Fachkräfte für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen (GeSo) unterstützen examinierte Pflegekräfte bei der ganzheitlichen Betreuung von pflegebedürftigen Patienten und Klienten. Hierbei übernehmen sie grundlegende pflegerische Pflichten, aber sind ebenso mit psychosozialen Aufgaben betraut.
Somit erfüllen sie ähnliche Aufgaben wie ein Altenpfleger bzw. eine Altenpflegerin, ein Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. eine Gesundheits- und Krankenpflegerin oder eine Pflegefachkraft.
Infolge des steigenden Durchschnittsalters der deutschen Bevölkerung und fehlendem Nachwuchs in der Pflege gibt es einen immer größer werdenden Pflegenotstand. Um die pflegenden und betreuenden Berufe zu entlasten, wurde deshalb der Beruf der Fachkraft für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen geschaffen. Diese durchläuft eine deutlich verkürzte und vereinfachte Pflegeweiterbildung und ist anschließend dafür qualifiziert, grundlegende pflegerische Tätigkeiten auszuüben und das Fachpersonal in verschiedenen Belangen der pflegerischen Begleitung zu unterstützen.
Grundsätzlich existieren drei relevante Arbeitsfelder: In der Altenbetreuung und Demenzbetreuung helfen Fachkräfte für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen Senioren dabei, ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu erhalten sowie ein Höchstmaß an Lebensqualität zu bewahren. In der Palliativbetreuung, auch Sterbebegleitung genannt, werden unheilbar kranke Patienten in ihrem finalen Lebensabschnitt begleitet. Auch wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist, benötigen Sterbende beispielsweise Hilfe im Bereich der Schmerzmedizin sowie seelsorgerische Unterstützung. Hier sind dann in der Regel vor allem Gespräche und Anteilnahme wichtig. In der Kinderbetreuung und Jugendbetreuung leisten Fachkräfte für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen wiederum einen Beitrag bei der Erziehung von jungen Menschen.
Die genauen Pflichten einer Fachkraft für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen hängen vom exakten Tätigkeitsfeld ab. Mögliche Arbeitsaufgaben sind beispielsweise:
Eine Fachkraft für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen kann in sämtlichen medizinischen und pflegerischen Feldern eingesetzt werden. Somit sind Krankenhäuser, Pflegeheime, Altenheime, Hospize oder ambulante Pflegedienste typische Arbeitgeber – die Arbeit muss also nicht zwangsläufig in einer pflegerischen Einrichtung durchgeführt werden, sondern findet mitunter auch im häuslichen Umfeld der Betroffenen statt.
Obendrein besteht Bedarf in Senioreneinrichtungen, Schulen, Kindertagesstätten oder Kinderheimen und Jugendheimen. Einige Fachkräfte für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen sind in karitativen oder kirchlichen Organisationen tätig.
Bei der Ausbildung zur Fachkraft für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen handelt es sich um einen Lehrgang der Industrie- und Handelskammer (IHK). Dieser richtet sich an Personen, die bereits Erfahrung in der Pflege gesammelt haben, z. B. als Pflegehelfer. In der Regel werden mindestens zwölf Monate Berufserfahrung gefordert – daher bietet sich die Weiterbildung auch für Menschen an, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im pflegerischen oder betreuenden Bereich absolviert haben und im diesem Berufsfeld bleiben möchten.
Der Lehrgang nimmt einen Zeitraum zwischen wenigen Monaten und einem Jahr in Anspruch, wobei diese Dauer auch verlängert werden kann, und endet mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer. Wichtige Lehrinhalte sind Hauswirtschaft und Ernährung, Palliativbegleitung, Verständnis von Demenzerkrankten sowie die Aktivierung von Senioren, aber auch betriebswirtschaftliche Grundlagen. Mittlerweile ist es auch möglich, den Kurs als Fernlehrgang zu absolvieren.
Fachkräfte für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen, die einen beruflichen Aufstieg anstreben, können sich dafür durch zusätzliche pflegerische Weiterbildungen oder ggf. ein Studium im Bereich der Pflege qualifizieren.
Fachkräfte für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen sollten gerne mit anderen Menschen arbeiten, insbesondere mit Kindern, Jugendlichen und Senioren. Hierzu wird ein hohes Maß an Sozialkompetenz und Kommunikationsstärke sowie Empathie und Geduld benötigt. Auch Belastbarkeit und Nervenstärke sind von großem Vorteil. Da Fachkräfte für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen häufig mit den schweren Schicksalen von Patienten konfrontiert werden, ist psychische Stabilität eine wichtige Eigenschaft für diesen Beruf. Im täglichen Umgang mit Klienten und Patienten ist gelegentlich auch Kreativität gefragt. Das Idealprofil wird durch Teamgeist und Verantwortungsbereitschaft abgerundet.