Forstwirtschaftsmeister und Forstwirtschaftsmeisterinnen übernehmen die Leitung in kleineren Forstbetrieben oder nehmen leitende Aufgaben in größeren Betrieben oder bei Forstämtern wahr. Sie sind für die Planung der Arbeitsabläufe zuständig und übernehmen weitere organisatorische Tätigkeiten sowie die Anleitung der Mitarbeiter. Außerdem sind sie vor allem in kleinen Betrieben mit praktischen Arbeiten betraut.
Für diesen Beruf findet auch die Bezeichnung Meister bzw. Meisterin für Forstwirtschaft Verwendung.
Angrenzende Berufe sind Försterin, Forstwirt und Fachassistentin Land- und Forstwirtschaft.
Forstwirtschaftsmeister haben in einem Betrieb der Forstwirtschaft unter anderem die Koordination der Arbeitsabläufe zur Aufgabe. Sie planen den Einsatz von Personal und Geräten und stellen sicher, dass alle benötigten Maschinen, Geräte und Fahrzeuge einsatzbereit sind. Auch kaufmännische Aufgaben wie die Führung von Verhandlungen mit Kunden, die Kalkulation von Angeboten und die Erledigung des Schriftverkehrs gehören zu ihren Tätigkeiten.
Zudem gehören Führungsaufgaben zum Arbeitsalltag von Forstwirtschaftsmeistern. Sie übernehmen die Anleitung der Mitarbeiter, planen deren Weiterbildung und führen den betrieblichen Teil der Berufsausbildung zum Forstwirt durch.
Vor allem in kleineren Betrieben erledigen Forstwirtschaftsmeister auch praktische Aufgaben. Dazu gehören zum Beispiel die Bearbeitung des Bodens und die Pflanzung von Baumsetzlingen sowie die Holzernte, die Schädlingsbekämpfung und die Anlage und Pflege von Waldwegen. Darüber hinaus erarbeiten Forstwirtschaftsmeister Schutzmaßnahmen für den Erhalt von Biotopen. Bei ihrer Arbeit spielt der Naturschutz eine wichtige Rolle.
Um die nötige Arbeitssicherheit gewährleisten zu können, tragen Forstwirtschaftsmeister bei praktischen Arbeiten Schutzkleidung in Form von schnittfesten Hosen, einem Helm und, wenn nötig, einer Schutzbrille oder einem Schutzvisier sowie einem Gehörschutz.
Forstwirtschaftsmeister, die selbstständig tätig sind, treffen zusätzlich auch wirtschaftliche und personelle Entscheidungen.
Forstwirtschaftsmeister arbeiten in der Forstwirtschaft. Dort sind sie vor allem in Forstbetrieben, Forstämtern, zoologischen Gärten und Naturparks beschäftigt. Außerdem sind Baumschulen und Baumpflegebetriebe potenzielle Arbeitgeber von Forstwirtschaftsmeistern. Darüber hinaus können sie sich mit einer eigenen Baumschule oder einem Forstunternehmen selbstständig machen.
Forstwirtschaftsmeisterin ist eine Meisterweiterbildung, die in Vollzeit oder Teilzeit absolviert werden kann und dementsprechend sechs oder zehn Monate dauert. Die Voraussetzung, um an dieser Weiterbildung teilnehmen zu können, ist eine abgeschlossene Berufsausbildung, beispielsweise zur Forstwirtin, in Kombination mit einigen Jahren an Berufspraxis. Mit fünf Jahren Berufserfahrung im Bereich der Forstwirtschaft ist es möglich, an der Weiterbildung teilzunehmen, ohne zuvor eine Berufsausbildung absolviert zu haben. Die Weiterbildung zur Forstwirtschaftsmeisterin vermittelt unter anderem folgende Inhalte:
Außerdem sind für die Ausübung dieses Berufes häufig sowohl ein Sachkundenachweis gemäß Pflanzenschutz-Sachkundeverordnung als auch eine Berechtigung für die Führung von Geräten wie Motorsägen und Entrindungsmaschinen erforderlich.
Wer nach der abgeschlossenen Meisterweiterbildung seine Karrierechancen weiter verbessern möchte, kann dies durch ein Studium erreichen. Naheliegend sind vor allem die folgenden Studiengänge:
Anpassungsweiterbildungen helfen Forstwirtschaftsmeisterinnen dabei, ihr berufliches Wissen auf den Stand der neuesten Entwicklungen der Branche zu bringen oder in einzelnen Bereichen zu vertiefen. Unter anderem werden Anpassungsweiterbildungen in den folgenden Themenbereichen angeboten:
Darüber hinaus können sich Forstwirtschaftsmeisterinnen selbstständig machen und ein eigenes Forstunternehmen oder eine Baumschule leiten. Für den Schritt in die Selbstständigkeit ist jedoch kein Meistertitel notwendig – beispielsweise ist dies auch Forstwirtinnen möglich.
Für die Führung von Mitarbeitern benötigen Forstwirtschaftsmeisterinnen sowohl Führungsqualitäten und Durchsetzungsvermögen als auch Sozialkompetenz und Teamfähigkeit. Außerdem sind Organisationstalent, Kommunikationsstärke und Serviceorientierung wichtige Voraussetzungen für die Arbeit in diesem Beruf.
Neben der Verwendung von Maschinen wie Motorsägen, Kreissägen und Transportfahrzeugen erledigen Forstwirtschaftsmeisterinnen auch viele Arbeiten von Hand. Daher sollten sie körperlich belastbar sein. Zudem sollten sie eine Bereitschaft für Arbeit im Freien bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen mitbringen.