Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Freude und das Verständnis für Kunst mit all ihren Facetten zu vermitteln ist die primäre Aufgabe des Kunstlehrers und der Kunstlehrerin bzw. des Kunstpädagogen und der Kunstpädagogin.
Neben den klassischen Lehrerberufen überschneidet sich der Beruf des Kunstlehrers mit dem der Theaterpädagogin, des Kunsttherapeuten und auch der Künstlerin.
Eine Kunstpädagogin kennt sich mit Malerei, Fotografie, Video, Objektbau, Bildhauerei sowie Performance Art aus und kann dieses Wissen jeder Altersgruppe vermitteln. Dafür organisiert sie Führungen durch Galerien, Museen oder Kunstparks. Dabei bringt sie den Interessierten nicht nur kunsthistorische und künstlerisch-ästhetische Sachverhalte näher, sondern liefert ihnen auch ein praxisbezogenes Bild. Im Nachgang von theoretischen Lerneinheiten bietet sich den Teilnehmerinnen daher die Möglichkeit, sich selber künstlerisch auszudrücken. Dabei richtet sich die Kunstpädagogin immer nach den Erfahrungen und Erwartungen ihrer Teilnehmergruppe. Daher können die organisierten Workshops und Kurse einer Kunstpädagogin auch therapeutische Zwecke erfüllen.
Manchmal organisieren Kunstpädagoginnen auch eigene Ausstellungen, um die Werke ihrer Teilnehmerinnen oder Schülerinnen der Öffentlichkeit zu präsentieren. An Universitäten oder Kunsthochschulen sind sie außerdem für die Abnahme von Prüfungen verantwortlich und verfassen wissenschaftliche Arbeiten.
Arbeitet eine Kunstlehrerin an einer allgemeinbildenden Schule, integriert sie alle Schülerinnen einer Klasse, unabhängig von dessen Vorerfahrungen. Je nach Klassenstufe stehen verschiedene Arbeitsmethoden und andere Bereiche der Kunstgeschichte auf dem Stundenplan, die sie den Kindern vermitteln. Anschließend benotet die Kunstlehrerin die praktischen Arbeiten der Schülerinnen nach Idee, Ausführung, Schwierigkeitsgrad, Sorgfalt und Einhaltung des Abgabetermins.
Kunstlehrer arbeiten an Schulen und Universitäten, aber auch in Museen, Galerien und in sozialen Einrichtungen. Außerdem können sie als freischaffende Künstler tätig sein und Workshops selbstständig anbieten. In Zeiten der Digitalisierung finden viele Kunstpädagogen auch eine Beschäftigung als Youtuber.
Kunstpädagogik ist ein eigenständiges Studienfach, welches ebenso im Rahmen von Lehramtsstudiengängen studiert werden kann. Der Studiengang wird sowohl von Universitäten als auch von Kunsthochschulen angeboten, doch die Studiengänge Kunst und Kunstvermittlung oder Kunstwissenschaft können gleichermaßen zum Beruf der Kunstpädagogin führen.
Neben dem Abitur erwarten viele Universitäten und Hochschulen auch einen Nachweis der künstlerischen Eignung anhand einer einzureichenden Mappe mit künstlerischen Arbeiten. Bei einigen Ausbildungsstätten kann eine hervorragende Mappe bereits für die Aufnahme genügen. Das bedeutet: In diesem Fall wird weder eine besondere Ausbildung noch die Hochschulreife erwartet.
Möchte ein Kunstpädagoge an einer Universität tätig sein, wird oft auch eine Promotion verlangt. Ist das Ziel hingegen eine Tätigkeit an einer Grundschule oder einer anderen Einrichtung für Kinder, ist ein erweitertes Führungszeugnis erforderlich.
Wer Menschen Kunst vermitteln möchte, muss die Kunst an sich natürlich lieben. Auch das eigene handwerkliche Geschick ist eine wichtige Voraussetzung für einen Kunstlehrer. Außerdem sollte ein Kunstpädagoge in der Lage sein, Dinge aus den verschiedensten Blickwinkeln zu betrachten. Neben den künstlerischen Fertigkeiten sind jedoch auch soziale Kompetenzen wichtig. Ihr Kommunikationsgeschick nutzen sie, um ihre Schüler altersgerecht auf Fehler hinzuweisen und ihnen Tipps zu geben. Außerdem muss ein Kunstlehrer seine Kursteilnehmer immer wieder motivieren und aufbauen.