Das sogenannte Car Wrapping, durchgeführt von Folierern und Foliererinnen, ist eine moderne Alternative zur Autolackierung. Bekannt aus dem Bereich des Autotuning ist das Fahrzeugfolieren als Werbetechnik populär. Folien sind günstiger und leichter zu gestalten als Lackierungen und versprechen dennoch einen langjährigen Marketing-Wert. Privatpersonen konsultieren Folierer zur Werterhaltung oder z. B. bei Bedarf einer Scheibentönung.
Alternativ ist auch von Fahrzeugfolierern oder Fahrzeugbeschrifterinnen die Rede. Verwandte Berufe sind Fahrzeugaufbereiter und Fahrzeuglackiererin, Kfz-Mechaniker, Schilder- und Lichtreklameherstellerin, Werbetechniker und Malerin und Lackiererin.
Eine Foliererin bereitet als materialkundige Expertin die Folie vor. Dazu gehört auch das Design, das digital erstellt wird: Farbgebung, Schriftzüge und Ornamente werden auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt. Die Foliererin schneidet dann die bedruckte Folie direkt am Automobil oder Motorrad zu. Die Foliererin demontiert bei Bedarf Fahrzeugteile und unterzieht die Karosserie einer gründlichen Reinigung. Dann bringt sie die Folie unter präzisen Temperatureinfluss an. Dabei sind technisches Geschick und eine geübte Hand gefragt, denn die Foliererin arbeitet unmittelbar am empfindlichen Fahrzeuglack. Abschließend unterzieht die Foliererin das Fahrzeug einer Endkontrolle.
Je nach Anstellungsverhältnis übernehmen Foliererinnen auch die Kundenberatung, finanzielle Kalkulation und Koordinationstätigkeiten. Selbstständige Foliererinnen recherchieren und akquirieren parallel Neukunden, etwa Firmen mit einer Fahrzeugflotte.
Weiter sind Foliererinnen für Qualitätskontrollen und die professionelle Entfernung von Folierungen zuständig.
Folierer sind bei Kfz-Lackierwerkstätten, in der Werbetechnik-Branche oder Schilder- und Leuchtreklame-Betrieben angestellt – oder sie machen sich mit einer eigenen Folier-Werkstatt selbstständig. Dabei variieren Branche und Fokus je nach Kundenstamm: Folierer können private Kunden und Kundinnen betreuen, im Autotuning oder in der Werbetechnik Fuß fassen. Der Einstieg in die Selbstständigkeit erfolgt oft nebenberuflich zu einer Festanstellung in einer der genannten Branchen.
Es existiert noch keine zentral organisierte oder staatlich zertifizierte Ausbildung zum Folierer. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt und für Quereinsteiger daher sehr attraktiv. Diverse Privatunternehmen bieten Kurse an, die zum Folierer weiterbilden.
Eine handwerkliche Ausbildung oder die langjährige Erfahrung in einem Handwerksbetrieb sind dennoch Grundvoraussetzung. Beim Berufswunsch Folier lassen sich Lehre und / oder Berufserfahrung gezielt in einem Betrieb absolvieren, der foliert, um das Handwerk bestmöglich zu lernen. Optimal sind Ausbildungen in den folgenden Bereichen:
Eine Foliererin sollte, wenn sie sich gestalterisch von der wachsenden Konkurrenz in der noch jungen Branche abheben möchte, eine gewisse Kreativität mitbringen. Diese kann sie digital und am Fahrzeug ausleben. Noch entscheidender ist die Freude an Detailarbeit: Ein nachlässig foliertes Fahrzeug bedeutet nicht nur geringere Haltbarkeit für den Kunden oder die Kundin – sondern schlechtes Marketing für die ausführende Firma. Handwerkliche Präzision und Fingerfertigkeit sind außerdem Grundvoraussetzung, wenn die Foliererin bei der Montage am Fahrzeuglack keine Schäden hinterlassen will.