Den Deutschen als Autonation ist das eigene Fahrzeug heilig. Kommt es dann doch mal zu einem Kratzer im Lack oder zu anderen kleineren Schönheitsfehlern, muss sofort ein Fachmann ran – hier ist der Fahrzeuglackierer gefragt.
Fahrzeuglackierer bzw. Fahrzeuglackiererinnen beschichten und gestalten Automobile und Fahrzeuge aller Art mit Lacken, Schriftzügen, Motiven sowie Firmen- und Markenlogos. Außerdem konservieren sie durch geeignete Maßnahmen Oberflächen, schleifen und grundieren Untergründe und setzten diese wieder instand.
Die Hauptaufgabe von Fahrzeuglackieren besteht darin, Fahrzeuge und Aufbauten mit Lack zu bestreichen und diese gegebenenfalls mit Beschriftungen oder Motiven zu versehen. Dafür tragen sie mit speziellen Spritzgeräten und -pistolen die einzelnen Lackschichten nach und nach auf das Fahrzeug auf. Dies soll nicht nur der Schönheit dienen, sondern die Lackierung wird in erster Linie zum Schutz vor Korrosionen aufgetragen. Der Lack hat die Aufgabe, das Fahrzeug vor Witterungseinflüssen, UV-Strahlen und Salzen zu schützen, und soll verhindern, dass sich an Kratzern und kleinen Steinschlägen Rost bildet. Bevor Fahrzeuglackierer einen Lackschaden beheben, begutachten sie zunächst Art und Ausmaß des Schadens und beurteilen den Umfang der Reparaturmaßnahmen.
Benötigt ein Kunde für Werbezwecke oder für den Firmenwagen eine spezielle Lackierung mit bestimmten Aufschriften und Signets, wird diese individuell angefertigt. Dafür verwenden Fahrzeuglackierer vorgefertigte Schablonen und Folien. Darüber hinaus montieren und demontieren sie einzelne Fahrzeugteile, messen und überprüfen elektrische und elektronische Bauteilen und bauen Fahrzeugverglasungen ein.
Fahrzeuglackierer, die in Unternehmen des Fahrzeugbaus tätig sind, arbeiten größtenteils an vollautomatischen und computergesteuerten Lackierstraßen. Während die Lackierung selbst in der Regel von Robotern erledigt wird, besteht ihre Aufgabe darin, die Arbeit zu steuern und das Endergebnis zu überprüfen. Dazu legen Fahrzeuglackierer die Lackdichte fest, reinigen die Lackieranlagen und kontrollieren die Lichtschranken. Ferner versiegeln sie Hohlräume und machen Oberflächen durch Pflegemittel wie Hochglanzpolituren langlebiger.
Fahrzeuglackierer können unter anderem in folgenden Bereichen tätig sein:
Die Ausbildung zur Fahrzeuglackiererin erfolgt dual in Industrie und Handel und dauert in der Regel drei Jahre. Voraussetzung, um für die Ausbildung zugelassen zu werden, ist der Hauptschulabschluss.
Nach Abschluss der Ausbildung besteht die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Fortbildung noch weiter zu qualifizieren. Beispielsweise kann man eine Weiterbildung zum Maler- und Lackiermeister oder zum Techniker für Farb- und Lacktechnik anstreben. Darüber hinaus hat man auch die Option, ein Studium in den Bereichen Chemieingenieurwesen oder Verfahrenstechnik zu absolvieren.