Ein Handwerker stellt händig einen meist Gebrauchsgegenstand her, der im Alltag seine Verwendung findet und ist somit eigentlich das Konträr zur Massenindustrie. Außerdem gehört der Handwerksberuf zu einen der ältesten Tätigkeiten der Menschheit.
Bereits vor 10.000 Jahren als die Neandertaler die Erde bewohnten waren es die Handwerker, die Speer und Spitze produzierten. Die Blüte des Handwerks begann aber erst sehr viel später – im Mittelalter um das Jahr 1000. Es bildeten sich Zünfte und Organisationen rund um das Handwerk. Aber bereits im 15. Jahrhundert – der eigentlichen Vorstufe der Industrialisierung – begannen einige Handwerksberufe gänzlich zu verschwinden oder wurden nicht mehr benötigt. Mit der Massenanfertigung und der Gewerbefreiheit des 19 Jahrhundert rückte das Handwerk dann immer weiter in den Hintergrund.
Trotz der Industrialisierung sind heute In Deutschland 12,8 Prozent der Beschäftigten von Berufswegen handwerklich tätig und 500.000 Auszubildende haben weiterhin Interesse am Handwerksberuf, der der deutschen Handwerksverordnung unterliegt. Sie hält auch fest, dass es in Deutschland 41 zulassungspflichtige, 53 zulassungsfreie und 57 handwerksähnliche Handwerksbranchen gibt. Wer sich also in diesem Gewerbe selbständig machen möchte, muss zunächst schauen ob die Ausübung zulassungsfrei – oder pflichtig ist.
Trifft Letzteres zu, muss das Gewerbe in die Handwerksrolle eingetragen werden, aber das ist nur möglich, wenn ein Meisterbrief vorliegt. Für die weiteren 110 Handwerksberufe gilt die Reglung nicht und brauchen somit keine gesetzlich geregelte Kompetenz, lediglich eine Gewerbemeldung muss vorliegen – sonst wäre es Schwarzarbeit mit die Branche so oder so bereits seit Jahrzehnten kämpfen muss.
Organisiert ist das Handwerk über 53 Handwerkskammern und 43 Zentralverbänden sowie meist regionalen Innungen, für die im Vergleich zur Handwerkskammer keine Pflichtmitgliedschaft besteht.