Lkw-Fahrer und Lkw-Fahrerinnen sind Berufskraftfahrer im Güterverkehr. Sie transportieren Lasten und Güter und stellen sicher, dass die richtige Ware zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Damit übernehmen sie eine Schlüsselfunktion im Handel und in der Logistik.
Die Tätigkeiten eines Truckers, wie die Fahrer umgangssprachlich auch genannt werden, umfassen mehr als nur am Steuer eines Lastwagens zu sitzen und Güter von A nach B zu fahren. Zur Startvorbereitungkontrollieren die Fahrer ihr Fahrzeug und überprüfen, ob es verkehrstüchtig ist und Verkehrsvorschriften entspricht. Wenn sie einen Ladeauftrag erhalten, legen sie die Fahrtroute fest und helfen beim Beladen und Entladen der Güter. Dabei überprüfen sie auch, ob die Ladung mit den Angaben auf den Ladepapieren übereinstimmen. Beim Fahren achten sie auf eine sichere und möglichst wirtschaftliche Fahrweise unter Berücksichtigung des jeweiligen Fahrzeugtyps. Insbesondere im Fernverkehr verbringen sie viel Zeit auf ausländischen Straßen und müssen stets mit den dortigen Verkehrsregeln vertraut sein. Sie führen kleinere Wartungs- und Pflegearbeiten durch und beheben kleinere Störungen und Defekte selbst. Außerdem führen sie ein Fahrtenbuch und kümmern sich um Formalitäten beim grenzüberschreitenden Verkehr.
Kraftfahrer sind nicht nur auf Autobahnen oder Landstraßen im In- und Ausland zu finden: Jeden Tag sind Lkw auf Baustellen, zur Warenanlieferung oder beim Transport von schweren Gütern unterwegs – und das auch innerhalb eines Stadtgebiets.
Insgesamt kommen Lkw-Fahrer überall zum Einsatz, wo es schwere Lasten zu transportieren gibt: Die meisten arbeiten in Transportunternehmen des Güterverkehrs wie Speditionen oder Logistikunternehmen. Hier finden sich differenzierte Tätigkeitsbereiche: Zum Beispiel werden für Schwertransporte bis zu rund 40 Tonnen spezialisierte Schwertransport-Speditionen beauftragt, die über explizite Sondergenehmigungen verfügen. Dabei können sie sowohl im Nahverkehr als auch international im Fernverkehr unterwegs sein. Außerdem liefern sie im Hoch- und Tiefbau wichtige Baustoffe zur Baustelle und entsorgen Bauschutt und Abfälle. Mit der entsprechenden Fahrerlaubnis ist auch das Führen von Betonmischern oder Tankwagen möglich.
Um Lkw-Fahrerin zu werden, reicht es nicht, einen gewöhnlichen Führerschein zu besitzen. Berufskraftfahrerin ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Güterverkehr und in der Personenbeförderung. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre und befähigt zum Fahren verschiedener Kraftwagen im Güter-, Personen-, Linien- und Reiseverkehr. Zudem besteht die Möglichkeit, nach einer zuvor abgeschlossenen anderen Ausbildung eine 18- bis 21-monatige Umschulung zu absolvieren. Außerdem können angehende Lkw-Fahrerinnen die direkte Zulassung zur Facharbeiterprüfung beantragen. Dies setzt aber voraus, dass fünf Jahre Arbeitserfahrung mit Fahrzeugen über 3,5 Tonnen vorgewiesen werden.
Der Quereinstieg ist ebenfalls eine Option: Durch eine IHK-Prüfung bzw. einen Lehrgang inklusive Praxisstunden kann eine Grundqualifikation bzw.beschleunigte Grundqualifikation erworben werden. Diese wird im Führerschein mit der Schlüsselzahl 95 vermerkt und ist für verschiedenen Fahrerlaubnisklassen möglich.
Für die Bedienung einiger Fahrzeuge und Zugmaschinen sind unter Umständen spezielle Qualifikationen oder Führerscheinklassen erforderlich. Dies gilt beispielsweise für Kraftfahrzeuge mit einer Gesamtmasse von über 7,5 Tonnen, Tankwagen, Radlader oder Autokräne.
Berufskraftfahrer sind alle fünf Jahre dazu verpflichtet, eine Weiterbildung zu besuchen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Fortbildungen, um bestehende Fachkenntnisse zu erweitern und zu festigen:
Ausgebildete Berufskraftfahrer haben zudem die Möglichkeit, ihre Berufsperspektiven durch Aufstiegsweiterbildungen oder ein Studium zu verbessern. Im Folgenden finden sich einige Beispiele: