Ein Goldschmied bzw. eine Goldschmiedin arbeitet in einem Beruf, der zu den ältesten Metallhandwerken gehört. Dabei liegt der Fokus der Arbeit auf der Herstellung, Reparatur und Umgestaltung von Schmuck und anderen Gegenständen aus Edelmetallen. Der Beruf ist je nach Fertigungsschwerpunkt stark von handwerklicher Arbeit und selten industriell geprägt.
Goldschmiede verarbeiten in der Regel Edelmetall-Legierungen wie Gold, Platin, Silber oder Palladium und für die weitere Ausgestaltung eine Vielzahl von weiteren Materialien, wie beispielsweise Diamanten, andere Edelsteine, Perlen, Elfenbein und Emaille. Dabei kann das Aufgabengebiet den gesamten Prozess vom Entwurf bis zum Verkauf umfassen. Wenn ein neues Schmuckstück entstehen soll, gestalten Goldschmiede dies entweder traditionell mit Papier und Stift oder inzwischen auch häufig mit sogenannten CAD-Programmen am Computer. Anschließend wird das Edelmetall geschmiedet, getrieben, geschweißt, gelötet oder anderweitig bearbeitet, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.
Nach dem Schleifen und Polieren sind Kette, Ring, Medaillon, Armreif, Collier oder Ohrring dann fertig für den Verkauf. Häufig handelt es sich dabei um Auftragsarbeiten, die konkret nach Wünschen und Vorstellungen des Kunden gestaltet werden. In den anderen Fällen landen die Werke dann z. B. in den Vitrinen eines Juweliers. Und auch hier in der Beratung und im Verkauf können Goldschmiede und Goldschmiedinnen zum Einsatz kommen.
Goldschmiede sind hauptsächlich bei handwerklichen Gold- und Silberschmiedewerkstätten, bei Juwelieren oder in Schmuckdesignateliers beschäftigt. Aber auch die Industrie bietet Arbeitsplätze: in Betrieben der Schmuckindustrie oder in solchen, die Edelmetalllegierungen fertigen. Wer sich mit einem Gold- oder Silberschmiedebetrieb selbständig machen möchte, muss inzwischen übrigens nicht mehr zwangsläufig einen Meistertitel haben. Laut Handwerksordnung gehört das Goldschmiedehandwerk seit 2004 nicht mehr zu den zulassungspflichtigen Handwerken.
Die Ausbildung zum Goldschmied kann mit drei unterschiedlichen Fachrichtungen absolviert werden: Juwelen, Ketten und Schmuck. Alle drei sind duale Ausbildungsgänge, werden also in einem Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule erlernt, und dauern jeweils dreieinhalb Jahre. Inhaltlich geht es in den ersten beiden Jahren vor allem um die Grundlagen des Handwerks. Neben Basis-Kenntnissen und Fertigkeiten der aktiven Goldschmiedearbeit, stehen dabei auch Inhalte aus den Bereichen der Chemie und der Physik auf dem Stundenplan. Schließlich arbeitet man als Goldschmied bzw. Goldschmiedin mit unterschiedlichsten Werkstoffen, deren Zustand sich im Laufe der Arbeit immer wieder verändern kann. Erst im dritten und vierten Lehrjahr findet dann die Spezialisierung innerhalb einer der drei Fachrichtungen statt.
Wer sich nach abgeschlossener Ausbildung weiterbilden möchte, hat die Möglichkeit, eine Meisterschule zu besuchen und eine Prüfung zum Goldschmiedemeister abzulegen oder, bei entsprechender Hochschulzugangsberechtigung, ein Studium z. B. im Bereich Schmuckdesign aufzunehmen. Der Meistertitel ist wie bereits erwähnt nicht mehr erforderlich, um einen Betrieb zu führen. Das im Lehrgang vermittelte Wissen hilft aber mit Sicherheit dabei, dies erfolgreich zu tun.