Kraftwerker und Kraftwerkerinnen fahren Kraftwerke. Im Klartext bedeutet dies, dass sie verschiedene Kraftwerksanlagen in Betrieb nehmen, bedienen und überwachen. Sie beobachten Messwerte und Messdaten und achten darauf, dass diese im Normalbereich bleiben und den Vorgaben entsprechen. Sollten sie bei ihren regelmäßigen Kontrollen Störungen oder Fehler entdecken, nehmen sie Reparaturen vor oder leiten geeignete Maßnahmen ein.
Kraftwerker sind für das Fahren von Kraftwerken verantwortlich. Das bedeutet, dass sie verschiedene Kraftwerksanlagen bedienen und überwachen – von Hauptanlagen über Hilfsanlagen bis hin zu Nebenanlagen. Sie beobachten Messinstrumente, Bildschirmanzeigen sowie Kontrollleuchten, protokollieren die Messwerte und interpretieren die Daten. Sie achten darauf, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten werden und alle Werte dem Normalzustand entsprechen. Sollten die Daten jedoch auf ein Problem hindeuten, leiten die Kraftwerker die geeigneten Maßnahmen zur Behebung ein.
Auch die Durchführung von Reparaturen und Wartungsarbeiten gehört zu ihren Aufgaben. Hierzu unternehmen sie regelmäßige Kontrollgänge durch die verschiedenen Kraftwerksanlagen und inspizieren ihren Zustand und ihre Betriebsbereitschaft im Rahmen von Routine-Checks. Durch den Einsatz von Drohnen sind sie in der Lage, sogar schwer zugängliche Bereiche zu inspizieren. Sollten sie eine Störung entdecken, veranlassen sie den Einbau von Ersatzteilen und nehmen kleinere Reparaturarbeiten vor. Bei der Versorgung und Überwachung der Nebenanlagen stellen sie sicher, dass Luftsysteme und Kühlwassersysteme funktionsfähig bleiben und Brennstofflager kontrolliert werden.
In der Regel arbeiten Kraftwerkerinnen bei Betrieben der Energieversorgung. Dort wirken sie beispielsweise in Wasserkraftwerken, Kohlekraftwerken, Atomkraftwerken und Biomassekraftwerken an der Elektrizitätserzeugung mit. Darüber hinaus können sie auch im Bereich der Wärmeversorgung und Kälteversorgung tätig sein, wenn sie in einem Elektrizitätswerk mit Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten.
Die Tätigkeit als Kraftwerker verlangt den Abschluss der gleichnamigen beruflichen Weiterbildung. Hierzu müssen Berufsanwärter die bundesweit einheitlich geregelte Weiterbildungsprüfung erfolgreich ablegen. Allerdings ist Teilnahme an vorbereitenden Lehrgängen nicht vorgeschrieben und auch die Weiterbildungsdauer kann unterschiedlich ausfallen. Um zur Weiterbildungsprüfung zugelassen zu werden, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden:
Eine alternative Zulassungsberechtigung kann beispielsweise durch eine mindestens fünfjährige Tätigkeit in der Instandhaltung und im Fahrbetrieb eines Kraftwerks sowie den Nachweis einer zwölfmonatigen praktischen Weiterbildung erreicht werden.
Mithilfe von Anpassungsweiterbildungen vertiefen Kraftwerker ihr berufliches Wissen und lernen neue Technologien kennen. Auf diese Weise können sie moderne Verfahren in ihren Arbeitsalltag integrieren und ihre Kompetenzen ausbauen. Mögliche Weiterbildungsthemen sind:
Eine Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, die Karriereperspektiven zu verbessern und in Führungspositionen aufzusteigen. Für Kraftwerker bietet sich vor allem ein Studienabschluss in den Bereichen Energietechnik, Erneuerbare Energien, Verfahrenstechnik und Versorgungstechnik an.
Kein Licht, kein Internet und stillstehende Fabriken: Stromausfälle und eine schlechte Energieversorgung können unseren Alltag massiv einschränken. Deshalb sollte sich eine Kraftwerkerin durch Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit auszeichnen. Bei der Einhaltung der zahlreichen Vorschriften und gesetzlichen Vorgaben sollte sie eine sorgfältige und systematische Arbeitsweise vorweisen können. Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick helfen bei der Arbeit mit technischen Geräten und bei der Durchführung von kleineren Reparaturen. Darüber hinaus verlangt der Beruf körperliche Fitness und ein ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein beim Umgang mit teilweise schweren und stromführenden Bauteilen. Wer eine Karriere als Kraftwerkerin anstrebt, sollte sich auf Schichtarbeit und Bereitschaftsdienste einstellen – schließlich müssen Kraftwerke Tag und Nacht überwacht werden.