Unterricht in Englisch, Spanisch oder sogar Chinesisch – wer über hervorragende Kenntnisse in einer oder mehreren Fremdsprachen verfügt, kann als Sprachlehrer bzw. Sprachlehrerin diese Fähigkeit an Schüler und Schülerinnen weitergeben. Im Unterricht vermitteln die Lehrenden nicht nur die Sprache, sondern auch Kultur, Geschichte und Traditionen einer bestimmten Region.
Eine synonyme Bezeichnung für den Beruf des Sprachlehrers ist die des Fremdsprachenlehrers bzw. der Fremdsprachenlehrerin. Eine Spezialisierung stellt der Beruf Lehrer bzw. Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache (DAF) bzw. Deutsch als Zweitsprache (DAZ) dar.
Sprachlehrerinnen tragen die Verantwortung, ihren Schülern und Schülerinnen eine fremde Sprache und Kultur nahezubringen und sie zielgerichtet auf eventuelle Tests vorzubereiten. Ihre Kurse kann eine Fremdsprachenlehrerin an die Bedürfnisse der Schüler und Schülerinnen anpassen und zum Beispiel einen Schwerpunkt auf die Vermittlung von Grammatik, Hörverstehen oder Leseverstehen, Textanalyse, Sprechkompetenz oder verschiedene inhaltliche Themen legen. Während des Unterrichts leitet die Sprachlehrerin ihre Schülerinnen und Schüler zu mündlichen und schriftlichen Übungen an oder führt Tests durch.
Einen Großteil der Tätigkeit von Sprachlehrerinnen machen organisatorische und vorbereitende Aufgaben aus, wie die Konzeption von Unterrichtsmaterialien und die Vorbereitung der Kurse. Dazu wählen sie beispielsweise Ausschnitte aus literarischen Werken oder Filmen der Sprachregion aus, die den Schülerinnen und Schülern wichtige Erkenntnisse vermitteln und gleichzeitig ihr Interesse am Spracherwerb erhöhen sollen. Es ist wichtig, dass Fremdsprachlehrerinnen immer über die aktuellen literarischen und kulturellen Strömungen der Zielregion informiert sind, damit sie ein möglichst realitätsnahes Bild der Kultur und Sprache präsentieren können.
Außerdem gehört die Nachbereitung des Unterrichts zu den Aufgaben einer Fremdsprachenlehrerin, denn nur so kann sie die Unterrichtserfolge genau einschätzen und gegebenenfalls ihre Unterrichtsmethoden anpassen. Sie korrigiert Aufgaben und Tests, beurteilt ihre Schüler und Schülerinnen individuell und berät sie für einen besseren Lernerfolg. Am Ende jedes Kurses erstellt die Sprachlehrerin Teilnahmebescheinigungen.
Sprachlehrerinnen können in Universitäten an Forschungsprojekten zur Sprachdidaktik mitarbeiten. Sie veröffentlichen ihre Ergebnisse dann in Fachpublikationen und machen sie somit anderen Forschenden und Studierenden zugänglich. Zudem unterrichten sie als Dozentinnen, bereiten Sprachlehrveranstaltungen und Seminare vor und nehmen Prüfungen ab.
Sprachlehrer arbeiten im Bereich der Erwachsenenbildung und beruflichen Bildung an außerschulischen Einrichtungen wie Volkshochschulen, privaten Sprachschulen und anderen Institutionen wie beispielsweise dem Goethe-Institut. Außerdem finden sie eine Beschäftigung in großen Unternehmen mit einem internen Sprachlehrangebot oder bei Behörden wie dem Bundessprachenamt. An Hochschulen werden sie als wissenschaftliche Mitarbeiter oder Dozenten angestellt. Mit einer eigenen Sprachschule können sie sich selbstständig machen.
Sprachlehrer brauchen für den Berufseinstieg einen Abschluss im Studiengang der Fremdsprachendidaktik oder in einem regional- und kulturwissenschaftlichen Studiengang. Inhalte des Studiums sind Didaktik, Linguistik, Literatur, Landeskunde und Textgrammatik. Mögliche Studiengänge sind zum Beispiel:
Als Weiterbildung kommt ein Masterabschluss im entsprechenden Studiengang oder eine Anpassungsweiterbildung in folgenden Bereichen infrage:
Für eine Tätigkeit in der Wissenschaft oder als Hochschulprofessor wird ein Masterstudium, eine Promotion oder sogar eine Habilitation gefordert.
Für den Beruf als Lehrerin ist ein geschickter Umgang mit Menschen Grundvoraussetzung. Sprachlehrerinnen haben Verantwortung für den Lernerfolg von Menschen aller Altersstufen und kulturellen Hintergründe. Das erfordert sowohl pädagogische Fähigkeiten als auch interkulturelle Kompetenz. Während des Unterrichts müssen Sprachlehrerinnen hochkonzentriert sein, um alle Fehler der Schüler und Schülerinnen zu bemerken und korrigieren zu können. Auch bei nicht erreichten Lernerfolgen müssen die Sprachlehrerinnen selbstbewusst bleiben und viel Durchhaltevermögen aufweisen.