Der Begriff Kataster bezeichnet traditionell das Liegenschaftskataster, also ein amtliches Grundstücksverzeichnis, in dem die Grundstücke einer Region zum einen aufgelistet und zum anderen auf Karten verzeichnet sind. Außerdem gibt es beispielsweise Baumkataster, Grünflächenkataster und Friedhofskataster.
Das Liegenschaftskataster wird vom zuständigen Vermessungsamt bzw. Katasteramt geführt. Dort sind Katastertechniker und Katastertechnikerinnen tätig. Diese verwalten die Daten zu den verzeichneten Grundstücken.
Ähnliche Berufe sind der Vermessungstechniker und die Vermessungsingenieurin.
Zu den Aufgaben eines Katastertechnikers gehört es unter anderem, neue Messergebnisse in das Liegenschaftskataster einzufügen. Häufig erledigt er dies auf elektronischem Wege. Er führt Berechnungen durch und wertet die Messergebnisse aus. Zudem aktualisiert er das Kartenwerk und zeichnet dort neue Daten ein.
Um die Ergebnisse der Vermessungen auszuwerten, verwendet er CAD-Technik (Computer Aided Design). Unter anderem bereitet er Daten für die Festlegung von Grundstücksgrenzen auf. Auch Änderungsnachweise, die als Grundlage für notarielle Verträge dienen, werden vom Katastertechniker erstellt.
Darüber hinaus gehört auch die Kundenberatung zum Arbeitsalltag des Katastertechnikers. Bei Vermessungsämtern betreut er Antragsteller bei Vermessungsangelegenheiten.
Eine weitere Aufgabe von Katastertechnikern ist die Vorbereitung von Vermessungen. Wenn sie einen Auftrag angenommen haben, beispielsweise die Vermessung für ein Bauvorhaben oder eine Grundstücksteilung, leiten sie die Aufgaben an Mitarbeiter weiter. Die Katastertechniker planen die Vermessungsarbeiten, wählen geeignete Messgeräte aus und sorgen dafür, dass Karten und andere benötigte Unterlagen vorliegen. Zum Teil sind sie auch im Außendienst tätig und führen amtliche Messungen selbst durch.
Bei ihrer Arbeit haben Katastertechniker stets die Vorschriften der jeweiligen Behörde zu beachten. Vertrauliche Daten und Dokumente behandeln sie mit Diskretion.
Katastertechniker sind vor allem in der öffentlichen Verwaltung tätig und arbeiten dort bei Vermessungsämtern und Katasterämtern.
Die Voraussetzung für eine Tätigkeit als Katastertechnikerin ist üblicherweise eine Weiterbildung im Bereich der Vermessungstechnik, beispielsweise zur Staatlich geprüften Technikerin der Fachrichtung Vermessungstechnik. Diese kann in Vollzeit oder Teilzeit und dementsprechend innerhalb von zwei oder drei bis vier Jahren absolviert werden. Um zur Weiterbildung zugelassen zu werden, ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem fachnahen Bereich erforderlich, zum Beispiel zur Vermessungstechnikerin. Die Weiterbildung vermittelt unter anderem folgende Inhalte:
In einigen Bundesländern, zum Beispiel in Bayern, gibt es eine zweistufige Beamtenausbildung, bei der die zur Katastertechnikerin die erste Stufe darstellt. Nach der abgeschlossenen Ausbildung durchlaufen Absolventinnen einen Vorbereitungsdienst und steigen anschließend in die sogenannte zweite Qualifikationsebene ein.
Katastertechnikerinnen, die sich beruflich weiterentwickeln möchten, können dies mithilfe eines Studiums erreichen. Naheliegend sind hierfür beispielsweise die Studiengänge Kartografie sowie Vermessungstechnik und Geoinformatik.
Mithilfe von Anpassungsweiterbildungen können Katastertechnikerinnen ihr berufliches Wissen in einzelnen Bereichen auffrischen oder vertiefen. Hierfür stehen unter anderem die folgenden Themenbereiche zur Wahl:
Um Vermessungen präzise durchführen zu können, sind in diesem Beruf Genauigkeit sowie ein grundlegendes Verständnis für Mathematik erforderlich. Für die Pflege der Messergebnisse ist Sorgfalt gefragt. Im Umgang mit Kunden sollten Katastertechnikerinnen vor allem Serviceorientiertheit und ein freundliches Auftreten mitbringen. Auch Kommunikationsstärke ist eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit in diesem Beruf. Beim Umgang mit vertraulichen Daten ist Diskretion gefragt.