Um unternehmerische Entscheidungen treffen zu können, ist für jedes Unternehmen eine präzise Berechnung der Betriebskosten essenziell. Für diese Aufgabe werden Kalkulatoren und Kalkulatorinnen eingestellt. Sie sind sowohl für die Ermittlung der Betriebskosten als auch für die Erstellung von Finanzplänen und die Berechnung der idealen Preise für Produkte und Dienstleistungen zuständig.
Ein verwandter Beruf ist der des Baukalkulators. Dieser ist auf Preis- und Kostenberechnungen für Bauprojekte spezialisiert.
Um die Betriebskosten eines Unternehmens zu berechnen, ermittelt die Kalkulatorin zunächst die Stückkosten der einzelnen Produkte sowie die Kosten für die Dienstleistungen. Hierbei bezieht sie auch die Produktionszeiten mit ein. Sie beobachtet die Situation auf dem Markt und legt dementsprechend die Angebots- und Verkaufspreise fest. Die Gewinne und Verluste des Unternehmens berechnet sie mittels Kosten-Nutzen-Rechnungen. Um den Kapitalbedarf zu ermitteln, führt die Kalkulatorin Kapitalbedarfsrechnungen durch. Mithilfe von Kostenkontrollrechnungen und Soll-Ist-Vergleichen kontrolliert sie die Kosten des Unternehmens. Außerdem erstellt die Kalkulatorin Finanzpläne und ist mitunter auch für Lohn- und Gehaltsabrechnungen zuständig.
Eine wichtige Aufgabe der Kalkulatorin ist es, Geschäftsleitung und – wenn es um die Finanzierung von einzelnen Projekten geht – auch Projektleitern regelmäßig Informationen über die Finanzen zu liefern.
In einigen Fällen übernimmt eine Kalkulatorin auch Aufgaben aus den Bereichen des Einkaufs und des Vertriebs. Dort bildet sie die Schnittstelle zwischen Lieferanten und Einkauf. Beispielsweise holt sie Angebote von Lieferanten ein oder wirkt bei der Erstellung von Kundenangeboten mit.
Kalkulatoren arbeiten in Unternehmen in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft. Unter anderem finden sie eine Anstellung in Industrie-, Handels- und Handwerksbetrieben sowie bei Verbänden und Organisationen.
Für die Arbeit als Kalkulator ist in den meisten Fällen eine kaufmännische Aus- oder Weiterbildung erforderlich. Dies kann beispielsweise eine Ausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandel oder eine Weiterbildung zum Betriebswirt sein. Auch ein entsprechendes Studium macht die Arbeit in diesem Beruf möglich. Hierfür bieten sich unter anderem die Studiengänge Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre oder Handelsbetriebswirtschaft an. Wichtige Fähigkeiten, die ein Kalkulator mitbringen sollte, sind Sorgfalt, Durchsetzungsvermögen sowie rechnerisches und analytisches Denken.
Wer sich durch eine berufliche Weiterentwicklung neue Karrierechancen ermöglichen möchte, kann dies, je nach Vorbildung, mithilfe einer kaufmännischen Weiterbildung oder eines Studiums tun. Denkbar ist beispielsweise eine Weiterbildung zum Controller oder zum Fachwirt für Controlling. Neben den bereits erwähnten Studiengängen bietet auch ein Studium der Wirtschaftswissenschaften oder des Finanz- und Rechnungswesens eine Möglichkeit zur Weiterbildung.
Zusätzlich können Kalkulatoren ihr angeeignetes berufliches Wissen in bestimmten Bereichen vertiefen. Hierfür stehen Anpassungsweiterbildungen in den folgenden Themenbereichen zur Wahl:
Darüber hinaus ist auch ein Aufstieg zum Angebots- oder Projektleiter denkbar.