürfen. Das rigorose Aussieben vor dem Beginn der Ausbildung sorgt allerdings auch dafür, dass ca. 90 % der Auszubildenden erfolgreich abschließen und damit einen hervorragend bezahlten Job bei der DFS sicher haben.
Während der grundlegenden Ausbildung an der Flugsicherungsakademie Langen erhalten Auszubildende eine monatliche Brutto-Ausbildungsvergütung von zurzeit 900 Euro. In der darauffolgenden Einarbeitungsphase der Ausbildung an einer Niederlassung der DFS steigt die Ausbildungsvergütung. Die Vergütung liegt zwischen 3.550 - 5.100 Euro im Monat.
Ein Fluglotse kommuniziert mit den Piloten und Co-Piloten per Funk. Dazu muss er nicht nur die Technik, sondern auch die internationale Luftfahrtsprache Englisch perfekt beherrschen. Da sich meist mehrere Flugzeuge in einem Sektor befinden, muss der Fluglotse stets hoch konzentriert sein und darf seine Aufmerksamkeit keinen Augenblick abschweifen lassen. Er muss schnell auf mögliche Zwischenfälle reagieren und entsprechende Maßnahmen einleiten bzw. Anweisungen an den Piloten oder aber auch an das Bodenpersonal des Flughafens weitergeben. Das bedeutet ein hohes Maß an Verantwortung. Diese steigt mit der stetig wachsenden Anzahl an Verkehrsteilnehmern im Luftfahrtraum weiterhin an. Fluglotsen tragen jeden Tag Verantwortung für tausende Menschenleben, eine Tatsache, der nicht nur bei der Zulassung zur Ausbildung Rechnung getragen wird, sondern die sich auch beim Verdienst widerspiegelt. Fluglotsen gehören also nicht ohne Grund zu den bestbezahlten Berufen.