In Goldschmieden werden Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin traditionell oder industriell zu Schmuckstücken verarbeitet. Goldschmiedemeister bzw. Goldschmiedemeisterinnen übernehmen in Goldschmieden sowohl handwerkliche als auch überwachende und betriebswirtschaftliche Aufgaben. Sie sind sowohl für die Sicherstellung der Produktqualität als auch für die Betreuung der Auszubildenden im Betrieb zuständig.
Ein Goldschmiedemeister arbeitet entweder in einem handwerklichen oder in einem industriellen Betrieb. Dementsprechend unterscheiden sich seine Aufgaben und Tätigkeiten. In einem handwerklichen Betrieb übernimmt ein Goldschmiedemeister häufig fachlich hoch anspruchsvolle Aufgaben und fertigt per Hand edle Schmuckstücke an. Dabei bedient er sich besonderer Techniken wie Hämmern, Granulieren oder Ziselieren. Auch besonders schwierige Reparaturarbeiten übernimmt der Meister. Zudem erteilt er Arbeitsanweisungen und steht seinen Mitarbeitern mit fachlichem Rat zur Seite. In einem industriellen Betrieb übernimmt er überwiegend koordinierende und verwaltende Aufgaben.
Sowohl in handwerklichen als auch in industriellen Betrieben fungiert der Goldschmiedemeister als Führungsperson. Er plant und organisiert die anstehenden Arbeiten und kalkuliert die erwarteten Kosten. Zudem kauft er die nötigen Materialien (Edelmetalle und Steine) und Werkzeuge ein und stellt die Betriebsbereitschaft der Anlagen und Maschinen sicher. Darüber hinaus ist ein Goldschmiedemeister für die Anleitung neuer Arbeitskräfte sowie für die Organisation und Betreuung der Auszubildenden zuständig.
Besitzt ein Goldschmiedemeister einen eigenen Goldschmiedebetrieb, so fallen zudem betriebswirtschaftliche und verwaltende Aufgaben in seinen Tätigkeitsbereich. Er muss für seinen Betrieb eine passende Strategie festlegen und deren Einhaltung sicherstellen. Darüber hinaus trägt er finanzielle Verantwortung und muss über anstehende Investitionen entscheiden. Der wirtschaftliche Erfolg der Goldschmiede liegt in seinen Händen. Weiterhin ist er für die Personalplanung zuständig und muss gegebenenfalls neue Mitarbeiter einstellen oder Mitarbeiter entlassen.
Goldschmiedemeister finden vor allem in Gold- und Silberschmiedewerkstätten oder in der herstellenden Industrie eine Anstellung. Darüber hinaus arbeiten sie bei Juwelieren oder in Schmuckdesignateliers. Viele Goldschmiedemeister sind zudem selbstständig und besitzen ihren eigenen Betrieb.
Um in diesem Beruf zu arbeiten, wird eine bestandene Meisterprüfung zur Gold- und Silberschmiedemeisterin vorausgesetzt. Zur Prüfung zugelassen werden jene, die eine Abschlussprüfung in einem anerkannten handwerklichen Ausbildungsberuf besitzen. Um sich auf die Meisterprüfung vorzubereiten, kann ein Lehrgang (in der Regel dauert dieser 6 bis 12 Monate) absolviert werden. Die Teilnahme an einem Lehrgang ist jedoch nicht verpflichtend.
Um ihr berufliches Wissen auf dem neusten Stand zu halten, sollte eine Goldschmiedemeisterin regelmäßig an Anpassungsweiterbildungen teilnehmen. Folgende Themenfelder bieten sich dabei an:
Zusätzlich kann eine Goldschmiedemeisterin mit entsprechender Hochschulzugangsberechtigung ihre Karriere durch ein Studium der Bildenden Künste oder des Schmuckdesigns in Schwung bringen. Auch eine Weiterbildung zur Restauratorin im Gold- und Silberschmiedehandwerk oder eine kaufmännische Weiterbildung zur Betriebswirtin eröffnen ihr neue Chancen und erweitern ihr Kompetenzprofil.
Eine Goldschmiedemeisterin, die in einem handwerklichen Betrieb arbeitet, benötigt ausgeprägte handwerkliche Fähigkeiten. Sie arbeitet stets präzise und fertigt die Schmuckstücke in Perfektion an. Zudem besitzt sie als Führungskraft Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent. Bei der Anleitung neuer Mitarbeiter und der betrieblichen Ausbildung von Azubis beweist sie pädagogisches Geschick und Einfühlungsvermögen.