Eine qualifizierte Impfberatung durch einen Impfassistenten bzw. eine Impfassistentin spielt in der Arztpraxis eine zunehmend wichtige Rolle – nicht nur in der Corona-Pandemie: In den Arztpraxen, in denen qualifizierte Patienteninformation und die Durchführung der Impfung zunehmend in Delegation übernommen werden, ist die Einstellung einer entsprechend spezialisierten Fachkraft zwingend erforderlich.
Verwandte Berufe sind Medizinischer Fachangestellter, Arbeitsmedizinische Assistentin und Testzentrum-Mitarbeiter. Die Berufsbezeichnung Fachkraft für Impfmanagement wird häufig synonym für die Impfassistenz verwendet.
Der Aufgabenbereich eines Impfassistenten liegt hauptsächlich in der selbstständigen Organisation von Impfungen in der Arztpraxis.
Darunter fällt die regelmäßige Impfstoffinventur, in deren Rahmen anstehende Impftermine mit dem aktuellen Warenbestand abgeglichen und fehlende Impfstoffe nachbestellt werden. Außerdem kontrollieren Impfassistenten die Impflieferungen und die korrekte Lagerung der Impfstoffe.
Der Impfassistent bereitet die Injektion vor, desinfiziert und fixiert die Impfstelle und kann auch die Impfung selbst durchführen. Darüber hinaus fallen die Patientenaufklärung, die Dokumentation der Impfung sowie die Abrechnung von Impfleistungen in seinen Tätigkeitsbereich. Er trägt folglich sowohl zu der Verbesserung des Impfmanagements als auch zu einer besseren Impfberatung bei und hilft so, Impflücken gerade unter Erwachsenen zu schließen.
Der Impfassistent ist darüber informiert, welche Standardimpfungen es in Deutschland gibt und kennt die aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO).
Impfassistenten arbeiten vor allem in Arztpraxen. Typischerweise arbeiten sie in Fachrichtungen, in denen viel geimpft wird, wie Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Gynäkologie oder in Kinderarztpraxen. Seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie sind darüber hinaus besonders Impfzentren zu wichtigen Einsatzorten von Impfassistenten geworden. Weitere Arbeitsorte sind reisemedizinische Zentren oder Arbeitsmedizin, in der man Spezialwissen über Impfempfehlungen für verschiedene Länder oder Berufsgruppen benötigt.
Für die Fortbildung zur Impfassistentin wird eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) bzw. Arzthelferin, Gesundheits- und Krankenpflegerin oder einem anderen vergleichbaren medizinischen Fachberuf vorausgesetzt.
In der Regel bereitet dann eine Qualifizierung beziehungsweise ein Lehrgang auf die Arbeit als Impfassistentin vor. Die Fortbildung wird von Ärztekammern, wie der Bundesärztekammer (BÄK) und den Landesärztekammern angeboten und kann berufsbegleitend absolviert werden.
Die Weiterbildung zur Impfassistentin und die Weiterbildung zur Fachkraft für Impfmanagement werden häufig synonym verwendet. Teilweise kommt es jedoch zwischen den beiden Weiterbildungen zu geringfügigen Unteschieden in Praxisnähe und Umfang. Grundsätzlich können die Fortbildungsdauer und -inhalte auch je nach ausbildender Ärztekammer variieren.
Da die Impfassistentin persönliche Beratungsgespräche mit den Patientinnen führt, sollten sowohl Einfühlungsvermögen als auch Überzeugungskraft zu ihren Stärken zählen. Sie sollte ihre Fachkenntnisse verständlich und handlungsorientiert vermitteln und so Entscheidungsprozesse herbeiführen können.
Darüber hinaus zählen gutes Selbstmanagement, hohe Belastbarkeit und eine ausgeprägte Teamfähigkeit zu den erforderlichen Eigenschaften einer Impfassistentin.