Krisenmanagement, Verteidigung und Katastrophenschutz – diesen und vielen weiteren Angelegenheiten nationaler sowie internationaler Sicherheit stellt sich die Bundeswehr. Die Mannschaften bilden die niedrigste Dienstgradgruppe des deutschen Militärs.
Rekruten und Rekrutinnen steigen mit der Grundausbildung beim Heer, der Luftwaffe oder der Marine ein und werden je nach Teilstreitkraft und Waffengattung als Schützen, Flieger, Matrosen, Grenadiere, Kanoniere, Jäger uvm. bezeichnet. Diese und die nachfolgenden Dienstgrade Gefreiter, Obergefreiter, Hauptgefreiter, Stabsgefreiter sowie Oberstabsgefreiter werden als Mannschafter bzw. Mannschaftssoldatinnen bezeichnet.
Während der Grundausbildung bei einer der Teilstreitkräfte erlernt die Wehrdienst Leistende alle wesentlichen Aufgaben einer Soldatin. Unter anderem umfasst ihre Ausbildung das dienstliche Verhalten in der Öffentlichkeit, den Gefechtsdienst und Umgang mit Waffen, Grundkenntnisse der ABC-Abwehr (Atomar, Biologisch, Chemisch) sowie lebensrettende Maßnahmen und spezifische Lehrinhalte der jeweiligen Streitkraft.
Anschließend kann sie als Mannschaftssoldatin in einer der drei Teilstreitkräfte bzw. drei Organisationsbereiche tätig sein, welche sich wiederum in diverse Truppengattungen aufteilen:
Ist sie beispielsweise bei der Infanterie des Deutschen Heeres beschäftigt, wird sie für den Kampf auf dem Gelände ausgebildet. Die sogenannten Jäger sind auf unterschiedliche naturräumliche Umgebungen spezialisiert. So ist die Soldatin als Gebirgsjäger für den Kampf auf landschaftlich riskanten Flächen wie großen Höhenlagen und den damit verbundenen extremen Wetterbedingungen befähigt, während sie als Fallschirmjäger beispielsweise in der Lage ist, Luftlandungen auszuführen.
Mannschaftssoldatinnen sind allerdings nicht nur in der kämpfenden Truppe tätig: Die Soldatin kann sich ebenfalls für die Sanitätstruppe entscheiden oder in der Logistik als Versorgerin unter anderem für das Kommissionieren von Ware und das Vorbereiten von Fahrzeugen und Ausrüstung wie Munition für Einsätze anderer Truppen der Bundeswehr verantwortlich sein.
Als Mannschaftssoldatin kann ihr Arbeitsalltag sehr unterschiedlich sein und erfordert Flexibilität. Da die Bundeswehr auch in Krisensituationen zur Unterstützung eingesetzt wird, kann die Mannschaftssoldatin zum Beispiel für die Amtshilfe eingesetzt werden und bei Flutkatastrophen oder der Pandemiebekämpfung und ähnlichen Aktionen Hilfe leisten.
Die Bundeswehr ist einer der größten Arbeitgeber Deutschlands und die Armee des Staates. Ein Mannschafter absolviert seine Ausbildung beim Bund und ist ebenfalls dort beschäftigt. Abhängig von der Laufbahn, für die er sich entscheidet, verpflichtet er sich meist für eine gewisse Zeitspanne oder leistet freiwilligen Wehrdienst (FWD).
Rekrutinnen legen mit der Beendigung der dreimonatigen Grundausbildung ihr Gelöbnis ab. Zuvor haben sie sich entweder für mehrere Jahre verpflichtet und dienen der Bundeswehr fortan als Soldatinnen auf Zeit (SaZ), umgangssprachlich Zeitsoldatinnen. Alternativ hat die freiwillig Wehrdienst Leistende die Möglichkeit, für insgesamt 7 bis 23 Monate die Arbeitsabläufe und Strukturen der Organisation intensiver kennenzulernen. Sie kann sich anschließend immer noch verpflichten und die Laufbahn eines Unteroffiziers oder Feldwebels einschlagen, die Streitkräfte verlassen oder – mit entsprechender Schulbildung – bei der Bundeswehr ein Studium im Rahmen einer Offizierslaufbahn beginnen. Die Studiengänge sind vielfältig und zulassungsfrei, allerdings mit einer Verpflichtung von mindestens 13 Jahren verbunden.
Die Beförderung zu einem höheren Dienstgrad innerhalb der Mannschaften erfolgt nach einer festgelegten Mindestdienstzeit. Nach dem Dienstgrad des Gefreiten folgt der Aufstieg zum Obergefreiten und Hauptgefreiten und über den Stabsgefreite zum höchsten Mannschaftsdienstgrad, dem Oberstabsgefreiten.
Für die letzten beiden Dienstgrade wird allerdings eine Verpflichtung erforderlich, welche je nach Teilstreitkraft unterschiedlich lang ausfallen kann.
Schon während der Grundausbildung spielen Durchhaltevermögen, Kameradschaft und Teamfähigkeit eine große Rolle. Der Mannschafter sollte verantwortungsbewusst und zuverlässig sein sowie diszipliniert und hilfsbereit auftreten. Hinzu kommen Flexibilität und Reisebereitschaft. Eine grundlegende körperliche Fitness ist ebenfalls wichtig.