Kraftfahrer und Kraftfahrerinnen im Fernverkehr transportieren Waren oder Personen über große Distanzen. Im Güterverkehr nutzen sie Lastkraftwagen (Lkw), um große Mengen von Waren zu transportieren. Im Personenverkehr und Reiseverkehr nutzen Busfahrer und Busfahrerinnen bzw. Reisebusfahrer und Reisebusfahrerinnen komfortable Busse, um den Reisenden einen angenehmen Aufenthalt während den oftmals langen Fahrten zu bieten.
Kraftfahrer im Fernverkehr werden häufig verkürzt einfach Fernfahrer bzw. Fernfahrerin oder bei ausschließlichem Warentransport auch Lkw-Fahrer bzw. Lkw-Fahrerin genannt.
Vor Antritt der Fahrt überprüfen Fernfahrer ihren Bus bzw. ihren Lkw auf technische Mängel. Finden sie kleine Mängel, sind sie oftmals in der Lage, diese selbstständig zu reparieren. Ist alles in Ordnung, verbinden sie ihren Lkw mit einem Warencontainer oder – bei einem Sattelzug – die Zugmaschine mit dem Auflieger und überwachen die korrekte Beladung des Containers. Bei Bussen im Reiseverkehr beladen sie ihren Bus mit den Gepäckstücken der Fahrgäste. Gepäckstücke müssen dabei gleichmäßig im Stauraum verteilt werden.
Zu den wichtigsten Tätigkeiten von Kraftfahrern im Fernverkehr gehört natürlich das Fahren eines Busses bzw. eines Lastkraftwagens. Oftmals müssen die Fahrer stundenlang konzentriert fahren, um ihre Tagesrouten oder die geplante Etappe zeitlich erreichen zu können. Zum Fahren auf Autobahnen gehört auch der regelmäßige Aufenthalt in Staus. Bei der Nutzung einer Autobahn zur Beförderung von Gütern muss der Kraftfahrer in Deutschland eine Maut entrichten. Dies kann auch vorkommen, wenn er Grenzen überquert. Die bezahlte Maut erlaubt dem Fernfahrer dann, die entsprechenden Autobahnen eines Staates nutzen zu dürfen.
Neben den fahrerischen Tätigkeiten müssen Fernfahrer ihre Route selbstständig organisieren. Nachdem sie die erlaubte Anzahl an Stunden pro Tag gefahren sind, müssen sie geeignete Rasthöfe und Rastplätze anfahren, um dort die Nacht zu verbringen. Die genaue Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten ist wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.
Den Großteil ihrer Arbeitszeit verbringen Fernfahrerinnen auf der Straße. Angestellt sind sie in der Regel bei Logistikunternehmen oder in der Reiseverkehrsbranche. Hierzu zählen insbesondere Speditionen und Busreiseunternehmen. Zum Teil arbeiten Fernfahrer auch für Sportvereine, um die Mannschaften bei Auswärtsspielen per Bus an ihr Ziel zu bringen. Auch denkbar ist das Fahren eines Tourbusses für bekannte Musikgruppen und ihr Equipment.
In der Regel wird eine abgeschlossene Ausbildung zum Berufskraftfahrer vorausgesetzt, die drei Jahre dauert und dual organisiert ist, also im Betrieb und in der Berufsschule stattfindet. Um diese Ausbildung anfangen zu können, sollte man bereits einen Führerschein der Klasse B besitzen und einen Hauptschulabschluss vorweisen können. Da man für Busse und Lastkraftwagen spezielle Führerscheine benötigt, müssen Fernfahrer für Lkw einen Führerschein der Klasse C, CE, C1 oder C1E und für Busse einen Führerschein der Klasse D1, D1E, D oder DE besitzen. Ein gesonderter sogenannter Personenbeförderungsschein ist nicht notwendig. Außerdem müssen sie alle fünf Jahre eine Weiterbildung bzw. Auffrischungskurse gemäß BKrFQV (Berufskraftfahrer-Qualifikations-Verordnung) absolvieren.
Als Weiterbildungen stehen einer Berufskraftfahrerin nach der Ausbildung eine Reihe von Möglichkeiten offen. Dazu zählen eine Meisterweiterbildung im Bereich Kraftverkehr, eine Technikerweiterbildung in Richtung Verkehrstechnik oder eine kaufmännische Alternative mit der Bezeichnung Fachwirtin für Güterverkehr und Logistik.
Auch ein Studium ist eine denkbare Weiterbildungsmöglichkeit. Hierbei bieten sich insbesondere folgende Studiengänge an:
Erfahrung ist unverzichtbar: Und so müssen Fernfahrer routinierte Busfahrer bzw. Lastwagenfahrer sein. Mit den Straßen und vor allem mit ihren Standardrouten sind sie vertraut. Sie kennen die Autobahnen, wissen, wann und wo sie Tankstellen finden und kennen ihre Lieblingsraststätten und Ruheorte. Oftmals wissen sie auch, wo sie mit Baustellen rechnen müssen, und kalkulieren diese Verzögerungen in ihre Fahrten ein.
Im Straßenverkehr und auf Autobahnen kann schnell Stress aufkommen. Geübte Fernfahrer bleiben ruhig und behalten die Übersicht. Sie sind sich ihrer Verantwortung bewusst, die mit dem Führen eines tonnenschweren Fahrzeuges in Verbindung steht. Um Mängel an ihren Bussen oder Lkw einschätzen und beseitigen zu können, müssen sie handwerklich geschickt sein und technisches Verständnis besitzen. Auch die Bedienung von Navigationsgeräten, Kartenverständnis und den Umgang mit der Fahrzeiterfassungssoftware müssen sie lernen.
Reisebusfahrer haben Kontakt zu vielen Menschen. Sie müssen zwar wenig mit ihnen interagieren, sollten aber dennoch freundlich und aufgeschlossen sein, sollten Fahrgäste Fragen oder Anliegen haben.