Kerzenhersteller und Kerzenherstellerinnen bzw. Wachsbildner und Wachsbildnerinnen fertigen und gestalten Wachsprodukte wie zum Beispiel Kerzen.
Bis 2015 wurden Kerzenhersteller noch als Wachszieher bezeichnet. Wachsbildnerinnen führen ähnliche Tätigkeiten wie Figurenkeramformerinnen durch.
Kerzenhersteller können ihren Schwerpunkt auf die Kerzenherstellung oder die Wachsbildnerei legen. In beiden Fällen arbeiten sie mit Wachs, Paraffin, Fettsäuren, Farb- und Duftstoffen.
Bei der Kerzenherstellung bereiten Wachsbildner Bienenwachs, Paraffine und Öle vor, um diese zu schmelzen und durch Ziehen und Gießen zu einer Kerze zu formen. Mithilfe einer Zugmaschine werden Dochte durch das Wachsbad gezogen, bis die gewünschte Dicke erreicht wurde. Danach zerteilt der Kerzenhersteller die geformte Masse in die gewünschte Größe.
Bei anspruchsvollen Formen wird der Docht durch eine automatische gesteuerte Maschine gespannt und das flüssige Wachs um diesen herum gegossen. Insbesondere der Herstellungsprozess von einfachen Haushaltskerzen läuft größtenteils automatisch ab. Bei der Verarbeitung von Bienenwachs setzen Kerzenhersteller jedoch auf Handarbeit.
Sobald sich das Wachs verfestigt hat, verzieren Kerzenhersteller die Kerze durch Eintauchen in heiße Wachsbäder mit härteren, farbigen Wachsschichten.
Bei der Spezialisierung auf die Wachsbildnerei konzentrieren sich Kerzenhersteller auf die Gestaltung von Schmuckkerzen, Taufkerzen, Hochzeitskerzen und Votivkerzen, aber auch auf die Herstellung von Figuren und Ornamenten aus Wachs.
Sie erwärmen Kerzenrohlinge und verzieren in Absprache mit dem Kunden die Kerzen mit Zangen und Gravierwerkzeug. Mithilfe von Schablonen stellen sie außerdem Blütenblätter oder Kreuze her, um diese anschließend zu erwärmen und an der Kerze anzubringen. Danach bemalen sie die Kerzen und arbeiten bei Bedarf auch mit Blattgold.
Bei der Gestaltung von Wachsbildern oder Wachsfiguren fertigen sie Modelle aus Modellierwachs. Entspricht das Modell ihren Vorstellungen, wird dieses mit Silikon ummantelt. Anschließend können sie die gehärtete Silikonform nutzen, um die Brennmasse hineinzufüllen. Damit haben sie die Möglichkeit, eine größere Stückzahl von Figuren oder anderen Dekorationen herzustellen.
Wachsbildner arbeiten in Kerzenfabriken oder Kerzenmanufakturen. Einen Großteil ihrer Arbeitszeit verbringen sie in der Werkstatt, zudem fallen bisweilen Kundengespräche an.
Wachsbildnerin ist eine dreijährige duale Handwerksausbildung. Während der Ausbildung lernen die angehenden Kerzenherstellerinnen, eigene Entwürfe zu gestalten, Kerzen zu veredeln und die Maschinen für die Herstellung zu bedienen.
In der Berufsschule kommen neben berufsspezifischen Lernfeldern allgemeinbildende Fächer wie Deutsch sowie Wirtschafts- und Sozialkunde hinzu.
Die Ausbildung schließt mit einer Gesellenprüfung ab. Wer sich danach noch weiterbilden möchte, kann einen Meister als Wachszieher machen. Des Weiteren kann ein Studienabschluss im Bereich Bildende Künste weitere Berufsmöglichkeiten eröffnen.
Kerzenherstellerinnen profitieren von Kreativität sowie von zeichnerischem und handwerklichem Geschick. Außerdem sollte eine Kerzenherstellerin kein Problem mit Hitze oder starken Gerüchen haben.