Kardiologen bzw. Kardiologinnen sind Fachärzte für Innere Medizin, die sich auf Erkrankungen des Herzens spezialisiert haben. Kardiologen diagnostizieren Herzkrankheiten wie z. B. Herzrhythmusstörungen oder Herzmuskel- und Herzklappenerkrankungen, erheben Befunde und führen medizinische Behandlungen durch.
Umgangssprachlich werden Kardiologen auch Herzspezialisten genannt.
Das Herz ist der wichtigste Muskel des menschlichen Körpers und sorgt dafür, dass die Organe und Gewebe mit Sauerstoff versorgt werden. Zu den Tätigkeiten einer Kardiologin gehören die Untersuchung, Diagnose und Behandlung von Patienten mit angeborenen oder erworbenen Herzerkrankungen. Solche Krankheiten sind beispielsweise Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelentzündungen oder Koronare Herzkrankheiten (KHK). Zudem befasst sich eine Kardiologin mit dem Blutkreislauf sowie den Blutgefäßen und behandelt Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck oder Schlaganfälle.
Eine Kardiologin untersucht ihre Patienten mithilfe von Blutdruckmessungen, Echographien oder Elektrokardiogrammen (EKG). Nachdem die Diagnose gestellt wurde, erstellt sie einen Behandlungsplan und wählt eine geeignete Behandlungsmethode aus. In Absprache mit ihren Patienten werden weitere Schritte geplant, die der Genesung und Heilung der Patienten dienen. Dazu können medikamentöse Behandlungen, Aufenthalte in einer Kur- oder Rehabilitationsklinik oder auch operative Eingriffe gehören. Letzteres kann beispielsweise die Implementierung eines Herzschrittmachers oder eines Defibrillators sein. Selbstverständlich führt eine Kardiologin auch Nachuntersuchungen und Kontrollen durch.
Weitere Aufgaben einer Kardiologin bestehen aus Verwaltungstätigkeiten wie die Dokumentation der Untersuchungen und Behandlungen sowie die Kosten- und Leistungsabrechnung.
Zusammenfassend umfassen die Aufgaben einer Kardiologin:
Kardiologen arbeiten als Spezialisten in Kliniken, Fachkliniken, Arztpraxen und Rehabilitationszentren. Viele Kardiologen lassen sich auch mit einer eigenen Praxis nieder. Berufsanfängern wird häufig geraten, in einem Zentrum der Kardiologie eines Krankenhauses ihre Karriere zu starten, um dort alle Facetten des Berufs kennenzulernen.
Auch in der medizinischen Forschung, Verwaltung oder Lehre finden Kardiologen mit entsprechenden Qualifikationen eine Anstellung.
Um als Kardiologe zu arbeiten, muss zunächst ein Medizinstudium absolviert werden. Nach dem Studium haben Absolventen die Möglichkeit, sich zum Facharzt der Inneren Medizin weiterzubilden. Das Facharztstudium dauert in der Regel fünf Jahre. Dabei ist es möglich, sich auf die Angiologie, die Gastroenterologie, die Hämatologie und Onkologie, die Diabetologie und Endokrinologie sowie die Nephrologie, die Kardiologie, die Pneumologie und die Rheumatologie zu spezialisieren. Die zusätzliche Spezialisierung dauert weitere 12 Monate und wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Wird der Schwerpunkt Kardiologie gewählt und die Facharztprüfung bestanden, tragen Absolventen den Titel Facharzt für Innere Medizin Schwerpunkt Kardiologie.
Die stetige Weiterbildung ist für Kardiologen besonders wichtig, da ihr Fachwissen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit eine große Rolle spielt. Ein Kardiologe muss stets über neue Verfahren und schonende Behandlungsmethoden Bescheid wissen. Weiterbildungen zu den folgenden Themen sind daher sinnvoll:
Nach der Ausbildung zum Facharzt kann eine Karriere alsOberarzt oder Amtsarzt angestrebt werden. Um in der Wissenschaft oder Forschung zu arbeiten, ist meistens eine Promotion oder Habilitation erforderlich. Auch sonst hilft eine Promotion dabei, eine gehobene berufliche Position zu erreichen. Wer als Chefarzt in einer Klinik arbeiten möchte, muss ebenfalls damit rechnen, dass für diese Position eine Habilitation nötig ist.
Kardiologen sind im Umgang mit Patienten empathisch, geduldig und wertschätzend. Gerade in der Kardiologie können viele Beschwerden, wie beispielsweise Herzrasen, auf psychische Ursachen zurückgeführt werden. Dies muss der Arzt stets in Betracht ziehen. Zudem sind Kardiologen äußerst belastbar sowie stressresistent und zeigen in schwierigen Situationen Entscheidungsstärke. Sie übernehmen für ihre Patienten Verantwortung und arbeiten stets sorgfältig und lösungsorientiert. Darüber hinaus zeigen sie Sicherheit im Umgang mit EDV-gestützten Systemen und Programmen.