Damit die Dampfkesselanlagen in Deutschland einwandfrei und vor allem umweltfreundlich funktionieren, gibt es Kesselwärter und Kesselwärterinnen, die diese Maschinen bedienen und überwachen.
Vergleichbare Berufe sind andere handwerkliche und mechanische Berufe wie beispielsweise Industriemechaniker, Anlagenmechanikerin, Elektroniker für Betriebstechnik oder Kraftwerkerin.
Kesselwärterinnen bedienen Dampfkesselanlagen und überwachen sämtliche damit verbundenen Prozesse und Abläufe. Außerdem kontrollieren sie ständig den Betriebszustand der Dampfkessel. Gegebenenfalls kümmern sie sich um die Wartung und Instandhaltung, indem sie etwa Betriebsstoffe auffüllen oder die Wasserqualität prüfen. Genauso kümmern sie sich darum, dass defekte Anlagen repariert werden. Kleinere Schäden beheben sie in der Regel selbst, bei größeren Problemen kontaktieren sie Partnerfirmen, die die Reparatur durchführen. In bestimmten Ausnahmesituationen oder Notfällen setzen sie die Anlagen sogar zeitweise außer Betrieb, bis die Mängel behoben sind. Kesselwärterinnen führen außerdem Protokoll über die Energieeinsatzmenge und Wirkungsgrade der Anlagen. Falls Unregelmäßigkeiten auftreten, kümmern sie sich um die Fehlersuche und melden diese ihren Vorgesetzten.
In vielen Fällen ist die Tätigkeit der Kesselwärterin jedoch kein Vollzeitjob. Stattdessen werden die Kessel nur alle paar Tage überprüft und in der Zwischenzeit unterstützen die Kesselwärterinnen die anderen Angestellten bei deren Aufgaben in der Produktion.
Kesselwärter arbeiten normalerweise in Energieversorgungsunternehmen. Es ist aber ebenfalls möglich, dass sie in anderen Branchen eine Beschäftigung finden, beispielsweise in der Getränkeherstellung, bei Herstellern von Papier und Zellstoffen oder bei Müllverbrennungsanlagen. Es ist auch denkbar, dass sie in der Pharmaindustrie oder der chemischen Industrie arbeiten. In allen Fällen arbeiten sie aber in Maschinenhallen und Produktionshallen oder in Werkstätten, wo sie ständigem Lärm ausgesetzt sind und eine Schutzausrüstung tragen müssen. Außerdem ist es nicht unüblich, dass sie während der Arbeit regelmäßig Hitze, Kälte oder Feuchtigkeit ertragen müssen.
Um Kesselwärterin zu werden, ist in der Regel eine abgeschlossene handwerkliche Ausbildung im Bereich der Mechanik erforderlich. Zielführende Ausbildungsberufe sind beispielsweise Anlagenmechanikerin, Industriemechanikerin oder Elektroniker für Betriebstechnik. Außerdem ist es möglich, eine Ausbildung in der Branche der Energieversorgung absolviert zu haben. Im Anschluss an die Ausbildung absolvieren die Interessierten einen Lehrgang, der sie zur Aufnahme einer Tätigkeit als Kesselwärter qualifiziert. Im Kesselwärter-Grundlehrgang, der etwa vom TÜV-Nord angeboten wird, erlernen die Teilnehmerinnen die theoretischen und praktischen Grundlagen, die zum Bedienen von regulären Großwasserraumkesseln und Schnelldampferzeugern notwendig sind. Wer Wasserrohrkessen oder verschiedene Sonderbauarten betreiben will, benötigt zusätzlich einen Aufbaulehrgang.
Kesselwärter müssen handwerkliches Geschick und technische Kenntnisse mitbringen. Ebenso sollten sie bereit sein, in Schichtarbeit zu arbeiten. Da sie aber nicht permanent an den Kesseln tätig sind, sollten sie ebenfalls Kenntnisse aus anderen handwerklichen Bereichen mitbringen und Flexibilität beweisen.